Presse SVS – SV Zeilsheim Ostermontag 18.4.2022

 

 

osthessensport vom 11.4.2022

Daumen hoch: Im Moment läuft es beim SVS und Trainer Petr Paliatka - zumindest auswärts.

Derweil dürfte in Steinbach jeder – ob Anhänger, Trainer oder Spieler – noch immer höheren Puls haben nach dem 4:3 in Ginsheim. Trainer Petr Paliatka hob nun schon mehrfach die gute Vorbereitung als Basis für den Erfolg in der Abstiegsrunde hervor. Auf einmal hat sich der SVS auf die Nichtabstiegsplätze vorgekämpft – weil die Ergebnisse stimmen. Das war nicht immer so, vor allem weil die Tore dafür fehlten. Am Sonntag hätten vier fast nicht zum Sieg gereicht, einerseits weil Steinbach in Hälfte eins noch einiges liegenließ, und andererseits, weil das Glück mitspielte und Ginsheims Eray Öztürk in der Nachspielzeit an der Latte scheiterte. Für den VfB war die Partie vorher schon als letzte Chance deklariert, der nun zehn Punkte Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz hat, bei noch sechs verbleibenden Spielen. Bei Steinbach dagegen zeichnet sich ein Trend ab: Die nun 20 Punkte (die mitgenommenen aus der Hinrunde plus den im neuen Jahr schon erspielten), die auf dem Konto sind, teilen sich sehr ungleich auf: 17 holte der SVS auswärts – Bestwert der Abstiegsrunde. Nur drei dagegen im Mühlengrund – keiner holte weniger. Jetzt warten allerdings zwei Heimspiele gegen Zeilsheim und Friedberg.

 

osthessennews vom 11.4.22

BURGHAUN Steinbachs Fußballer im Aufwind

Paliatka: Ich bin kein besserer Trainer. Die Jungs sind keine besseren Spieler

11.04.22 - Eine Mannschaft, die in der Vorrunde noch völlig unter Wert spielte, dreht jetzt auf. Gemeint ist der SV Steinbach, der in seinen fünf Spielen der Hessenliga-Abstiegsrunde zehn Punkte holte. Dabei verschüttet geglaubte Offensivqualitäten ans Licht bringt - und urplötzlich über dem Strich steht. Der Klassenerhalt wäre geschafft. Die Kicker aus dem Mühlengrund würden das vermutlich unterschreiben. Und tüchtig feiern.

Wieder einmal zeigten sie am Sonntag auf fremdem Platz, was in ihnen steckt. All ihre eingeheimsten Punkte holten sie auswärts. In vier Spielen. Jüngst schlossen sie einen irren Auftritt mit dem 4:3-Erfolg in Ginsheim ab. "Es ist einfach, wenn die Vorbereitung gut verläuft", sagte Petr Paliatka. Die Worte des Trainers klingen jetzt nicht so, als dass man sie sich merken müsste. Auch die nicht: "Ich bin kein besserer Trainer. Und die Jungs sind keine besseren Spieler." Andererseits: Was das SVS-Team hinlegt im zweiten Teil dieser nicht normalen Saison, ist schon bemerkenswert. 

Steinbach tut wieder das, was es lange nicht tat: Eine Reaktion zeigen

Hatte sich Steinbach noch vor wenigen Tagen nicht für seine beherzte Leistung belohnt, als Paliatkas Team den Favoriten Walldorf eine Stunde lang an die Wand spielte, aber beim 1:3 auf eigenem Platz nichts mitnehmen konnte - trumpfte es keine drei Tage später wieder auf. Auswärts natürlich. Den frühen Rückstand in Griesheim wandelte der Gast in eine 3:1-Führung zur Pause um, zeigte eine Reaktion, spielte erfrischend auf - und der Coach urteilte so: "Wir hätten deutlicher führen müssen zur Pause. Insgesamt hätten wir sieben oder acht Tore schießen können. Jedenfalls hatten wir genug Chancen, um das Spiel früher zu entscheiden."

Auch personelle Umstände ändern an der stabilen Verfassung momentan wenig bis nichts. Sebastian Bott, Jan-Luca Uth und Mirko Madzar fehlten, mit Fabian Göb, Homan Halimi und Dennis Reichmann saßen nur Offensivkräfte auf der Bank - und mit Michael Wiegand, der drei Wochen nicht spielte, und Dumitru Alin Neascu, der zuletzt nicht trainieren konnte, spielten Akteure, die unter normalen Umständen nicht in der Startelf gestanden hätten. "Im Moment läuft's. Auch wenn ein, zwei Spieler fehlen", sagt der Coach nur.

