Presse SVS – Borussia
Fulda 1.4.17
Das Derby zwischen
Steinbach und Borussia Fulda wirft seine Schatten voraus Montage: Janina
Hohmann
Derby-Spezial
Zwischen
Aufstiegshoffnung und Abstiegskampf: Brisantes Derby in Steinbach
Die eine
Mannschaft erwischte einen Traumstart in die Restrunde der Hessenliga, die
andere Mannschaft kämpft ums Überlegen in Hessen höchster Spielklasse. Darum
bietet das Derby zwischen Borussia Fulda und dem SV Steinbach jede Menge
Brisanz.
Nach dem Verzicht von Liga-Primus Hessen Dreieich in die Regionalliga
aufzusteigen, hat Borussia Fulda nun reelle Chancen dies an der Stelle
Dreieichs zu tun. Voraussetzung? Sie gewinnen die nächsten Spiele und hoffen
auf das Patzen der Konkurrenz. Der SV Steinbach hingegen braucht jeden Punkt,
um in der Liga zu bleiben. „Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das
Spiel hat in den letzten Tagen noch einen Ticken mehr Brisanz verliehen
bekommen“, so Steinbachs Trainer Karl-Josef „Kalle“ Müller.
SCB-Trainer
Thomas Brendel warnt vor ...Foto: Tobias Herrling
19 Punkte
trennen den Aufsteiger (Platz 14, 25 Punkte) und die Gäste (Platz 5, 44
Punkte). Im Hinspiel zeigte Borussia seine Dominanz gegenüber dem SVS, indem
sie die Passivität und Scheu vor Zweikämpfen ausnutzen und schließlich mit 5:1
das Spiel für sich entschieden. „Ich weiß aber, dass Steinbach zu Hause immer
für eine Überraschung gut ist und das Spiel schon eine gewisse Problematik
darstellt“, so Brendel und appelliert gleichzeitig an seine Mannschaft, „wir
müssen unser Ding durchziehen und uns nicht durch das Emotionale ablenken
lassen.“
Denn erst nach dem Derby gegen den SVS geht es beim SCB richtig los. Eintracht
Stadtallendorf, Rot-Weiss Frankfurt und SC Hessen
Dreieich warten auf das Team aus der Domstadt und dort wird sich entscheiden,
in welche Richtung der restliche Saisonverlauf geht. Für Thomas Brendel ist
klar: „Wir dürfen uns gegen Steinbach keinen Fehler erlauben.“ Denn angenommen
Borussia verliert, gehen ihnen wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg
verloren. Der Abstand auf Tabellenplatz zwei und damit zum direkten Aufstieg in
die Regionalliga Süd-West beträgt vor dem Derby-Spieltag gerade einmal vier
Punkte.
„Dürfen uns nicht unterkriegen lassen"
Aber während Borussia Fulda sich Gedanken über einen Aufstieg macht, steckt der
Steinbach im Abstiegskampf und ist mitten drin, statt nur dabei. Gerade einmal
einen Punkt aus vier Spielen konnte sich der Aufsteiger nach der Winterpause
erkämpfen. Aber diesen einen Punkt holte man im Heimspiel gegen die
Sportfreunde aus Seligenstadt (1:1) und hätte mit ein bisschen Glück das Spiel
für sich entscheiden können.
„Wir haben einen schlechten Start erwischt. Das liegt aber auch daran, dass wir
ein starkes Auftaktprogramm hatten“, so Müller. Erst Eintracht Stadtallendorf
(0:7), Hessen Dreieich (0:3), die Absage gegen Rot-Weiss
Frankfurt und schließlich wieder eine Niederlage gegen den KSV Baunatal (1:6).
Bilden doch gerade die drei erst genannten Vereine das Trio, das die Hessenliga
anführt. „Trotz des schlechten Startes dürfen wir uns nicht unterkriegen
lassen“, so Müller, der noch einmal betont, dass man jeden Punkt brauche.
Steinbachs
Trainer Karl-Josef Müller will ...Foto: Bernd Vogt
Für den SV Steinbach
heißt es jetzt aufzuwachen und zu der Form, die sie vor der Winterpause hatten,
zurückzufinden. Jedoch fallen beim SV Steinbach in der Defensive mit Markus
Schaub und Sebastian Bott zwei wichtige Spieler weg, die der Verein natürlich
zu kompensieren versucht. „Wir müssen jetzt gerade nach der Niederlage gegen
den KSV eine Trotzreaktion zeigen. Es ist die Pflicht jedes Spielers, 110
Prozent auf dem Platz zu geben“, fordert Müller.
