Presse SV Neuholf – SVS
10.08.2019
osthessensport
vom 8.8.19
Hessenliga
– Plavcic will im Derby „mehr als 100 Prozent“ sehen
Neuhof/Burghaun (fs) – Es ist
angerichtet: Am Samstag (17 Uhr) steigt auf der Neuhofer Glückauf-Kampfbahn das
zweite Osthessen-Derby in der Fußball-Hessenliga, wenn der SV Neuhof zum Aufsteigerduell
den SV Steinbach empfängt. Nach zwei Niederlagen in der vergangenen
Verbandsliga-Saison will der SVN diesmal den Spieß umdrehen, die Gäste wiederum
endlich den ersten Saisonsieg in Hessens Oberhaus einfahren.
Foto: Christine Görlich
Die 0:5-Pleite in Eddersheim haben die
Neuhofer abgehakt, der Fokus liegt nun voll auf dem Derby gegen den SV
Steinbach. „Das Training läuft gut, außerdem sieht es jetzt vom Personal her
wieder besser aus, weil sich unter anderem Sergio Sosa Perez wieder
zurückgemeldet hat“, erklärt SVN-Coach Valentin Plavcic, der allerdings noch um
den Einsatz von Linksverteidiger Akif Kovac (Oberschenkelprobleme) bangt, dazu
fehlen immer noch einige Urlauber wie Gyorgi Zarevski und Marko Curic.
Unabhängig von der Personalsituation sollen im Derby allerdings die Fehler
abgestellt werden: „Wir waren in Eddersheim in der ersten Halbzeit sicherlich
nicht schlechter, machen aber zwei individuelle Fehler und liegen mit 0:2
hinten. Wir müssen unsere eigenen Fehler reduzieren, aber wir sind eben auch
eine sehr unerfahrene, junge Mannschaft“, meint der 47-Jährige, der fordert:
„Wir müssen mehr als 100 Prozent investieren, wenn wir die drei Punkte auf
unser Konto schreiben wollen. Wir müssen eine andere Aggressivität zeigen und
dann auch unsere Chancen nutzen – so wie Eddersheim das gemacht hat.“
Die Bedeutung des Aufsteigerduells ist
beiden Teams jedenfalls nur zu bewusst: „Das ist jetzt schon ein
Sechspunktespiel für beide Mannschaften“, meint Neuhofs Sportlicher Leiter
Alexander Bär, während SVS-Coach Petr Paliatka sagt: „Gegen wen wollen wir
gewinnen, wenn nicht gegen Neuhof? Das sagt Neuhof aber natürlich auch über
uns. Die Mannschaft, die am Samstag gewinnt, hätte einen guten Start
hingelegt.“ Dabei spricht die Bilanz der vergangenen Jahre nicht für den SVN,
nur im Winter 2018 gab es mal einen 3:0-Testspielsieg. Die beiden
Verbandsligaduelle in der abgelaufenen Saison konnte der spätere Meister gegen
den Vizemeister jeweils mit einem Tor Unterschied für sich entscheiden. „Das
waren beides Spiele auf Augenhöhe und das wird auch diesmal der Fall sein. Die
Tagesform wird entscheiden“, ist sich Paliatka sicher, dessen Team gerade in
der Offensive noch gefährlicher werden muss: Noch wartet der SVS auf einen
eigenen Treffer, das 1:1 gegen Walldorf resultierte aus einem Eigentor. „Wir
müssen die gleiche Einstellung finden wie in Fulda und der zweiten Halbzeit
gegen Walldorf. Auch die Chancenverwertung muss besser werden“, fordert der
35-Jährige, der allerdings optimistisch ist, dass der Knoten bald platzt:
„Letztes Jahr haben viele Spieler gezeigt, dass sie Tore schießen können.“
Definitiv ausfallen wird allerdings
Stürmer Jan Ullrich, der seine Sache gegen Walldorf gut machte, dazu ist ein
Einsatz von Kapitän Sebastian Bott (Oberschenkelprobleme) noch fraglich.