Stadler kann doch treffen, wenn's wichtig wird

Kein Wunder, dass im zweiten Abschnitt die Kräfte schwanden. Ginsheim glich von 1:3 auf 3:3 aus in der Schlussphase. Auch die verlief, wie das gesamte Spiel, turbulent. So manche, die nicht mitgereist waren, dachten sich: Ach, was soll's, jetzt macht Steinbach auch das 4:3-Siegtor. Und so kam es. Steinbach schlug zurück. Max Stadler, der vor einigen Tagen noch dem Gegner den Sieg geschenkt hatte, traf ein zweites Mal. Zum 4:3.

Oh Gott, jetzt muss Steinbach auf eigenem Platz Farbe bekennen. Am Ostermontag. Im Nachholspiel gegen Zeilsheim. Der Mühlengrund, der lange eine Festung war, ist keine mehr. Doch er soll es wieder werden. Die SVS-Kicker wollen den ersten Saisonsieg auf eigenem Platz. Es wird Zeit. (wk) +++

 

 

 

 

0sthessensport vom 14.4.2022

Hessenliga – Fliedens letzter Strohhalm? – Steinbach will nachlegen

Osthessen (pf) – Auch am Osterwochenende wird in der Fußball-Hessenliga gespielt: In der Abstiegsrunde geht es für den SV Flieden am Samstag (15 Uhr) zuhause gegen Viktoria Griesheim fast schon um alles, eine Niederlage können sich die Buchonen auf keinen Fall erlauben. Der SV Steinbach ist am Montag dran und will seine bisher positiven Playdowns gegen Zeilsheim erfolgreich fortsetzen. In der Aufstiegsrunde empfängt der SV Neuhof am Samstag den SC Waldgirmes.

 

Flieden – Griesheim (Samstag; 15 Uhr)

Buchonen-Abteilungsleiter Martin Hohmann redet nicht um den heißen Brei herum: „Eins ist klar: Wir müssen jetzt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu gewinnen“, ruft er zwischen den Zeilen schon so etwas wie die letzte Chance aus. Das Team musste vergangene Woche wegen eines Corona-Falls pausieren, zumindest war Anfang der Woche kein weiterer Spieler infiziert. „Für uns ist jeder Mann wichtig“, so Hohmann. Die Fliedener schielen womöglich auf Lukas Marvin Friedrich, der wieder in den Kader zurückkehren könnte, auch wann Sascha Rumpeltes‘ nach Sportverbot wieder einsatzbereit ist, ist noch offen. „Vielleicht haben wir Glück“, meint Hohmann. Der SCV verlor am vergangenen Sonntag mit 1:3 gegen Alzenau, setzte aber davor mit dem 4:1 gegen Hünfeld ein Ausrufezeichen im Klassenkampf und steht aktuell knapp über dem Strich. „Das ist das entscheidende Spiel“, sagt Hohmann: „Wir müssen irgendwie versuchen, zu gewinnen, dass wir wieder einigermaßen dabei sind“. Die Buchonia ist mit ihren 14 Punkten mittlerweile auf den vorletzten Rang abgerutscht, der Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz beträgt sechs Punkte – und nur noch acht Spiele verbleiben.

 

Neuhof – Waldgirmes (Samstag; 15 Uhr)

„Wir müssen uns steigern“, fordert SVN-Coach Alexander Bär unmissverständlich: „Gegen Spitzenmannschaften wird es schwer, wenn wir unsere Schwächen, gerade unsere Abschlussschwäche, nicht beseitigen. Und Waldgirmes ist ambitioniert, die machen keinen Osterausflug nach Neuhof“. Den Coach wurmt der urlaubsbedingte Ausfall der Kovac-Brüder, besonders das Fehlen von Mirza Kovac als Leistungsträger tut weh. „Die Spieler wissen, dass Ostern für Nachholspiele freigehalten wird. Das ist ein falsches Signal“, hadert Bär, der auch auf Nireas Igbinoba, bei dem die Rückenprobleme komplizierter als vermutet scheinen, und Jeong-Jin Lee verzichten muss. Der zehnte Platz in der Aufstiegsrunde ist für Neuhof zwar nicht bedrohlich, aber zu wenig. „Wir haben es ja in den Spielen gesehen, dass wir auf einem ordentlichen Level sind, aber die Ergebnisse passen nicht. Fußball ist eben ein Ergebnissport. Wir sehen uns nicht auf dem letzten Platz in dieser Aufstiegsrunde, aber dafür musst du mal ein Heimspiel gewinnen, so einfach ist das“, so Bär.

