Presse SC Viktoria Griesheim – SVS 6.3.2022

 

osthessensport vom 3.3.2022

Hessenliga – Abstiegsrunde, Akt eins: Hiesiges Trio unter Zugzwang

Osthessen (pf) – Kampf ums nackte Überleben: Zwölf Teams starten am Wochenende in die Abstiegsrunde der Fußball-Hessenliga, bis zu sechs müssen am Saisonende runter – und alle drei osthessischen Clubs stehen zum Auftakt unter dem Strich. Doch das soll sich schnell ändern: Am Samstag (15 Uhr) hat der Hünfelder SV im Heimspiel gegen Bad Vilbel die Gelegenheit dazu, während der SV Flieden parallel den SV Zeilsheim empfängt und es besser machen will als gegen Baunatal. Am Sonntag ist der SV Steinbach dann in Griesheim dran.

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Marcel Dücker (links) fehlt dem HSV noch gegen Bad Vilbel, Fabian Wiegand und Steinbach müssen am Sonntag nach Griesheim reisen. Foto: Christine Görlich

Flieden – Zeilsheim (Samstag; 15 Uhr)

Fliedens Abteilungsleiter Martin Hohmann trauert dem 4:5 gegen Baunatal noch immer nach. Einerseits, weil das Nachholspiel die Ausgangslage nicht wie erhofft besser machte. Und andererseits, weil es die Personallage abermals strapazierte. Lukas Friedrichs Bänder sind nach Tritten auf den Knöchel arg überdehnt, „da wird die Zeit knapp“, sagt Hohmann. Fabian Schaub „will unbedingt“, er habe trainiert, wenn auch nicht 100 Prozent. Sascha Rumpeltes und Merlin Sippel mussten am Dienstag das Training abbrechen, am Ende waren nur noch zehn Feldspieler übrig. „Aber bei Sascha bin ich zuversichtlich, dass er kann“, so Hohmann weiter. Marius Kullmann muss dagegen bekanntermaßen wochenlang pausieren.

Was das erste reguläre Restrundenspiel angeht, weiß Hohmann: „Es war vor Baunatal schon klar, dass wir bei einer Niederlage ein bisschen hinterherrennen. Der Fall ist eingetreten, jetzt müssen wir gewinnen, um noch mitzuschwimmen und dass alles für uns noch enger zusammenrückt“. Er wolle nicht von einer letzten Chance sprechen, den Anschluss ans rettende Ufer zu halten, doch die „Grünen“ stehen im Moment eben diese drei Punkte vor der Buchonia. Dass Zeilsheim überhaupt in die Abstiegsrunde rutschte, hatte sich das Team um Ex-Barockstadt-Stürmer Yves Böttler durch das 1:3 am letzten Spieltag vergangenes Jahr gegen Dietkirchen selbst zuzuschreiben. Hohmann hofft: „Sie sind eigentlich eine Kunstrasen-Mannschaft. Wir hoffen, dass es wieder auf der Wiese geht und dass wir uns daran gewöhnt haben, weil wir jetzt schon ein Spiel auf Rasen hatten“.

 

Hünfeld – Bad Vilbel (Samstag; 15 Uhr)

Nach dem „geilen Pokal-Fight“ gegen den TSV Steinbach Haiger (0:2), der einem enormen Kraftakt glich, verlor Hünfeld den letzten Test mit 0:2 gegen Weidenhausen. Das Ergebnis war absolut zweitrangig, jetzt allerdings ist es das Einzige, das zählt. Zum Start in die Abstiegsrunde kommt der FV Bad Vilbel in die Rhönkampfbahn, der drei Punkte mehr mitnehmen durfte als der HSV – und aktuell über dem Strich steht, Hünfeld dagegen geht als Fünftletzter in den Abstiegskampf. Hünfeld und die Brunnenstädter waren 2018 gemeinsam in die Hessenliga aufgestiegen (der HSV musste zwischenzeitlich ein Jahr wieder runter), seitdem gab es in drei Aufeinandertreffen drei Punkteteilungen.