Constantin Pabst und Marco Rudolph wiederum konnten in den vergangenen beiden
Wochen nicht trainieren und sind deshalb wohl auch diesmal keine Option für den
Kader – womöglich aber erstmals Leon Wittke, der bisher nur bei der Reserve zum
Einsatz kam. Auch Marcel Ludwig kam bisher noch gar nicht zum Einsatz.
„Natürlich merkt man die Enttäuschung beim ein oder anderen, aber die Jungs
geben alle richtig Gas und wir brauchen jeden einzelnen. Man muss immer nach
der Momentan-Leistung gehen, das kann sich nächste Woche schon wieder ändern.
Die Jungs sind ganz nah dran und sollten den Kopf nicht in den Sand stecken.
Man sieht es ja an Stadtallendorf: Drei Platzverweise und ratzfatz ist jemand
in der Startelf, der nicht damit rechnet“, macht Paliatka den bisherigen
Reservisten Mut.
osthessensport
v. 10.8.19
Hessenliga
– SVS muss ohne Bott auskommen – Hillmann kehrt zurück
Osthessen (ms) – Schlechte Nachrichten
für den SV Steinbach: Im Osthessenderby der Fußball-Hessenliga muss der SVS auf
seinen Kapitän Sebastian Bott verzichten. Barockstadt Fulda-Lehnerz hingegen
kann sich über die Rückkehr von Kevin Hillmann freuen.
Sebastian Bott. Foto: Christine Görlich.
Hillmann hat seine Verletzung aus dem
Auftaktspiel gegen Steinbach auskuriert und rückt beim Topspiel gegen den VfB
Ginsheim für Tobias Göbel in den Kader der Barockstädter. „Wir hatten außer
Niklas Odenwald hauptsächlich Offensivleute im Kader. Deshalb haben wir jetzt
einen Stürmer rausgenommen“, erklärt Gören die Kaderveränderung: „Es ist sehr
wichtig, dass wir mit Kevin eine defensive Option mehr auf der Bank haben.“
Damit kann SGB-Coach Gören fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Einzig
Miguel Torcuatro fehlt weiterhin verletzt.
Schlechte Nachrichten gibt es hingegen
aus dem Lager des SV Steinbach: Kapitän Sebastion Bott fällt mit
Oberschenkelproblemen aus. „Er ist noch nicht 100 Prozent schmerzfrei“, erklärt
Steinbachs Trainer Petr Paliatka, der sich noch nicht festgelegt hat, wer Bott
im Abwehrzentrum ersetzen wird: „Es gibt viele Möglichkeiten. Wir werden morgen
kurzfristig entscheiden.“ Neben Bott wird Paliatka auf Stürmer Jan Ullrich
verzichten müssen. Steinbachs kommender Gegner, der SV Neuhof, kann bis auf die
Urlauber Gyorgi Zarevski und Marko Curic aus den Vollen schöpfen. „Ich habe
alle an Bord“, freut sich SVN-Coach Valentin Plavcic, der sich vor allem
darüber freut, dass Sergio Sosa Perez wieder einsatzfähig sein könnte. Ob der
Kreativspieler tatsächlich auflaufen kann, wird sich erst nach dem Abschlusstraining
entscheiden.
torgranate
vom 10.8.19
Steinbach jubelt trotz 77-minütiger Unterzahl
Hessenliga: Wilde zweite Halbzeit beim Derby in Neuhof
Sollte
sich nicht als Knackpunkt herausstellen: Steinbachs Lukas Gemming (rechts)
bringt Neuhofs Neven Vujica zu Fall und sieht die Rote Karte. Foto: Kevin
Kremer
Der SV Steinbach ist endgültig in der
Hessenliga angekommen. Im zweiten osthessischen Derby gegen Mit-Aufsteiger SV
Neuhof siegte der SVS mit 3:2 (1:0), obwohl lange Zeit in Unterzahl agiert
wurde.
Eigentlich waren sich nach 13 Minuten
viele der gekommenen Zuschauer einig: Steinbach verliert nach
dem 0:5 gegen die Barockstadt auch das zweite osthessische Derby gegen den SV Neuhof, denn just
Sekunden zuvor sah Steinbachs
Rechtsverteidiger Lukas Gemming die Rote Karte, als er Neven Vujica zu Fall
brachte und somit eine klare Torchance der Hausherren vereitelte. Doch die
Gäste straften die Kritiker mit Lügen.
