Presse Türk Gücü
Friedberg – SVS 12.03.2022
osthessensport vom
10.3.2022
Hessenliga – Steinbach und die alte Leier – Hünfeld bangt
Hünfeld/Burghaun (pf) –
Jetzt gilt es in der Fremde: Der Hünfelder SV will im Klassenkampf der
Fußball-Hessenliga nachlegen und reist nach dem erfolgreichen Auftakt in der
Abstiegsrunde nun am Sonntag (16 Uhr) zum Tabellennachbarn Rot-Weiß Walldorf.
Bereits am Samstag (16.30 Uhr) ist der SV Steinbach gefordert und will einen
ebenso wichtigen Dreier bei Türk Gücü Friedberg einfahren, um den Anschluss ans
rettende Ufer zu halten.
Steinbachs Homan Halimi kämpft hier gegen zwei Hünfelder,
am Wochenende kämpfen beide Teams in der Fremde um Punkte. Foto: Christine
Görlich
Friedberg – Steinbach
(Samstag; 16.30 Uhr)
Petr Paliatka schaut
nicht auf die Tabelle. Es spiele keine Rolle, ob Friedberg drei Punkte vor dem
SVS liegt, oder wenn es andersrum sein würde. „Es gibt noch 33 Punkte, wenn du
zwei Spiele gewinnst, bist du wieder voll dabei. Aber jetzt brauchen wir nicht
zu schauen, ob wir über oder unter dem Strich sind“, sagt der Steinbacher
Trainer. Doch den ersten von zwei Siegen hätte er gerne schon in Griesheim
geholt, als die Chancen trotz doppelter Überzahl einmal mehr das Problem waren.
Sie wurden nicht genutzt. „Wir können es nicht mehr zurücknehmen und müssen das
Positive rausziehen und mit derselben Einstellung ins nächste Spiel gehen“,
betont Paliatka. Das steigt am Samstag in Ober-Rosbach – bei Friedbergern, die
ihren Auftakt in Alzenau knapp verloren hatten. „Wir trainieren ordentlich, der
Eindruck ist super. Man merkt, dass alle wollen. Wir müssen es nur in Punkte
umwandeln“, fordert Paliatka einmal mehr. Mit Unentschieden jedenfalls kommt
der SVS, der wohl den gleichen Kader wie in der Vorwoche zur Verfügung hat, nicht
von der Stelle.
Bei TG Friedberg
wiederum wurde kürzlich bekannt, dass Trainer Carsten Weber zurückgetreten ist.
Schon beim 2:0 am Mittwoch im Pokal in Dortelweil war er nicht mehr mit an
Bord.
Walldorf – Hünfeld (Sonntag; 16 Uhr)
Personell wird sich
beim HSV kurzfristig der Kader herauskristallisieren, nachdem unter der Woche
die Einsätze von Maximilian Fröhlich und Marcel Dücker noch unsicher waren. Bei
David Brähler haben sich die Befürchtungen mittlerweile bestätigt, er muss
kommende Woche am Außenmeniskus operiert werden. Dafür ist Leon Zöll nach
Corona-Erkrankung wieder eine Option, doch das Virus bleibt in Hünfeld: „Wir
haben leider noch zwei Fälle und müssen schauen, wie sich das entwickelt. Wir
hoffen, dass es bei den beiden bleibt“, bangte Trainer Johannes Helmke vor dem
Mittwochstraining. Sein Team verbesserte sich mit dem Sieg gegen Bad Vilbel auf
15 Punkte und sprang über den Strich, Walldorf hat 17 auf dem Konto, doch
ausruhen darf sich in der Abstiegsrunde ohnehin niemand. Auch nicht die
vermeintlich stärkeren Teams, zu denen Helmke die Rot-Weißen zählt: „Eine
Topmannschaft, die sicher auch in der Aufstiegsrunde hätte mitspielen können“,
so der Hünfelder Trainer zum Gegner, wo es auf den Kunstrasen gehen wird. „Der
Auftaktsieg gibt uns Auftrieb, jetzt wollen wir in Walldorf wieder alles
reinhauen“, betont Helmke.
torgranate vom 10.03.202214:00 Ralph Kraus
Allgegenwärtige Angst
vor Corona-Ausfällen
Die Trainer bangen
Nach einem enorm
starken Start der Nordvereine in die Abstiegsrunde der Hessenliga (vier Siege,
ein Remis) heißt es nun, Farbe zu bekennen. Der zweite Spieltag wird für alle
Beteiligten weit mehr Aufschluss bringen.