Egal, wie das Spiel am Samstag ausgeht, eine Mannschaft wird von dem Sieg
profitieren. Gewinnt der SV Steinbach, der gerade zu Hause und mit der
Unterstützung der Fans zur Höchstform auftreten kann, kann er in der Tabelle
einen großen Schritt in Richtung nicht Abstiegsplätze machen. Gewinnt Borussia
Fulda, kommt die Mannschaft von Thomas Brendel ihrem Traum, schon nächste Runde
Regionalliga zu spielen einen kleinen Schritt näher. Aber die Mammut-Aufgaben
stehen ihnen erst noch bevor. (Franziska Vogt) +++
Harald
Quanz (l.) und Carsten Herr (r.) haben alle Hände
voll zu tun Fotos: Bernd Vogt
29.03.2017 - FUSSBALL
Derby-Spezial
So wappnet
man sich am Mühlengrund für das Derby gegen Borussia Fulda
Seit Anfang
März laufen die Vorbereitungen für das Derby am Mühlengrund auf Hochtouren.
Hauptverantwortlicher ist Harald Quanz, Kulturwart
beim SV Steinbach. Zusammen mit seinem Stellvertreter Carsten Herr und vielen
anderen freiwilligen Helfern, werden am Samstag insgesamt 50 Ehrenamtliche
dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft.
Schon
beim Spiel gegen den ...
Die Sonne
scheint vom Himmel und auch für das Wochenende ist bestes Fußball- oder auch
bestes Derby-Wetter gemeldet. „Wir erwarten zwischen 1.000 und 1.500 Besucher“,
so Harald Quanz, der seit Anfang der Woche das
Sportgelände am Mühlengrund auf den Zuschaueransturm vorbereitet. Denn damit
jeder gut versorgt ist, wird es auf der Gegengeraden einen Grillwagen geben,
„um Schlangen zu vermeiden.“
Ebenso wird draußen mit zwei Grills gegrillt, damit jeder auf seine Kosten
kommt. „Wir rechnen damit, dass wir 600 bis 700 Würstchen verkaufen“, so Quanz. Neben warmen Speisen wird im Steinbacher
Sportlerhaus auch Kaffee und Kuchen verkauft. Ebenso steht extra Personal für
die Bewirtung nach dem Spiel hinter der Theke und wird für optimale Bewirtung
sorgen.
Der Parkplatz
am Mühlengrund wird ...
Auf der
Gegengeraden wird ein ...
Rechts werden
wie gewohnt Würstchen, ...
Doch nicht nur
für das leibliche Wohl ist gesorgt. 15 Ordner muss der SV Steinbach stellen, damit
für den Fall der Fälle für „Ruhe“ und Sicherheit gesorgt werden kann. Damit es
zu keinem Chaos beim Parken kommt, bittet der SV Steinbach darum, die
Parkplätze beim Dorfgemeinschaftshaus in der Mittelstraße zu nutzen. Der Fußweg
vom Dorfgemeinschaftshaus zum Sportgelände beträgt 200 Meter. Denn der
Parkplatz am Mühlengrund werde ausschließlich für Spieler, Funktionäre und die
Schiedsrichter zur Verfügung stehen.
Für den SV
Steinbach engagieren ...
Ebenso wird der
Zugang zum Sportgelände von drei Seiten möglich sein. Die Freiwillige Feuerwehr
Steinbach wird beim Einweisen der Parkmöglichkeiten helfen. „Wir hoffen auf
einen tollen Fußball-Nachmittag, auf viele Fans und Gäste und dass alles
reibungslos und ohne Zwischenfälle abläuft“, so Quanz,
der sich im Vorfeld bei allen Helfern bedankt. (fvo)
torgranate
vom 29.3.2017
Regionalliga und Beruf für Pomnitz
"fast unmöglich"
Hessenliga: Borussen-Spielmacher erwartet "ekliges"
Spiel
Leon Pomnitz
(am Ball) spielte fünf Jahre lang am Steinbacher
Mühlengrund. Foto: Charlie Rolff
Er ist die
tragende Säule bei Borussia Fulda und aus dem Team von Trainer Thomas Brendel
nicht mehr wegzudenken: Leon Pomnitz (21) spielt die
beste Saison seiner noch jungen Seniorenkarriere und ist mit zehn Toren als
Mittelfeldspieler der treffsicherste Spieler des Tabellenfünften der
Hessenliga.