Kaum waren die Akteure wieder aus der Kabine, hatte Petr Kvaca genug von der
defensiven Haltung. Steinbachs
Routinier zog aus knapp 25 Metern humorlos ab und traf herrlich am chancenlosen
Pascal Nagel vorbei hinweg ins Netz (48.). Der Stecker war bei den Neuhofern
allerdings noch nicht gezogen, denn nur fünf Minuten später netzte Petar
Krastov zum Anschlusstreffer, als die Gäste eine Ecke nicht aus der
Gefahrenzone bekamen. Doch den nächsten Rückschlag steckte Paliatka-Elf rasch
weg, denn Sekunden nach dem Anstoß bediente Michael Wiegand Leon Wittke, der
umgehend per Kopf wieder auf die zwei-Tore-Führung stellte (54.). Spannung
brachte der erneute Anschlusstreffer von Akif Kovac, der im Anschluss an einen
starken Freistoß von Yanez Cortes abstauben durfte (63.). Ein weiteres
richtiges Aufbäumen blieb derweil von Neuhof aus, lediglich am Ende mussten die
Gäste noch ein, zwei Mal durchatmen.
Durchgangs eins hingegen war teilweise nichts für das Auge des Betrachters. Die
frühe Führung durch Wittke, der nach einer Kücükler-Flanke am zweiten Pfosten
goldrichtig stand (6.), war neben der Roten Karte das einzige Highlight. Beide
Mannschaften bekleckerten sich mit wenig Ruhm, wenngleich es beim SVS fast
logisch war, denn die Hausherren mussten aktiv werden. Doch die Plvacic-Mannen
brachten wenige PS auf den Rasen, immer wieder prägten Hüben wie Drüben etliche
Fehlabspiele das Bild. "Unglaublich geil", meinte Matchwinner Wittke
nur kurzum, als er nach seinem Gefühl gefragt wurde. Für den Linksaußen, der
durch eine Verletzung die Vorbereitung verpasste, waren die beiden Treffer und
der erste Sieg des SV
Steinbach in der Hessenliga mehr als nur Genugtuung. Neuhofs Stürmer Radek
Görner hingegen war bedient, „weil es einfach nicht ausreichend ist, wenn du so
lange in Überzahl spielst und nur zwei Tore nach Standards machst.“
Die Statistik:
SV Neuhof: Nagel – Yoo
(46. Yanez Cortes), Velic, Bagaric, Wozniak – Krastov, Özdemir, Lapin (58.
Kovac), Anastasov – Vujica, Görner.
SV Steinbach:
Kleemann – Gemming, T. Wiegand, Neacsu, F. Wiegand – Koch (59. Stadler), M.
Wiegand, Kücükler, Wittke (79. Hanslik) – Kvaca, Dimitrijevic (28. Faust).
Schiedsrichter: Tobias Vogel (Flörsheim am Main).
Zuschauer: 350.
Tore: 0:1 Leon Wittke (6.), 0:2 Petr Kvaca (48.), 1:2 Petar Krastov (53.), 1:3
Leon Wittke (54.), 2:3 Akif Kovac (63.).
Rote Karte: Lukas Gemming (Steinbach) wegen
Verhinderung einer klaren Torchance (13.).
osthessensport
vom 10.8.19
Hessenliga
– „Sieg für die Moral“ – Steinbach gewinnt in Unterzahl
Neuhof – Von Jakob Vogel –
Derbysieg für den SV Steinbach in der Fußball-Hessenliga. Im Aufsteigerduell
setzte sich das Team von Spielertrainer Petr Paliatka mit 3:2 (1:0) beim SV
Neuhof durch, obwohl der SVS 77 Minuten in Unterzahl agieren musste.