Undankbar wird die
Aufgabe für den SV Steinbach. Am
Samstag (16.30 Uhr) spielt die Mannschaft von Petr Paliatka bei Türk Gücü
Friedberg. Der Gegner wird aus zwei Gründen unangenehm zu spielen sein.
Erstens, weil Friedberg viel stärker eingeschätzt wird, als dies die Punkte
bisher aussagen. Zweitens auch deshalb, weil unter der Woche Trainer Carsten Weber hingeworfen hat
und sich Friedberg nun einen Schub durch die Veränderung auf dem Trainerposten
erhofft.
„In der Hessenliga gibt
es für uns keine leichten Gegner, aber Türk Gücü gehört zu den spielstärksten
Teams überhaupt. Ich hatte die Mannschaft vor der Runde eigentlich eher in der
Aufstiegsrunde gesehen“, sagt Coach Petr Paliatka, dessen Elf ihn beim 2:2 in Griesheim überzeugt hat. „Bis auf das
Ergebnis war alles positiv. Wir hatten die richtige Einstellung, den nötigen Willen.
Nur müssen wir die Chancen besser verwerten.“
Imponierend war die
Unterstützung der Fans. Knapp 40 Leute waren letzten Sonntag die weite Strecke
mit nach Griesheim gefahren. „Es ist ja auch für die Spieler eine andere
Situation, wenn außen die Unterstützung da ist und dir die Zuschauer das Gefühl
geben, es sei ein Heimspiel. Die Fans haben von außen ordentlich Stimmung
gemacht. Das macht manchen Schritt einfacher. Man hat gesehen, dass viele
Steinbacher alles versuchen wollen, ihren Teil dazu beizutragen, dass wir die
Liga vielleicht halten können“, so Paliatka.
Keiner weiß, was ihn
bis zum Spieltag noch erwartet.
Ansonsten bangt
Steinbachs Trainer genau wie all seine anderen Kollegen Woche für Woche vor
allem um eines.
Johannes Helmke, Coach
von SVS-Nachbar Hünfelder SV, bringt
es vor dem Spiel bei Rot-Weiß Walldorf (Sonntag, 16 Uhr) auf den Punkt:
„Aktueller Stand ist, dass uns zwei Spieler wegen Corona ausfallen. Man kann
aber nur von zwei Spielern plus x reden. Keiner weiß, wie sich die Lage bis zum
Spieltag entwickelt. Vielleicht sind es dann schon drei oder vier. Das wird uns
Trainern jetzt jede Woche so ergehen.“
Da trifft es sich gut,
dass Leon Zöll wieder mit an Bord ist. Dazu besteht noch die Hoffnung auf die
Rückkehr von Marcel Dücker und Maxi Fröhlich. „Bei beiden ist das aber noch
nicht entschieden. Bei dieser Lage musst du als Trainer mehrere Varianten im
Kopf haben“, so Helmke, der hofft, dass das 2:1 gegen Bad Vilbel zum Auftakt seinem Team
Selbstvertrauen gibt. „Wir haben gut miteinander gearbeitet, jeder ist für
jeden gelaufen. So will ich das sehen. Natürlich hatten wir auch Glück, aber
trotzdem können wir mit einer breiteren Brust nach Walldorf fahren.“
Das Niddasportfeld in
Bad Vilbel ist am Samstag (15 Uhr) das Ziel von Buchonia Flieden. Auch im „Königreich“ herrscht Zuversicht, denn
beim 1:0 gegen Zeilsheim hat die Mannschaft vieles
richtig gemacht, was sie beim 4:5 gegen den KSV Baunatal falsch gemacht
hatte. „Die kämpferische Einstellung hat auch diesmal wieder gestimmt. Was
anders war, ist, dass wir die Fehler aus dem ersten Spiel angesprochen und die
Spieler das auch umgesetzt haben“, lobt Coach Bardo Hirsch.
Ob der personell
weiterhin extrem angespannten Lage (gegen Zeilsheim saß der 45-jährige
Routinier Daniel Rother auf der Bank) hat sich Hirsch für eine Wochen zum
Verschnaufen entschieden. Montag, Dienstag und Freitag sind und waren frei für
die Spieler. „Einfach mal, um die Spieler Luft holen zu lassen, denn da nun
auch noch Sascha Rumpeltes ausfällt, wird die Decke immer dünner“, so Hirsch.
Zeit zum Verschnaufen.