Zuletzt ging es bei Keeper Benedikt Kaiser (Leiste) noch nicht. Marcel Dücker pausierte gegen Weidenhausen, nachdem es gegen Steinbach beim Warmschießen gezwickt hatte. „Bei ihm geht es nicht“, bedauert Trainer Johannes Helmke. Auch David Brähler war nach dem Hessenpokal-Spiel vergangene Woche angeschlagen, jetzt sieht es sogar schlimmer aus: „Wohl ein Außenmeniskus-Riss“, so Helmke, möglicherweise sei auch eine OP nötig. Leon Zöll fällt mit einer Corona-Infektion ebenfalls aus, dafür standen zuletzt wieder Kapitän Julian Rohde und Winter-Neuzugang Nikolaj Zvekic auf dem Platz. „Wir freuen uns, aber wissen auch, wie schwer es wird“, blickt Helmke voraus, der Bad Vilbel als fußballerisch starken Gegner schätzt, der sich im Verlauf der Hinrunde gesteigert hat, was für die Qualität spreche.

 

Griesheim – Steinbach (Sonntag; 15 Uhr)

Der SV Steinbach startet am Sonntag in die Playdowns. Um 15 Uhr geht es zum SC Viktoria Griesheim – wohl auf Kunstrasen. „Die Mannschaften sind alle in der Abstiegsrunde, genau wie wir. Das wird Abstiegskampf pur“, nimmt Trainer Petr Paliatka die Gegner aus der Süd-Staffel, wie sie kommen. Die Vorbereitung bezeichnet er als „zehnmal besser als letztes Jahr im Sommer“, 90 Prozent seiner Mannschaft sei fit, jetzt gelte es, „das auf dem Platz in Punkte umzusetzen“. Im Herbst musste Paliatka meist konstatieren, „dass wir uns selber geschlagen haben, jetzt wollen wir Paroli bieten und den Spielen auch mal unseren Stempel aufdrücken“. Das muss der SVS zunächst ohne Dennis Reichmann, der schon weite Teile der Vorbereitung fehlte, und Neuzugang Volodymyr Makovii versuchen, der sich einen Arbeitsunfall zuzog.

Paliatka blickt auf die Tabelle: Von seiner Elf bis zum rettenden Ufer sind es im Moment nur vier Punkte, „und es sind noch 36 zu vergeben“, rechnet er vor. Gegner Griesheim liegt zum Start sechs Zähler vor dem SVS und konnte sich in der Hinrunde auf das Trio Alexandru Paraschiv, Patrick Stumpf und Noah Lorenz verlassen, die zusammen 23 der 37 SCV-Treffer erzielten.

  

Abstiegsrunde Hessenliga

 Samstag

14.30 Uhr

Baunatal – RW Walldorf

15 Uhr

Hanau 93 – Ginsheim

Hünfelder SV – Bad Vilbel

Flieden – Zeilsheim

Bayern Alzenau – Türk Gücü Friedberg

 

Sonntag

15 Uhr

Griesheim – SV Steinbach

 

Das sind die Tipps von Lukas Hohmann:

 

Baunatal – Walldorf 2:0

Hanau 93 – Ginsheim 3:1

Hünfeld – Bad Vilbel 2:1

Flieden – Zeilsheim 1:0

Alzenau – Friedberg 2:2

Griesheim – Steinbach 1:2

 

osthessensport vom 6.3.22

Hessenliga – Trotz doppelter Überzahl: Steinbach mit Remis in Griesheim

Griesheim (le) – Zweimal geführt und trotzdem nicht gewonnen: Der SV Steinbach musste sich zum Auftakt der Hessenliga-Abstiegsrunde mit einem 2:2 (2:1)-Unentschieden beim SC Viktoria Griesheim begnügen. Aus Sicht des SVS deutlich zu wenig, zumal der Gegner das Spiel nach zwei Platzverweisen nur zu neunt beendete.

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Trainer Petr Paliatka. Foto: Christine Görlich.