Der
fliegende Patrick Faust. Foto: Christine Görlich
„Für solche Spiele ist man Fußballer
geworden. Das war von der ersten bis zur letzten Minute einfach überragend. In
der Saison wird unsere mannschaftliche Geschlossenheit der Schlüssel sein, in
der Hessenliga zu bestehen“, strahlte Steinbachs Doppelpacker Leon Wittke nach
der Partie. Auch SVS-Coach Petr Paliatka zeigte sich sichtlich erleichtert. „Es
war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben heute in Unterzahl super
funktioniert und das gibt uns sicherlich Kraft für die nächsten Wochen. Das war
ein Sieg für die Moral“, so der 35-Jährige.
Die Gäste aus Steinbach, die
verletzungsbedingt auf Kapitän Sebastian Bott und Stürmer Jan Ullrich
verzichten mussten, kamen deutlich besser in die Partie und konnten sich nach
gerade einmal sechs Minuten belohnen. Kubilay Kücükler setzte sich auf der
rechten Seite bis zur Grundlinie durch, am langen Pfosten stand Leon Wittke
goldrichtig und musste nur noch den Fuß hinhalten. Nur wenige Minuten nach dem
Führungstreffer mussten die Gäste jedoch einen herben Rückschlag hinnehmen, als
Verteidiger Lukas Gemming die Rote Karte sah (13.). Nach einem langen Ball
konnte Gemming Neuhofs Nerven Vujica nur noch durch eine Notbremse stoppen, der
anschließende Freistoß aus 18 Metern brachte für Neuhof nichts ein. Nach dem
Platzverweis befürchteten einige Anhänger schon, dass der SVS wie vor zwei
Wochen gegen die SG Barockstadt ins offene Messer laufen könnte, doch es kam
ganz anders. Steinbach gelang es nach Ballgewinnen extrem schnell nach vorne zu
spielen, ohne die Defensivordnung zu vernachlässigen. Mit einer völlig
verdienten Führung der Gäste ging es im Neuhöfer Glückauf-Stadion schließlich
in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel bekamen die 350
Zuschauer in Neuhof ein ständiges Hin und Her mit vielen Torraumszenen geboten.
Auf der einen Seite erhöhte Peter Kvaca nach überragender Vorarbeit von Leon
Wittke durch einen sehenswerten Fernschuss auf 2:0 (48.). Auf der anderen Seite
verkürzte Petar Krastov den Neuhöfer Rückstand, als Steinbach eine Ecke nicht
richtig klären konnte (53.). Gerade einmal 60 Sekunden nach dem
Anschlusstreffer der Hausherren war es dann wieder der extrem auffällige
Wittke, der den Zwei-Tore-Vorsprung für Steinbach wiederherstellte.
Ersatzkapitän Michael Wiegand brachte eine Flanke in den Strafraum und der
Ex-Petersberger nickte den Ball unhaltbar ein (54.). Den Torrausch der zweiten
Halbzeit beendete dann SVN-Spieler Akif Kovac: Zuerst setzte Yanez Cortes einen
Freistoß an das Lattenkreuz, Kovac reagierte am schnellsten und köpfte zum
2:3-Anschlusstreffer ein.
In den letzten 25 Minuten drückte Neuhof
zwar auf das 3:3, doch der SVS verteidigte diszipliniert, schlug viel aus der
Gefahrenzone und schaffte es auch immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen.
Die Gastgeber hatten zwar noch einige Möglichkeiten vorzuweisen, doch für
Trainer Valentin Plavcic waren nicht die vergebenen Chancen ausschlaggebend.
„Mich ärgert nicht, dass wir zu wenig Tore geschossen haben, sondern, wie wir
unsere Gegentore bekommen haben. Das ist zu zaghaft und in der Hessenliga wird man
viel eher bestraft“, so Plavcic.
Während Steinbach am nächsten Wochenende
die SG Barockstadt mit ganz viel Selbstvertrauen empfängt, muss Neuhof einiges
aufarbeiten. „Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit einige Ansätze hatten, gibt
es eigentlich keine Entschuldigung. Das Spiel musst du gewinnen, wenn du so
lange in Überzahl bist“, haderte Neuhofs Innenverteidiger Branimir Velic nach
dem Spiel.
Neuhof: Nagel – Yoo (46. Yanez Cortes), Velic, Bagaric, Wozniak –
Krastov, Özdemir, Lapin (58. Kovac), Anastasov – Vujica, Görner.