Gegner Bad Vilbel
rechnet Hirsch stark ein: „Das wird noch mehr ein heißer Kampf, als das Spiel
gegen Zeilsheim. Bad Vilbel steht nach der Niederlage in Hünfeld unter Druck
und das werden wir zu spüren bekommen. Ich erwarte einen durchaus spielstarken
Gegner, der kämpferisch voll dagegenhalten wird.“
Für den SV Zeilsheim
geht es derweil darum, einen Fehlstart zu verhindern. Nach dem 0:1 in Flieden
gastiert nun mit Bayern Alzenau der wohl stärkste Gegner der Abstiegsrunde auf
dem Kunstrasenplatz an der Lenzenbergstraße. Einen Traumstart dagegen kann der
KSV Baunatal aufstellen. Nach zwei Siegen (im Nachholspiel in Flieden, dann zum
Abstiegsrunden-Auftakt gegen Walldorf) geht es nun zum VfB Ginsheim, der
zwingend drei Punkte benötigt und entsprechend Risiko gehen muss.
Abgerundet wird der
Spieltag mit Duell der Traditionsvereine: Viktoria Griesheim empfängt Hanau 93.
Dieses Duell gab es in der Hessenliga mit langen Unterbrechungen schon seit
vielen Jahrzehnten. Bereits 1977/1978 trafen sich beide erstmals auf diesem
Niveau. Damals wurde Hanau Meister und die Viktoria erreichte als Neuling einen
hervorragenden vierten Platz.
osthessensport
vom 13.3.22
Hessenliga – Steinbacher Wahnsinn: 4:2 dank Standards und
Konter
Rosbach (pf) – Petr
Paliatka wünschte sich eine bessere Chancenverwertung, Petr Paliatka bekam sie:
Der SV Steinbach fuhr am Samstag den ersten Dreier in der Abstiegsrunde der
Fußball-Hessenliga ein und drehte dabei beeindruckend einen frühen Rückstand
bei Türk Gücü Friedberg in einen 4:2 (1:2)-Sieg. Doch nicht nur vor dem Tor
stimmte es, sondern auch kämpferisch.
Max Stadler und der SVS setzten ein starkes Zeichen. Foto:
Ralph Görlich
„Das ist einfach
schön“, war Paliatka nach dem Spiel noch fertig mit den Nerven. „Ein
Wahnsinns-Spiel. Es war wirklich ein Kampf“, sagte er und sprach der Mannschaft
geschlossen ein großes Kompliment aus. Ohne Tom und Michael Wiegand und mit nur
drei Feldspielern auf der Bank, darunter Alin Neacsu, der aus einer
Nachtschicht kam, rang der SVS Friedberg nieder und feierte den ersten Sieg der
Abstiegsrunde entsprechend ausgelassen.
Dabei fing es denkbar
bitter an: „Die ersten 20 Minuten war Friedberg völlig überlegen“, sagte
Paliatka. Und nicht nur das: TGF legte gleich mal zwei Treffer vor: Einen
Freistoß von halblinks köpfte Julian Dudda ein, wenig später erhöhte Noah
Michel nach einem schön vorgetragenen Angriff. „Friedberg war fußballerisch
richtig stark“, so Paliatka – doch sein Team berappelte sich und hatte dann ein
Gegenmittel gefunden. Wichtig war zweifellos der schnelle Anschlusstreffer
durch Dominik Hanslik, dann kam Steinbach mit neuer Energie aus der Kabine:
Keine fünf Minuten nach dem Seitenwechsel netzte Max Stadler zum Ausgleich,
ebenfalls nach einem Standard. „Dann war es ein komplett offenes Spiel,
Friedberg hatte mehr Spielanteile, aber wir noch die eine oder andere
Kontersituation“, schilderte Steinbachs Coach. In der Schlussphase war es dann der
SVS, der das Match an sich riss. Petr Kvaca mit einer tollen Einzelleistung und
erneut Stadler nach Wittke-Hereingabe per Konter sorgten für den umjubelten
Steinbacher Erfolg. „Man kann auch dreckig gewinnen“, strahlte Paliatka
zurecht, der sich besonders für Max Stadler und dessen Doppelpack sowie Keeper
Phillip Bagus freute, der ebenfalls stark aufgelegt war. „Aber man kann
eigentlich keinen hervorheben, das war eine tolle Mannschaftsleistung“.
Friedberg: Koob; Saighani,
Henrich, Eren, Jost, Usic (62. Yikilmaz), Dudda, Schorr, Imek (75. Demir),
Häuser, Michel.