"Persönlich
läuft es sehr gut, ich fühle mich im 3-5-2-System mit zwei Sechsern und zwei
Stürmern sehr, sehr wohl", sagt Pomnitz, der
hinter den Spitzen nach Belieben schalten und walten kann und so zum
wichtigsten Borussen-Akteur gereift ist. "Ich profitiere vor allem von
Markus (Gröger, Innenverteidiger; Anm. d. Red.), der mit seinen
Spieleröffnungen immer wieder mehrere Linien überspielt und mich oft findet.
Außerdem passt das Zusammenspiel mit Younes (Bahssou,
Stürmer; Anm. d. Red.) und Dominik (Rummel) sehr gut", freut sich Pomnitz, der in der Jugend fünf Jahre in der Jugend für den
SV Steinbach, den kommenden Gegner am Samstag (15 Uhr), am Ball war.
Am Mühlengrund erwartet der 21-Jährige eine ganz enge Angelegenheit, gerade auf
dem im Vergleich zum Stadion der Stadt Fulda kleinen Rasenplatz. "Es wird
eine eklige Begegnung, Steinbach braucht jeden Punkt im Kampf um den
Ligaverbleib und wird hochmotiviert sein. Zumal sie besser sind, als es die
letzten Ergebnisse ausgesagt haben", ist Pomnitz
überzeugt, der hofft, "dass sie in der Defensive gegen uns die gleichen
Fehler machen wie zuletzt." Entscheidend sei aber, dass die Borussia sich
nicht von den Emotionen anstecken lasse und sein Spiel durchdrücke, schließlich
darf sich die Elf von Trainer Thomas Brendel im Kampf um Platz zwei und drei
keinen Ausrutscher mehr erlauben.
Denn nach dem Verzicht von Spitzenreiter Hessen Dreieich ist die Chance auf den
Aufstieg in die Regionalliga oder zumindest an der Teilnahme zur Aufstiegsrunde
größer denn je. "Platz drei wollen wir jetzt mindestens erreichen, das
merke ich in jedem Training und Spiel. Nur schade, dass wir diese Einstellung
nicht vor der Winterpause in jedem Spiel an den Tag gelegt haben. Dann hätten
wir sicherlich den einen oder anderen Punkt mehr holen können", ist der
Ex-Kölner überzeugt, der bei der Borussia noch einen Vertrag bis Sommer 2018
besitzt.
Derzeit studiert Pomnitz in Kassel im fünften
Semester Lehramt für Haupt- und Realschule, drei weitere Semester stehen wohl
noch an. "Auf Dauer ist es glaube ich fast unmöglich, Beruf und
Regionalliga unter einen Hut zu bekommen. Speziell dann, wenn der Verein auf
professionelle Strukturen setzt und zweimal am Tag trainiert", sagt Pomnitz, der deutlich macht, "dass der Beruf bei mir
vorgeht. Ich will bald mit meinen Trainerscheinen anfangen und mit Ende 20,
Anfang 30 irgendwann als Spielertrainer arbeiten." Zuvor will Pomnitz aber am liebsten mit der Borussia in die
Regionalliga aufsteigen.
Autor: Max
Lesser
torgranate
vom 31.3.17
Wiegand wünscht sich 120 Prozent Einsatz
Hessenliga: 21-Jähriger hofft auf die besonderen Gesetze
eines Derbys
Im Hinspiel waren die Rollen klar verteilt. Michael Wiegand
(links) und der SV Steinbach verloren gegen Leon Pomnitz
und Borussia Fulda klar mit 1:5.
Ohne einen
einzigen Pflichtspielsieg in 2017 im Rücken steht ausgerechnet am
Samstagnachmittag (15 Uhr) das wohl größte Spiel des Jahres für den SV
Steinbach auf dem Programm. Im Hessenliga-Derby empfängt der SVS den SC
Borussia Fulda.