Steinbach: Kleemann – Gemming, T. Wiegand,
Neacsu, F. Wiegand – Koch (59. Stadler), M. Wiegand, Kücükler, Wittke (79.
Hanslik) – Kvaca, Dimitrijevic (28. Faust).
Schiedsrichter: Tobias Vogel (Flörsheim am Main).
Zuschauer: 350.
Tore: 0:1 Leon Wittke (6.), 0:2 Petr Kvaca (48.), 1:2 Petar
Krastov (53.), 1:3 Leon Wittke (54.), 2:3 Akif Kovac (63.).
Rote Karte: Lukas Gemming (Steinbach) - Notbremse
(13.).
Leon Wittke erzielte nicht nur selbst
zwei Treffer, sondern bereitete auch einen vor Fotos: Bernd Vogt
SV Neuhof - SV Steinbach 2:3 (0:1)
Steinbachs Derbysieg wird zur
Wittke-Show
Der SV Steinbach hat seinen ersten Sieg
der noch jungen Hessenligasaison in der Tasche: im Derby gegen den SV Neuhof am
Samstagabend setzte sich der SVS mit 3:2 (1:0) durch. In Vordergrund spielte
sich vor allem Debütant Leon Wittke, der gleich zwei Treffer zum Sieg
beisteuerte. Am Ende darf der SVS den ersten Sieg der Saison feiern und das
obwohl die Paliatka-Elf 75. Minuten in Unterzahl agierte.
Foto: Bernd Vogt
Ab der 14. Minute musste der SV
Steinbach, gegen eine aggressiv agierende Neuhöfer-Elf, in Unterzahl
dagegenhalten. Lukas Gemming verhinderte im Laufduell mit Neuhofs Radek Görner
eine klare Torchance und musste den Platz verlassen. Der daraus resultierende
Freistoß stellte für SVS-Torhüter Tim Kleemann allerdings keine Gefahr da
(14.). Steinbachs Coach Paliatka reagierte und schickte mit Patrick Faust
Verstärkung für die Viererkette auf den Platz (28.)
Spulen wir aber noch einmal zurück in die Anfangsphase: der erste Angriff des
SV Steinbachs sollte gleich sitzen. Leon Wittke staubte eine Hereingabe von
Kubilay Kücükler ab und brachte den SVS damit in Front (6.). Für Wittke etwas
ganz Besonderes: der Steinbacher Neuzugang stand im Derby das erste Mal im
Kader und damit auch in der Startelf.
Doch nach dem Platzverweis von Gemming
und der 1:0-Führung sollte der SV Steinbach sich schwertun. Mit großer Bemühung
retteten die Schwarz-Weißen ihre Führung in die Halbzeit. Einen Torschuss des
SVN pfiff Schiedsrichter Vogel zurück, Görner hatte Kleemann gefoult (31.), und
ein „Hickhack“ im Steinbacher Strafraum konnte der SV Neuhof nicht für sich
nutzen (40.). Kurz vor dem Ender der ersten Hälfte lenkte SVS-Keeper Kleemann
einen strammen Schuss an seinem Gehäuse vorbei (45.).
So wie die erste Halbzeit begann, sollte
auch die zweite Hälfte beginnen. Gleich der erste Angriff der Gäste saß. Leon
Wittke tankte sich auf der linken Außenbahn an drei Neuhofern vorbei, zog den
Ball in den Rückraum, wo Petr Kvaca lauerte. Kvaca, der in der letzten Woche
keine Berücksichtigung fand, fasste sich ein Herz und drosch den Ball aus 25
Metern in die Maschen (49.) – 2:0 für die Gäste. "Das erste Tor kann
passieren, aber die anderen zwei Tore waren unsere beiden Fehler",
resümierte Neuhofs Trainer Valentin Plavcic. Doch der SV Neuhof ließ den
Rückstand nicht auf sich sitze. Branimir Velic lauerte nach Uneinigkeiten in
der Steinbacher Abwehr in der dritten Reihe und zog „einfach mal ab“ – 1:2
(54.). Der SVN war nun wieder im Spiel, doch die Rechnung hatten sie ohne Leon
Wittke gemacht. Michael Wiegand flankte und Wittke nickte gegen die
Laufrichtung ein (55.) – 1:3. "Leon hat sich heute selbst belohnt. Er hat
im Training Gas gegeben und seine Formkurve ist stetig angestiegen", lobte
SVS-Coach Petr Paliatka seinen Schützling, dennoch machte Paliatka klar,
"es war eine geschlossene Mannschaftleistung, dass ich mich für Leon
freue, ist aber natürlich klar."