Steinbach: Bagus; F. Wiegand,
Uth, Hanslik (67. Halimi), Wittke, Hütsch, Kvaca, Bott, Madzar (75. Neacsu),
Hildenbrand, Stadler.
Schiedsrichter: Alexander Wahl
(Laufdorf)
Tore: 1:0 Julian Dudda (9.),
2:0 Noah Michel (13.), 2:1 Dominik Hanslik (21.), 2:2 Max Stadler (48.), 2:3
Petr Kvaca (84.), 2:4 Max Stadler (87.)
Zuschauer: 180.
torgranate
vom 14.03.202207:44 Johannes Götze
Fitness
und Bagus als Trumpf
SVS gewinnt Spiel, das er nie gewinnen darf
Der SV Steinbach hat
ein dickes Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenerhalt gesetzt: Bei Türk Gücü
Friedberg gewannen die Osthessen nach 0:2-Rückstand ein Spiel, das der SVS
eigentlich nie gewinnen darf noch mit 4:2.
„Wir haben in der
gesamten Saison noch nicht einen dreckigen Sieg eingefahren. Wir waren einfach
mal dran“, sagte Petr Paliatka nach dem Coup in Rosbach, der spätestens nach 15
Minuten nicht vorhersehbar war. Da lag der SVS schon 0:2 zurück. Aber Paliatkas
Team hielt mehrere Trümpfe in der Hand, beispielsweise den, dass die Mannschaft
fit ist. Das neue Sturmduo Max Stadler und Dominik Hanslik, Spielmacher Luca
Uth oder Rückkehrer Leon Wittke, der im neuen 3-5-2 im linken Mittelfeld auch
viel Defensivarbeit zu verrichten hat. Sie alle können ein hohes Pensum über 90
Minuten gehen. Eine Tatsache, die sich als Erfolgsschlüssel im weiteren
Saisonverlauf erweisen könnte.
Da störte es nicht mal,
dass Paliatka in den Stunden vor dem Spiel gleich dreimal seine Startelf
umstellen musste. Erst bei Ankunft in Rosbach senkte Innenverteidiger Alin
Neacsu den Daumen. Nach Nachtschicht und fehlendem Schlaf fühlte er sich nicht
bereit für die Startelf. Zuvor mussten Tom Wiegand (krank)und Michael Wiegand (privat
verhindert) kurzfristig passen. Der Erfolg bei Türk Gücü, das spielerisch
turmhoch überlegen war und ein klares Chancenplus verzeichnete, könnte nun den
notwendigen Push für die Play-downs verleihen. Das weiß nicht zuletzt Trainer
Petr Palliatka, der trotz der Ausfälle seinem neuen, einem offensiveren System
vertraute, und mit Dreierkette und zwei Stürmern agieren ließ.
Zunächst ging das
kräftig in die Hose, denn Friedberg spielte nach dem Trainerwechsel unter der
Woche auf dem engen Kunstrasen zielstrebig nach vorne, führte nach nicht mal 15
Minuten mit 2:0. Dem wieder zahlreich mitgereisten SVS-Anhang schwante Übles.
Das wird eine richtig
gute Heimreise.SVS-Trainer Petr Paliatka
Doch die Reaktion war
exzellent. Mit viel Geschick verteidigte Steinbach gegen die spielerisch
turmhoch überlegenen Gastgeber – zudem war der SVS extrem effizient. Fünf
Torchancen im gesamten Spiel langten für vier Treffer. Zweimal war Max Stadler
zur Stelle, dazu trafen Dominik Hanslik und Petr Kvaca. Kvacas Treffer zum 3:2
nach einer Wittke-Ecke fiel aus dem Nichts und war letztlich spielentscheidend
(81.).
Die Bestnote verdiente
sich beim SVS aber ein anderer: Torhüter Philipp Bagus, gerade 18 Jahre jung,
spielte wie ein alter Hase. Bei Standards machte er seinen manchmal nachgesagten
Größennachteil mit Durchsetzungsvermögen und viel Selbstvertrauen wett. Er fing
und faustete die Bälle teilweise zehn Meter außerhalb seines Gehäuses in großer
Bedrängnis weg. Und er hielt mehrfach spektakulär: Wie gegen Jan-Philipp
Häuser, zweimal gegen Goalgetter Noah Michel oder bei einem Freistoß aus bester
Position gegen Peter Jost. Ihm verdankte Steinbach den Sieg.