"Das ist
ein großes Highlight für uns. Borussia Fulda ist ein
Traditionsverein, es ist toll, sich als Dorfverein mit so jemandem messen zu
dürfen", freut sich Mittelfeldspieler Michael Wiegand auf die Partie. Ein
besonderer Vorteil soll dabei die Heimspielstätte am Mühlengrund sein. Schon
bei Spielen gegen Stadtallendorf, Alzenau und Dreieich entstand ein ganz
besonderes Feeling in Steinbach,
die Kulisse dürfte im Derby noch einmal getoppt werden. "Wir hoffen
natürlich auf viele Zuschauer, die uns zusätzlich pushen. Die Fans feuern uns
ja auch immer an, selbst wenn es mal nicht so läuft."
In so einer Phase stecken Wiegand und der SVS aktuell. Nur ein Punkt wurde aus
den vier Spielen in 2017 geholt, besonders schmerzhaft war die deutliche
1:6-Klatsche zuletzt in Baunatal. "Vielleicht haben sich einige nach dem
1:3 aufgegeben. Wenn du ein paar Prozentpunkte weniger gibst, wird das in der
Hessenliga direkt bestraft", weiß der 21-Jährige, der aber auch deshalb
optimistisch ist, weil das kommende Spiel auf dem eher kleinen Platz in Steinbach stattfindet.
"Wir sind daheim gefestigter. Wir wissen, dass es so wie zuletzt nicht
weitergehen kann, jeder wird an sich arbeiten. Wenn wirklich jeder Kampf,
Leidenschaft und Wille an den Tag legt und 120 Prozent gibt, bin ich davon
überzeugt, dass wir gegen Borussia punkten können", so der gebürtige Steinbacher selbstbewusst. Schließlich gelten in einem Derby immer
noch seine ganz eigenen Gesetze.
Auch mit Blick auf die Tabelle würden den Hausherren Punkte extrem gut tun. Als
Viertletzter würde die Elf von Karl-Josef Müller nach aktuellem Stand absteigen,
sofern eine hessische Mannschaft aus der Regionalliga absteigen würde. "So
etwas wie Druck empfinden wir aber nicht", macht Wiegand klar. "Es
ist ja nicht so, dass wir die Liga halten müssen. Es wäre keine Tragödie,
abzusteigen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen, sodass wir uns am
Ende nichts vorwerfen können."
Autor:
Steffen Kollmann
Jan Händler
sitzt in der von ihm hergerichteten Kabine... Fotos: Bernd Vogt
Derby-Spezial
Jan Händler:
das Allroundtalent vom SV Steinbach
Es ist
Freitagnachmittag 15 Uhr. Während die meisten Menschen sich in ihr wohlverdientes
Wochenende verabschieden, geht es für Jan Händler erst richtig los. Anstatt die
Füße auf den Tisch zu legen, steht sein Wochenende ganz im Zeichen des SV
Steinbach, dem er mit Rat und Tat, Woche für Woche zur Seite steht. Doch wer
jetzt denk, dass er dies hauptberuflich macht, der
irrt. Denn neben seiner Tätigkeit beim SV Steinbach arbeitet der gelernte
Fliesenleger in der Helios St. Elisabeth Klinik in Hünfeld
...zuvor hat er
die Trikots, ...
Aber was ist
eigentlich die Aufgabe des 34-jähirgen Fußballverrückten? „Ich weiß selbst
nicht wie ich meine Position beschreiben soll“, lacht Händler, „Zeugwart, Betreuer, Team-Manager oder doch Teil des Führungsteams“?
Einerseits bestellt und bedruckt er Trikotsätze, bereitet die Kabine auf die
Spieltage vor und kümmert sich darum, dass Physio-Termine organisiert sind und
die Trainingskleidung zu den Trainingszeiten bereitliegt. Andererseits ist er
nah an der Mannschaft und im täglichen Kontakt mit Spielern und Trainer. Ebenso
ist er über alle Ab- und Neuzugänge sowie Vereinsinterna informiert.
Als Jan vor zwei Jahren mit seinem Ehrenamt - oder wie man seine Position
beschreiben möchte - beim SVS anfing, krempelte er erst einmal alles um. „Ich
musste die Mannschaft von der Ausstattung her auf Verbandsliga-Niveau bringen“,
erklärt Jan, „wir haben drei neue Trikotssätze
angeschafft, die jedem Spieler individuell angepasst wurden. Heute sind wir
soweit, dass wir 95 Prozent meiner Vorschläge umgesetzt haben.“ Seine neuesten
Anschaffungen: Tornetze in den Farben des SVS und extra neue Trikots für das
Spiel gegen Borussia Fulda – ganz im Style von Juventus Turin.