„Da wäre deutlich mehr drin gewesen“, musste Steinbachs Trainer Petr Paliatka nach Abpfiff feststellen und sah das größte Manko seiner Mannschaft in der mangelhaften Chancenverwertung: „Gerade in der ersten Halbzeit haben wir unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Wir hätten zur Pause schon mit zwei oder drei Toren führen müssen. Dann wäre das Spiel entschieden gewesen.“ Hinzu kamen noch zwei Platzverweise des Gegners, die dem SVS eigentlich in die Karten hätten spielen müssen. Schon kurz vor der Halbzeit war Griesheim nach einer Roten Karte gegen Fabian Windeck nur noch zu zehnt. Nachdem auch Aryan Assar noch mit Gelb-Rot vom Platz flog, hatte Steinbach in der Schlussphase sogar doppelte Überzahl, konnte diesen Vorteil aber nicht in Tore ummünzen. „Wir haben es nicht geschafft, die Platzverweise zu nutzen. Dementsprechend sind wir natürlich sehr enttäuscht über die zwei verlorenen Punkte“, erklärte Paliatka.

Dabei hatte für die Steinbacher alles so gut angefangen: Schon nach zehn Minuten besorgte Max Stadler mit einem sehenswerten Treffer per Hacke die 1:0-Führung. Nach einem kurzen Aufbäumen der Griesheimer übernahm der SVS schnell die Spielkontrolle und brachte die gegnerische Hintermannschaft ein ums andere Mal in arge Bedrängnis. Luca Uth traf bei seinem Schuss aus acht Metern nur die Latte, Dominik Hanslik rutschte nur wenige Zentimeter am Ball vorbei. Doch trotz dieser vielversprechenden Steinbacher Möglichkeiten fiel der nächste Treffer auf der anderen Seite. Noah Lorenz traf mit einem platzierten Flachschuss aus 16 Metern wie aus dem Nichts zum Ausgleich. Zwar konnte Steinbach noch vor dem Seitenwechsel den alten Abstand wiederherstellen, als Alin Neacsu nach Uth-Freistoß per Kopf erfolgreich war, die Antwort des Gegners ließ nach der Pause aber erneut nicht lange auf sich warten. Patrick Stumpf stand goldrichtig und schob ohne Mühe zum 2:2 ein. Vom erneuten Ausgleich ließ sich der SVS kaum beeindrucken und spielte weiter zielstrebig nach vorne, war jedoch in vielen Situationen nicht konsequent genug, wie Paliatka feststellte: „Wir hatten heute im Vergleich zu den letzten Testspielen viele Ungenauigkeiten in unserem Spiel.“ Oft fehlte der letzte Pass oder hochkarätige Möglichkeiten wie die von Hanslik, der frei vor dem gegnerischen Keeper auftauchte, blieben ungenutzt, während sich Griesheim in Unterzahl vor allem aufs Verteidigen beschränkte und offensiv kaum in Erscheinung trat. „Die Einstellung hat heute bei uns auf jeden Fall gestimmt. Die Jungs haben alles reingehauen und wollten bis zur letzten Minute gewinnen“, war Paliatka zumindest mit der starken kämpferischen Leistung seiner Mannschaft zufrieden, die am Ende aber nicht mit drei Punkten belohnt wurde.    

Griesheim: Jivan; Assar, Bender, Windeck, Royo (73. Rasch), Bunjov (46. Kern), Starck, Lorenz, Volk, Paraschiv, Stumpf (79. Schumacher).

Steinbach: Bagus; Bott, T. Wiegand, Neacsu, Wittke (59. Madzar), M. Wiegand, F. Wiegand, Hütsch (67. Kvaca), Hanslik (81. Halimi), Stadler, Uth.

Schiedsrichter: Boris Reisert (Ober-Roden)

Tore: 0:1 Max Stadler (10.), 1:1 Noah Lorenz (33.), 1:2 Alin Neacsu (45.), 2:2 Patrick Stumpf (55.)

Zuschauer: 200

Rote Karte: Fabian Windeck (Griesheim, 42.) wegen Schiedsrichterassistentenbeleidigung

Gelb-Rote Karte: Aryan Assar (Griesheim, 78.)