Doch auf der Neuhofer Glückauf-Kampfbahn
war man sich einig, dass es das nicht gewesen sein wird. Und so sollte es auch
sein. Seokkyoung Yoo zirkelte einen Freistoß an die Latte. Den Abpraller
verwertete Akif Kovac herrlich mit einem wuchtigen Kopfball (64.) – 2:3. Beide
Mannschaften kämpften nun: für den SV Neuhof ging es um den Punkt und der SV
Steinbach wollte sich unbedingt selbst belohnen.
Auf beiden Seiten wurde nun gekämpft und geackert. Erneut hatte Radek Görner die
Chance, doch wieder pfiff Schiedsrichter Vogel ein Foul an Tim Kleemann (66.).
Sieben Minuten vor Schluss war dann der SV Steinbach noch einmal an der Reihe.
Mit seiner aller letzten Kraft brachte Kubilay Kücükler, der auch von Beginn an
startete, eine Bogenlampe aufs Tor, die auf der Latte aufsetzte (83.).
Am Ende siegte der SV Steinbach in einem umkämpften Derby am Fuße des Monte
Kali. Der erste Sieg der Saison spielte dem SVS übrigens in die Karten. Leon
Wittke, Kubilay Kücükler, Tim Kleemann und Co. geben heute ihren Einstand beim
SV Steinbach. "Das könnte eine lange Nacht werden", freut sich
Paliatka auf die bevorstehende Einstandsfeier.
SV Neuhof: Pascal Nagel - Seokkyoung Yoo, Branimir Velic, Josip
Bagaric, Fabian Wozniak, Petar Krastov, Oleksandr Lapin, Neven Vujican,
Aleksandr Anastasov, Baris Özdemir, Radek Görner.
SV Steinbach: Tim Kleemann - Lukas Gemming, Tom Wiegand, Alin Neacsu,
Michael Wiegand, Kubilay Kücükler, Fabian Koch (60. Max Stadler), Sasa
Dimitrjevic (28. Patrick Faust), Leon Wittke (78. Dominik Hanslik), Petr
Kvaca.
Schiedsrichter: Tobias Vogel (Flörsheim am Main).
Zuschauer: 300.
Tore: 0:1 Leon Wittke (6.), 0:2 Petr Kvaca (49.), 1:2 Branimir Velic
(53.), 1:2 Leon Wittke (54.), 2:3 Akif Kovac (64.).
Rote Karte: Lukas Gemming (14., Notbremse, SV Steinbach). (fvo) +++
osthessensport
vom 12.8.19
Hessenliga
– Steinbacher „Sangeskünstler“ – Paliatka lobt Kampfgeist
Burghaun (fs) – Allen Grund zum Feiern
hatte der SV Steinbach am Samstag: Der 3:2-Erfolg im Derby beim SV Neuhof war
nicht nur der erste Sieg in der Fußball-Hessenliga seit dem 5. Mai 2018 (3:1
gegen Griesheim), auch die Einstandsfeier der Neuzugänge am Abend sorgte für
viel Gelächter und beste Stimmung beim Aufsteiger, dessen Saisonstart mit vier
Punkten aus drei Spielen beispielsweise genauso gut ist wie der von
Regionalliga-Absteiger Hessen Dreieich.
Leon
Wittke. Foto: Christine Görlich.