20 Stunden verbringt Händler, der neben dem SV Steinbach auch dem FC Schalke 04
die Daumen drückt, die Woche am Mühlengrund. Denn auch bei jedem Training ist
er anwesend und kümmert sich um die Getränke und Trainingsausrüstung. Ist die
Arbeitswoche schließlich geschafft, geht es für Jan auf direktem Wege auf den
Sportplatz, denn samstags ist Hessenliga-Spieltag und alles muss hergerichtet
werden.
…und schon ist Freitag
Bundesliga-Feeling
in den SVS-Katakomben
15 Uhr: Jans erster Arbeitsschritt ist das
Herrichten der Heim-, Gast- und Schiedsrichterkabinen. Damit die Spieler sich
am Samstag optimal auf das Spiel vorbereiten können, sortiert er Stutzen, Hosen
und Trikots. Diese werden dann, wie man es aus der Bundesliga kennt, an den
Stammplatz des jeweiligen Spielers gehängt oder gelegt. Daneben steht die
personifizierte Trinkflasche. Auch in der Schiedsrichter-Kabine werden die
Getränke aufgefüllt und der Spielball hineingelegt.
Samstag. Die Meisten schlafen aus, treffen sich mit Freunden zum
gemütlichen Frühstück oder kümmern sich um den Haushalt. Anders bei Jan Händler,
der am Samstagmorgen um 9.30 wieder am Mühlengrund anzutreffen ist.
Vor dem
Spiel Kontrolliert Jan ...
...bevor er
die passende Musik ...
9.30–11.30 Uhr: Um für optimale Stimmung am Sportplatz
sorgen, kümmert sich Jan, neben seinen zahlreichen anderen Aufgaben, auch noch
um die Musik. Die Anlage hat er selbst angeschafft. Jede Box wiegt 40 Kilogramm
und wird vor jedem Spiel auf den Sportplatz gefahren – per Hand versteht sich.
Dabei hilft ihm jeweils ein Spieler aus der Mannschaft. Danach werden Kabel
verlegt und ein finaler Soundcheck gemacht, denn wer weiß, wie viele Tore für
den SVS fallen. Anschließend sortiert er, nach Absprache mit SVS-Coach Karl-Josef
„Kalle“ Müller, die Pässe und pumpt die Bälle auf: „Aber exakt auf 7,3 bar“,
darauf legt Händler großen Wert.
11.30- 12 Uhr: Leibchen und Hütchen zum Warmmachen werden an Ort und
Stelle gelegt.
12- 12.45 Uhr: Jan gönnt sich eine kurze, aber mehr als verdiente Pause
und isst etwas zu Mittag. Mitbringen tut er traditionell einen Kuchen, den
seine Mutter Edith jedes Wochenende für die Spieler backt. „Den essen aber fast
immer die Auswechselspieler“, lacht Händler.
13- 13.45 Uhr: Für Jan bleibt aber nicht viel Zeit, um Kuchen zu essen.
Denn schon ist das Schiedsrichtergespann im Anmarsch, dessen Empfang Händler ab
und zu auch übernimmt: „Es ist so, dass die anderen Betreuer im Schichtdienst
arbeiten oder selbstständig sind, sodass ich einspringe.“
13.45- 14.15 Uhr: Die Anspannung steigt langsam. Spieler, Trainer und
Betreuer treffen sich zu einer letzten Besprechung.
14.15- 14.45 Uhr: Jan Händler steigt in die Sprecherkabine und startet
die Musik, während die Spieler sich warmmachen.
14.55 Uhr: Der Anpfiff ist in greifbarer Nähe – die Spannung steigt.
15- 16.45 Uhr: Jan ist nun für die Einlauf- und Halbzeitmusik zuständig.
Und was ist Jans Lieblingsmusik? „Am beliebtesten ist natürlich die Tormusik für den SV Steinbach“, so Jan, diese haben Spieler
und Trainer Kalle Müller schließlich selbst ausgesucht.