 

Steinbach – Zeilsheim (Montag; 15 Uhr)

https://www.osthessen-zeitung.de/fileadmin/user_upload/user_upload/HL_FB_Test_Steinb_Neuhof_27Feb22_CG__015.JPGDas wilde 4:3 in Ginsheim beförderte den SVS erstmals über den Strich, mehr als eine schöne Momentaufnahme ist das für Trainer Petr Paliatka aber nicht: „Wir müssen genauso weitermachen wie bisher – solange, bis wir rechnerisch nicht mehr runterrutschen können“, fordert er. Foto: Christine Görlich

Mit einer lockeren Einheit startete die Woche im Mühlengrund, Richtung Ostern wird wieder angezogen, „am Montag soll es dann den nächsten Dreier geben“, hofft Paliatka. Aktuell bangt er noch um Luca Uth, der an der Schulter angeschlagen ist, sowie Fabian Wiegand wegen Knieproblemen. „Bei den beiden müssen wir schauen, ob es geht“, so der Coach. Die Stimmung könnte im Moment kaum besser sein beim SV Steinbach, doch Paliatka relativiert: „Jeder hier kann das einordnen. Hier ist selten schlechte Stimmung, auch wenn wir mal ein Spiel verlieren“.

 

osthessensport vom 18.4.2022

Hessenliga – Joker Halimi erlöst dominanten SVS – Nächster Big Point

Burghaun (mm) – Der SV Steinbach boxt sich weiter aus dem Keller der Fußball-Hessenliga: Im Heimspiel gegen den SV Zeilsheim gelang am Ostermontag der nächste Sieg in der Abstiegsrunde, nach Rückstand drehte der SVS die Partie noch in einen 3:1 (1:1)-Erfolg (update).

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Petr Kvaca und der SVS waren gegen Zeilsheim obenauf. Foto: Christine Görlich

„Das Spiel hätte auch 5:1 ausgehen können, wenn wir die Chancen effektiv nutzen. So war es der Spielstand, der das Spiel unnötig spannend gehalten hat“, resümierte Steinbachs Coach Petr Paliatka nach der Partie. Denn Chancen, das Spiel früher zu entscheiden, waren in Hälfte zwei allemal da.

Dabei startete Paliatkas Elf bei bestem Fußballwetter gar nicht mal so gut in die Partie: Einzig Steinbachs Keeper Philipp Bagus hielt sein Team zu Beginn mit einigen guten Paraden im Spiel. So auch kurz vor dem Gegentor, als der Schlussmann einen Kopfball vom Ex-Barockstädter Yves Böttler glänzend über die Latte lenkte. Bei der anschließenden Ecke war Bagus dann jedoch machtlos, als Johannes Tatchouop per Kopf das 1:0 (23.) für die Gäste erzielte. Daraufhin zeigte sich der SVS zwar bemüht, den Rückstand zu egalisieren, ohne dabei aber wirklich zwingend vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen.

Sechs Minuten vor der Pause war es dann aber so weit: Max Stadler wurde wunderbar freigespielt und schob eiskalt vor SVZ-Keeper Josip Galic zum 1:1-Ausgleich ein (39.). Nach der Pause legten die Männer vom Mühlengrund dann einen wahren Blitzstart hin. Erst muss Dominik Hanslik aus sieben Metern den Ball nur noch ins Tor schieben, verzog jedoch deutlich (46.). Knappe zwei Minuten später machte es Lukas Hildenbrand dann besser und köpfte nach einer Ecke von Leon Wittke zum 2:1 ein (48.). Die abstiegsbedrohten Gäste wirkten wie geschockt, waren dem SVS in der zweiten Hälfte gnadenlos unterlegen und verzeichneten keine brandgefährliche Torchance mehr. Jedoch standen dem SV Steinbach die eigenen Nerven oder Zeilheims Keeper Galic im Weg, um das Spiel früher zu entscheiden.

„Wir müssen früher den Sack zumachen, aber momentan haben wir auch einfach das Glück auf unserer Seite und die Jungs belohnen sich für ihre harte Arbeit, die sie auch im Training zeigen“, lobte Paliatka seine Mannschaft. Und auch der SVS-Coach bewies an diesem Tag ein glückliches Händchen und wechselte mit Homan Halimi den Spieler ein, der das 3:1-Siegtor erzielte (86.): Zunächst hatte Petr Kvaca Pech, dass sein Schuss nur am Pfosten landete, jedoch stand der Joker dort, wo ein Stümer stehen muss, staubte ab und brachte den so wichtigen Dreier für den SV Steinbach unter Dach und Fach. Steinbach rangiert mit jetzt 23 Punkten über dem Strich und empfängt kommendes Wochenende Türk Gücü Friedberg zum nächsten wichtigen Duell im Kampf um den Klassenerhalt.