„Es war einfach schön: Wir haben gut
gegessen, danach haben die Jungs zum Einstand jeder ein Lied gesungen, das war
wirklich lustig“, berichtet Steinbachs Trainer Petr Paliatka, der lacht: „Wir
haben festgestellt, dass die Jungs lieber beim Fußball bleiben sollten als zu
singen.“ Feuchtfröhlich wurde der Abend im Steinbacher Sportlerheim jedenfalls,
am späten Abend ging es zumindest für einen Teil des Teams nochmal nach Fulda.
Die Steinbacher hatten allerdings auch
allen Grund zum Feiern: Hochverdient war der 3:2-Sieg im Derby in Neuhof – und
das, obwohl Rechtsverteidiger Lukas Gemming schon nach zwölf Minuten glatt Rot
sah. „Natürlich ärgern mich die zwei Gegentreffer nach Standards, aber wir
haben richtig, richtig gut gestanden und aus dem Spiel heraus mit zehn Mann nix
zugelassen“, lobt Paliatka, dessen Team nun vollkommen befreit in die nächsten
schweren Aufgaben gegen die SG Barockstadt am Sonntag und dann in
Stadtallendorf gehen kann – schließlich hat der SVS mit einer starken Leistung
selbst dafür gesorgt, Druck vom Kessel zu nehmen. Mit vier Punkten aus drei
Spielen liegen die Steinbacher voll im Soll, mehr Punkte holte auch
Regionalliga-Absteiger Hessen Dreieich nicht, Teams wie RW Hadamar hat der
Aufsteiger aktuell auch hinter sich gelassen.
Matchwinner war natürlich Leon Wittke,
der nach seinem Wechsel von der SGB in den Mühlengrund zweimal gar nicht im
Kader gestanden hatte und dann bei seinem Debüt gleich von Beginn an ran durfte
und doppelt traf. „Es freut mich sehr für ihn, das war ein Traum-Einstand. Er
ist noch jung und klar gibt es noch Sachen, die er verbessern muss, aber er ist
auf einem guten Weg“, lobt Paliatka, den vor allem ein Charakterzug des
21-Jährigen beeindruckt: „Er hat auch weiter Gas gegeben, als er nicht im Kader
war. Manchmal ist es für die Jungs schwer zu verstehen, warum sie nicht
spielen, aber man sieht es ja auch an Kubilay Kücükler: Er war im ersten Spiel
nicht im Kader, hat dann aber zwei starke Spiele gemacht. Das zeigt, dass man
nie aufgeben darf, sondern weiter Gas geben muss. Dann wird man auch belohnt.“
Zudem ergibt sich auch im Derby gegen die SG Barockstadt am Sonntag (17.30 Uhr)
schon allein durch Gemmings Sperre mindestens eine Änderung in der Startelf.
Nur im Schatten der Barockstadt
Derby elektrisiert nicht, aber
Steinbachs Einstandsfeier schon
Die Freude kannte beim SV Steinbach
keine Grenzen mehr. Ob dies an der bevorstehenden Einstandsfeier lag? Foto: Kevin Kremer
Der SV Neuhof empfängt im ersten Derby
der Hessenliga seit 59 Jahren den SV Steinbach, doch verhältnismäßig wenige
Zuschauer begeistern sich dafür.
Die Verantwortlichen des SV Neuhof haben viel dafür
getan, dass die Zuschauer ins Glückauf-Stadion pilgern. Da zeitgleich in Lehnerz
und Eichenzell gespielt wurde, legten beide Vereine in gemeinsamer Absprache
die Partie auf 17 Uhr. Auf immerhin 500 Zuschauer hatte Neuhofs Sportlicher
Leiter Alexander Bär gehofft, doch letztlich verirrten sich lediglich 350
Interessierte an den Fuße des Monte Kali. Zum Vergleich: In Lehnerz beim Spiel
der Barockstadt weilten 1000 Zuschauer, in Eichenzell zum Verbandsligaderby
gegen Flieden 580 Zuschauer.
So wirklich kommt demnach selbst ein Derby in Hessens Beletage nicht bei den
Menschen in der Kali-Gemeinde an, denn noch erschreckender wirkt sich die
Tatsache aus, dass von den 350 Anwesenden rund zwei Drittel den Mannen aus dem
Mühlengrund angehörten. Es scheint also, dass selbst ein Spieler der
Fulda-Lehnerzer, die zugegebermaßen mit dem VfB Ginsheim einen tabellarisch
gesehen attraktiven Gegner empfingen, mehr zu ziehen scheint.