16.45 Uhr: Abpfiff. Doch für Jan geht die Arbeit jetzt wieder los.
Stutzen, Trikots und Hosen sortieren. „Bälle zählen, ist immer ein ganz großes
Problem“, sagt Jan und lacht. Zum Schluss räumt er schließlich, wieder mit der
Hilfe eines Spielers, die schweren Boxen weg.
Und das war er, ein ganz normaler Samstag von Steinbachs Allroundtalent Jan
Händler. Aber was treibt Jan an? „Das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern
macht am meisten Spaß und dass wir nicht nur eine Mannschaft am Platz, sondern
auch außerhalb sind“, erklärt Jan, der selbst früher die Fußballschuhe für den
SV Steinbach schnürte und vor zwei Jahren zurück an den Mühlengrund kam. „Es
hat nur einen Wimpernschlag gedauert und ich war wieder drin. Meine alten
Mitspieler sind jetzt ‚die alten Herren‘“, so Händler, der selbst wieder mit
seinen alten Kollegen kickt.
Auf dem
Tisch in der ...
Ob der Ball wohl auch ...
Aber Jans Arbeit, die er wie zahlreiche andere ehrenamtlich beim SV
Steinbach macht, kommt an und brachte die Mannschaft in die Liga, in der sie
jetzt sind – nämlich in Hessens höchster Spielklasse. Und die Spieler bringen
Jan große Dankbarkeit entgegen. So sagt zum Beispiel Julian Rohde über ihn:
„Was Jan ehrenamtlich leistet, verdient unseren allergrößten Dank und Respekt!
Die Betreuung, die er für die Mannschaft und das Umfeld leistet, ist für mich
mehr als Champions-League.“ Oder Michael Wiegand: „Er bringt eine gewisse
Professionalität mit. Wenn man Probleme beim Fußball oder privat hat: Jan hat
immer ein offenes Ohr für uns.“ Und Steinbachs Sebastian Bott kommt aus dem
Loben gar nicht mehr heraus: „Dass er das alles ehrenamtlich macht, dürfte
außer Frage stehen. Er hat Fantrikots mit Spielernamen eingeführt, Fanjacken –
und Pullis. Und zum Training brauchen wir eigentlich nur mit einem Kulturbeutel
kommen, weil schon alles zurechtgelegt ist.“
Und in einem sind sich alle einig: Sie
schätzen ihn als Menschen und sind mittlerweile durch Freundschaft verbunden.
(Franziska Vogt) +++
Der SVS mit
Fabian Wiegand (r.) kämpfte bis zum Schluss - Fotos: Bernd Vogt
02.04.2017 - FUSSBALL
SV Steinbach
- Borussia Fulda 2:3 (1:2)
Nervenzerreißendes
Hessenliga-Derby - Borussia siegt dank Matija Poredski
War das
spannend. Der SC Borussia Fulda gewinnt das Derby in der Fußball-Hessenliga am
Samstagnachmittag gegen den SV Steinbach nur knapp mit 3:2 (2:1). Dank des
Treffers von Matija Poredski in der 62. Spielminute
können die Borussen drei Punkte mehr auf ihrem Konto Richtung Regionalliga
verbuchen. Den Steinbachern fehlte am Ende das
Quäntchen Glück, um einen Punkt mit aus der Partie zu nehmen.
Stark startet der SV Steinbach in Durchgang zwei. Petr Paliatka
bringt den Ball in den Strafraum und Michael Wiegand spitzelt das Leder in das
Fuldaer Tor (48.). Danach gab der SV Steinbach immer mehr Gas, um den Treffer
zur 3:2-Führung zu erzielen - jedoch vergeblich, das Glück fehlte. Julian
Rohde, der in der 15. Minute für den verletzten Cino
Schwab eingewechselt wurde, brachte Schwung in das Steinbacher
Mittelfeld und hatte vor allem in der zweiten Hälfte drei Torchancen durch seine gefährlichen Standarts.
Schließlich war es der SCB, der seine Chance nutzte und das Spiel letzten Endes
für sich entscheidet.
Leom Pomnitz legte den Ball
in den Rückraum, Younes Bahssou erwischte das
Leder nicht, der Ball fiel vor die Füße von Matija Poredski
und der lochte ein (62.). "Der Sieg war wichtig für uns", so
SCB-Trainer Thomas Brendel auf der anschließenden Pressekonferenz.