Steinbach: Bagus; T. Wiegand, F. Wiegand, M. Wiegand (83. Halimi), Madzar, Hanslik, Wittke (66. Bott), Kvaca, Neacsu (24. Hütsch), Hildenbrand, Stadler.

Zeilsheim: Galic; Pitas, Auer, Sultani, Böttler, Gürsoy, Pandza, Sembene (60. Pekgüzelyigit), Tiago (70. Ogbay), Tatchouop, Aykir (67. Curic).

Schiedsrichterin: Wiebke Schneider (Brachttal)

Tore: 0:1 Johannes Tatchouop (23.), 1:1 Max Stadler (39.), 2:1 Lukas Hildenbrand (48.), 3:1 Homan Halimi (86.)

Zuschauer: 150.

 

torgranate vom 18.4.22 Johannes Götze

Parallelen zwischen FCK und SVS

Betzenberg-Feeling am Mühlengrund

 

Dominik Hanslik und Max Stadler bejubeln Tor des SV Steinbach+

Einer gönnt dem anderen alles: Während Dominik Hanslik (links) vorbildlich für den SVS rackert, schießt sein Sturmpartner Max Stadler die Tore. Gestern bereitete Hanslik Stadler das 1:1 mustergültig vor.

Was ist denn jetzt los? Der SV Steinbach ist drauf und dran, den Klassenerhalt in der Hessenliga einzutüten. Vor einem halben Jahr schien das einer Utopie zu gleichen. Offensichtlich hat sich der SVS eine ganze Menge beim 1. FC Kaiserslautern abgeschaut.

Beim FCK spielt der Ex-Steinbacher Daniel Hanslik und steht mit den „Roten Teufeln“ vor dem Zweitligaaufstieg. Am Sonntag wurde Steinbachs 22-jähriger Mittelstürmer Dominik Hanslik Augenzeuge eines der emotionalsten Drittligaspiele aller Zeiten, als Saarbrücken vor 47.000 Zuschauern niedergerungen wurde. So viel los war gestern im Mühlengrund nicht, doch neben dem Ergebnis viele Parallelen offensichtlich.

Der SVS agiert als Team, ist von Trainer Petr Paliatka in jedem Spiel hervorragend eingestellt und topfit. Steinbach lässt im neuen System kaum etwas zu, spielt natürlich wie der FCK ein 3-5-2. Und selbst bei den Hansliks ist vieles gleich. Beide spielen in vorderster Front. Sie rackern für die Mannschaft, doch die Tore erzielen in der Regel andere – in erster Linie die Sturmpartner. Der Terrence Boyd des FCK heißt bei Steinbach Max Stadler, der gestern im sechsten Abstiegsrundenspiel zum sechsten Mal traf.

SV Steinbach bezwingt seine Hessenliga-Heimschwäche

Er erzielte das so wichtige 1:1 vor der Pause. Hanslik hatte glänzend durchgesteckt. Bis dahin spielte Steinbach nicht so gut wie in den Wochen zuvor, doch der Ausgleich noch vor der Pause war Startschuss für eine total dominante zweite Hälfte, in der Zeilsheim niedergerannt und hergespielt wurde. Bis in die Schlussphase hinein ließ der SVS nicht locker, erspielte sich Chance um Chance und hätte deutlich höher gewinnen müssen.

„Vielleicht unser einziges Manko aktuell“, glaubt Hanslik, der weiß, „dass wir noch nichts erreicht haben, jetzt dranbleiben müssen“. So wie der FCK um seinen drei Jahre älteren Bruder, der den SVS in dessen erster Hessenligasaison anno 16/17 mit 22 Toren fast im Alleingang zum Klassenerhalt geschossen hatte. „Solange es beim FCK und uns läuft, bin ich happy“, sagt Hanslik.

Kaum zu glauben, dass der SVS zuletzt eine schier unglaubliche Heimschwäche an den Tag legte: Zwischen dem 25. November 2019 und dem gestrigen Spiel hatte der SV Steinbach nur ein einziges Heimspiel in der Hessenliga gewonnen – am 11. Oktober 2020 beim 2:0 gegen den VfB Ginsheim. Vielleicht half aber sogar ein wenig der Fußballgott mit, denn Pater Siggi Modenbach war nach langer Zeit mal wieder Stadionsprecher im Mühlengrund. Eine Kerze, so versicherte er, hätte er vor dem Spiel nicht angezündet.