 

torgranate vom 06.03.202217:18  VonJohannes Götze

Großer Schritt verpasst: Steinbach nur Unentschieden in Griesheim

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Luca Uth SV Steinbach SC Viktoria GriesheimLuca Uth (schwarz) kam mit dem SV Steinbach nicht über ein Remis beim SC Viktoria Griesheim hinaus.

© Mediennetzwerk Osthessen/Bernd Vogt

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Viktoria zeigt Moral

SVS langt doppelte Überzahl nicht

 

Der SV Steinbach hat es zum Start der Hessenliga-Abstiegsrunde verpasst, einen großen Schritt in Richtung Nichtabstiegsplätze zu machen. In doppelter Überzahl langte es auf dem Griesheimer Hegelsberg nur zu einem Punkt.

„Natürlich sind wir enttäuscht. Die Mannschaft genau wie ich“, sagte SVS-Coach Petr Paliatka in seiner sehr aufgeräumten Analyse nach einem streckenweise hochemotionalen Spiel. Das hatte mit mehreren Schiedsrichterentscheidungen zu tun – vor allem mit einer Roten Karte gegen Griesheims Innenverteidiger Fabian Windeck, der nach einer nicht gegebenen Ecke nach eigenem Bekunden den Schiedsrichter-Assistenten „Bratwurst“ nannte. 

Gerade einmal 42 Minuten waren da gespielt. Windeck verstand die Welt nicht mehr, wenngleich er seine Wortwahl als „unnötig“ bezeichnete. Als ihm in der Schlussphase gar noch der vor dem Spiel zum „Hessenligaspieler der Vorrunde“ ausgezeichnete Griesheimer Rechtsverteidiger Aryan Assar nach wiederholtem Foulspiel in die Kabine folgte, war Schiedsrichter Boris Reisert (Ober-Roden) bei den Heimzuschauern unten durch. Zufrieden waren diese nachher dennoch, denn ihr Team zeigte mächtig Moral, kam nach zweimaligem Rückstand zurück und verteidigte den Punkt mit aller Kraft. 

Steinbach fehlt die Ruhe im Spiel

Dass hatte der SVS aber auch ein Stück weit selbst zu verantworten: Im neuen 3-4-2-1-System war die erste Halbzeit gut, und die Chancen nach Max Stadlers früher Führung da. Luca Uth traf die Latte, Dominik Hanslik verpasste knapp. „Da müssen wir das 2:0 erzielen, wenngleich wir auch da schon spielerisch nicht so gut wie in der Vorbereitung agierten“, befand Paliatka, der dennoch eine Pausenführung bejubeln durfte, weil Alin Neacsu nach Luca Uths Freistoß einen Kopfball ins lange Eck verwertete. Auch Stadlers Tor entsprang einer Standardsituation.

Doch dann, und das fuchste Paliatka mehr, brachte Steinbach trotz Führung und Überzahl keine Ruhe ins Spiel. Der neuerliche Ausgleich durch Goalgetter Patrick Stumpf, von Berufswegen Metzger und somit ein Experte im Bratwurstmetier, musste nach Noah Lorenz‘ starker Vorarbeit nur einschieben. Aber eines befand Paliatka versöhnlich: „Konkurrenzfähig sind wir.“

Statistik:

Viktoria Griesheim: Jivan; Assar, Bender, Windeck, Royo (73. Rasch) – Bunjov (46. Kern), Starck – Lorenz, Volk, Paraschiv – Stumpf (79. Schumacher).
SV Steinbach: Bagus; Bott, T. Wiegand, Neacsu – Wittke (59. Madzar), M. Wiegand, F. Wiegand, Hütsch (67. Kvaca)– Uth – Hanslik (81. Halimi), Stadler.
Schiedsrichter: Boris Reisert (TG Ober-Roden).
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Max Stadler (9.), 1:1 Noah Lorenz (32.), 1:2 Alin Neacsu (45.), 2:2 Patrick Stumpf (56.)
Rote Karte: Fabian Windeck (Griesheim) wegen Schiedsrichterbeleidigung (42.).
Gelb-Rote Karte: Aryan Assar (78., Griesheim).