Die erste Halbzeit war im Gegenteil zu Durchgang zwei zu Beginn ein leichtes
"Abtasten". "Uns hat man am Anfang die Unsicherheit
angesehen", so Müller, "Vor allem die Auswechslung von Cino Schwab, der sich am Rücken verletzte, hat uns hart
zugesetzt, weil wir ohnehin Defensive am Stock gehen." Schließlich war es Bahssou, der die Borussia in der 21. Spielminute in Führung
brachte. Aber Steinbach fing sich und erzielte in der 35. Minute den
Anschluss-Treffer durch Daniel Hanslik. Borussia kam
aber mit der direkten Antwort - wieder Bahssou (36.).
"Mit der Leistung von der zweiten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Wir
waren klar die bessere Mannschaft und müssen in der Heimzone
in Halbzeit zwei einfach mehr Druck machen", so Müller. Thomas
Brendel hingegen ist der Meinung, dass seine Mannschaft in der ersten Hälfte
das Spiel für sich entscheiden hätte müssen: "Uns war aber klar, dass
Steinbach zu Hause eine bessere Moral zeigt als auswärts." (Franziska
Vogt)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
SV Steinbach: Marco Motzkus - Tom Wiegand, Steffen Trabert, Fabian
Wiegand, Michael Wiegand, Florian Münkel, Petr Paliatka, Sasa Dimitrijevic (80. Marcel Ludwig), Daniel Hanslik, Petr Kvaca, Cino Schwab (15. Julian Rohde).
SC Borussia Fulda: Kenan Mujezinovic - Felix
Beck, Daniel Kornagel (57. Dustin Ernst), Leon Pomnitz, Younes Bahssou (76. Mark
Jaksch), Vedran Jerkovic, Matija Poredski, Benjamin
Fuß, Sebastian Alles (57. Nikola Milankovic), Markus
Gröger, Dennis Müller.
Schiedsrichter: Marco Unholzer (Birkenau).
Zuschauer: 1250.
Tore: 0:1 Younes Bahssou (21.), 1:1 Daniel Hanslik (35.), 1:2 Younes Bahssou
(36.), 2:2 Michael Wiegand (49.), 2:3 Matija Poredski
(62.). +++
torgranate
vom 1.4.2017
Borussia
Fulda rettet den Derbysieg über die Zeit
Hessenliga:
Überragender Bahssou führt SCB zum 3:2-Erfolg -
Younes Bahssou (rechts, gegen Steinbachs Fabian Wiegand)
avancierte zum Matchwinner. Foto: Steffen Kollmann
Der SC Borussia
Fulda hat in der Hessenliga einen knappen, aber unter dem Strich nicht
unverdienten 3:2 (2:1)-Derbyerfolg in der Hessenliga gegen den SV Steinbach
gefeiert.
Beim Blick auf
die Aufstellung beider Teams gab es durchaus die eine oder andere Überraschung.
Beim SV Steinbach fing
Petr Kvaca für Julian Rohde an, bei der Borussia
fehlten erneut Dominik Rummel und Marius Müller im Kader. Während bei Rummel
die Kraft nach seiner Verletzung noch nicht ausreichend vorhanden war, fehlte
Müller aus beruflichen Gründen im Aufgebot.
Auf dem Feld übernahm der Favorit aus der Barockstadt aber erwartungsgemäß
sofort das Kommando. Die Borussen, die erneut im 3-5-2-System aufliefen,
setzten Steinbach früh
unter Druck und sorgten dafür, dass die Hausherren speziell zu Beginn des
Spiels keinen Zugriff bekamen. Gerade gegen die Zentrale um Alles, Jerkovic und
Pomnitz hatte Steinbach große Probleme,
immer wieder kombinierte sich Fulda durch. Die erste dicke Chance gab es
bereits nach zehn Minuten, Younes Bahssou steckte den
Ball auf Matija Poredski durch, SVS-Keeper Marco
Motzkus war aber zur Stelle. Zu allem Überfluss verletzte sich Innenverteidiger
Cino Schwab in der 16. Minute, für ihn kam Rohde.
Michael Wiegand ging dafür in die Innenverteidigung.
So richtig sattelfest wirkte die Elf von Trainer Karl-Josef Müller nicht, fast
schon überfällig war daher das 1:0 von Younes Bahssou.
