Borussias „Fohlen“ überraschen alle
Bezirksliga Mitte:
Kaum ein eigenes
Training möglich, aber in der Tabelle Zweiter
FULDA
(kr) Es gab nicht wenige, die vor der Saison die zweite Mannschaft von
Borussia Fulda als Abstiegskandidat der Fußball-Bezirksliga Mitte auf der
Rechnung hatten. Nach sechs Spieltagen bietet sich nun aber ein völlig anderes
Bild: Die Mannschaft des neuen Trainers Manfred Geier ist noch ungeschlagen,
gewann am Sonntag mit 2:1 beim Titelfavoriten SV Steinbach und rangiert auf
einem prima zweiten Tabellenplatz.
Der Trainer selbst hatte nie große Befürchtungen: „Unser
Ziel war und ist eine Platzierung um Rang fünf. Wir wollten den siebten Platz
der Vorsaison verbessern“, so Geier trotz des Handicaps, dass seinem Kader
gerade einmal sieben Spieler angehören. „Das ist in der Tat einmalig für eine
Oberliga-Reserve. Wir müssen halt Woche für Woche mit Reservisten der ersten
Mannschaft und A-Jugendspielern auffüllen. Aber das klappt prima“, freut sich
der Nachfolger von Judmir Meta.
Ein eigenes Training machen die Fohlen eigentlich nie. Trainiert
wird fast immer mit dem Oberligakader. „Wir sind bei den Spielern der ersten
Mannschaft absolut akzeptiert. Mit sieben Leuten ein eigenes Training zu
machen, wäre ja auch gar nicht möglich. Zumal wir Studenten dabeihaben, die
manchmal die ganze Woche über überhaupt nicht da sind“, sagt Geier.
Selbst als jetzt Kai Möller wieder in den Oberligakader wechselte,
wurde der Abgang kompensiert. Und zwar durch den Ex-Hünfelder Killian Sitzmann, der den Liberoposten in Steinbach
exzellent ausfüllte. „Der Junge kann das. Er hat ja auch schon in Künzell in
der A-Jugend-Oberliga Libero gespielt. Das ist sicher keine Schwächung für uns.“
In gewissem Sinne sei seine Mannschaft eine Spaßtruppe – „aber
mit vollem Einsatz und Ehrgeiz. Aber es stimmt schon: Bei uns wird viel
gelacht, bei allem Ernst, der nötig ist.“ Vom 2:1 in Steinbach war Geier wieder
einmal begeistert: „Klar: Spielerisch war es nicht die tolle Vorstellung. Aber
kämpferisch hat die Mannschaft alles gegeben und aus meiner Sicht auch verdient
gewonnen.“
Glück im Unglück hatte Trainersohn Michael Geier: Ein
Gegenspieler fiel ihm auf die Hand, Geier junior kam aber mit einer starken
Prellung davon.
29.08.2006 Fuldaer
Zeitung