„Das wird total geil“
Dem SV Steinbach derweil
scheint der SV Neuhof
zu liegen. Die letzten drei Begegnungen zwischen beiden Mannschaften entschied
die Paliatka-Elf für sich, wenn auch jeweils nur hauchdünn mit einem Tor
Unterschied. Doch der Sieg am Samstag hatte noch eine ganz andere Wirkung für
die Verantwortlichen rund um den Mühlengrund, denn groß waren die Steine, die
von der Seele gepurzelt sind als der erste Saisonsieg feststand. Da passte ein
Termin bei den bekanntlich feierwütigen Steinbacher noch besser
ins Programm: die Einstandsfeier.
Bereits Doppelpacker und Matchwinner Leon Wittke schwärmte nach Abpfiff von dem
bevorstehenden Abend, ohne genau zu wissen, wie dieser enden würde. Doch eines
stand für den 21-Jährigen fest: „Nach diesem Spiel wird unsere Einstandsfeier
total geil. Das Sportlerheim wird brennen.“ Ob es dies letztendlich tat, ist
nicht übermittelt. Doch nicht nur bei Instagram wurde einige Leckerbissen
veröffentlicht, denn alle Neuzugänge mussten einmal zum Mikrofon greifen und
ein Liedchen trällern. Zu später Stunde ließen sich die Derbysieger auch noch
einmal in der Öffentlichkeit blicken, denn nach allerlei flüssiger Vorspeisen
war der obligatorische Gang in die Kneipen Fuldas Pflicht.
Stolperten einmal mehr über Steinbach:
Neven Vujica (l.) und der SV Neuhof. Archivfoto: Bernd Vogt
Bilanz gegen Steinbach weiter negativ
Selbst 77 Minuten in Überzahl reichen
Neuhof nicht
Es galt, die Bilanz aufzubessern und
endete in einer weiteren Niederlage: Fußball-Hessenligist SV Neuhof musste sich
im Derby dem SV Steinbach mit 2:3 (0:1) geschlagen geben und kassierte im
dritten Spiel die zweite Niederlage. Dabei spielte die Elf von Trainer Valentin
Plavcic 77 Minuten in Überzahl, doch selbst die reichte dem SVN nicht.
"Ich weiß nicht,
wann Neuhof das letzte Mal gegen Steinbach gewonnen hat", sagte Neuhofs
Trainer Plavcic, der erst seit Kurzem in der Kali-Gemeinde tätig ist und mit
der Histore gut vertraut scheint. Denn in den letzten vier Jahren hat der SVN
kein Pflichtspiel gegen den SVS gewonnen und das sollte auch nach dem Samstag
so bleiben. Neuzugang Leon Wittke avancierte mit zwei Treffern und einer
Vorlage zum Matchwinner.
"Das erste Tor kann passieren, aber die anderen beiden waren unsere
Fehler", haderte Plavcic mit individuellen Unzulänglichkeiten in seiner
Hintermannschaft. Dabei agierte sein SVN nach der Notbremse von Steinbachs
Lukas Gemming (14.) über 70 Minuten in Überzahl. Um das Spiel in Richtung
Neuhof zu lenken, dafür reichte es aber nicht, weil Peter Kvaca und Wittke auf
2:0 und 3:1 stellten, nachdem Branimir Velic zwischenzeitlich verkürzte. Der
erneute Anschlusstreffer von Akif Kovac läutete die Wende nicht ein.
"Ich bin nicht unzufrieden mit der zweiten Halbzeit, weil Steinbach tief
stand und es nicht einfach war. Trotzdem haben wir Chancen gehabt", wollte
Plavcic seiner Elf aber keine zu großen Vorwürfe machen. Schließlich hatte der
SVN, etwa durch Radek Görner, durchaus Möglichkeiten, nicht als Verlierer vom
Platz zu gehen. Am Ende durfte aber, wie so oft, der SV Steinbach im Duell mit
dem SV Neuhof jubeln. (the) +++