Der Ex-Wiesbadener hatte ein Zuspiel von Dennis Müller überragend mit der Hacke
mitgenommen und ließ Motzkus keine Abwehrmöglichkeit (21.). Die Borussia war
nun klar überlegen und drückte auf den zweiten Treffer. Doch Leon Pomnitz traf mit seinem Freistoß aus 18 Metern nur den
Außenpfosten (24.). So kam hingegen Steinbach mit seiner ersten
Möglichkeit in der Partie wie aus dem Nichts zum Ausgleich. Petr Kvaca verlängerte einen Freistoß vor das Tor, Kenan Mujezinovic und Markus Gröger waren sich uneinig, Daniel Hanslik nutzte das und spitzelte den Ball an Mujezinovic vorbei (35.).
Ausgleich
aus dem Nichts
Lange hielt der
Jubel aber nicht, im direkten Gegenzug sorgte Fulda für den
2:1-Führungstreffer. Daniel Kornagel setzte sich auf
rechts durch und sah im Zentrum den alleingelassenen Bahssou,
der aus der Drehung eiskalt seinen neunten Saisontreffer markierte (36.). So
ging es mit einer absolut verdienten Führung in die Pause.
Doch nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren zurück im
Spiel. Petr Paliatka machte den Ball scharf und
Michael Wiegand grätschte den Ball über die Linie. Steinbach war fortan dran
und hätte durchaus in Führung gehen können. Zweimal war es Rohde, der das Tor
von Mujezinovic in Bedrängnis brachte. Zunächst war
der Schlussmann zur Stelle (53.), kurz darauf landete ein abgefälschter
Freistoß auf der Latte, ehe Vedran Jerkovic Michael Wiegand zu Fall brachte -
der Pfiff blieb jedoch (59.) aus. "Ein hundertprozentiger Elfmeter, das
sieht jeder Zuschauer draußen", ärgerte sich SVS-Trainer Karl-Josef
Müller.
Stattdessen schlug die Borussia dann wieder zu. Joker Dustin Ernst macht über
rechts Meter, in der Mitte war wieder einmal Bahssou
mitten im Geschehen. Diesmal traf die Nummer neun den Ball aber nicht richtig,
am langen Pfosten stand Poredski aber richtig und
brachte den SCB zum dritten Mal in Führung (62.). Während Borussia Fulda folglich
die Kontergelegenheiten nur ungenügend zu Ende spielte, drängte der SVS auf den
Ausgleich, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Die größten Gelegenheiten
hatte wieder Rohde, der zwei Freistöße - dazu die letzte Möglichkeit in der
dritten Minute der Nachspielzeit - aber knapp neben das Tor setzte.
"Wir haben die richtige Reaktion auf die letzten Spiele gezeigt und ich
denke, dass wir einen Punkt verdient gehabt hätten", befand Rohde, mit
dessen Einwechslung Struktur in die Steinbacher Offensive kam. Borussen-Coach Thomas Brendel sagte:
"Das war ein ganz wichtiger Erfolg, leider haben wir in der zweiten
Halbzeit ein wenig den Faden verloren und sind ein nervös geworden."
Die
Statistik
Steinbach: Motzkus - F.
Wiegand, Trabert, Schwab (16. Rohde), T. Wiegand - Paliatka,
M. Wiegand - Dimitrijevic (80. Ludwig), Hanslik, Kvaca - Münkel.
Borussia Fulda: Mujezinovic - Beck, Gröger, Fuß - D. Müller, Jerkovic,
Alles (57. Milankovic), Kornagel
(57. Ernst) - Pomnitz - Poredski,
Bahssou (76. Jaksch).
Schiedsrichter: Marco Unholzer (Birkenau). Zuschauer:
1500. Tore: 0:1 Younes Bahssou (21.), 1:1 Daniel Hanslik (35.), 1:1 Younes Bahssou
(36.), 2:2 Michael Wiegand (48.), 2:3 Matija Poredski
(62.).
torgranate
vom 3.4.17
Müller:
"Dummheit muss bestraft werden"
Steinbach
spielt gut, geht leer aus und hadert mit nicht gegebenem Elfmeter
"Kalle" Müller haderte mit
einer Elfmeter-Situation.
Die nackten
Zahlen geben wenig Grund zur Hoffnung. Im Derby gegen Borussia Fulda kassierte
der SV Steinbach die vierte Hessenliga-Pleite im fünften Spiel in 2017, die
Situation im Abstiegskampf ist unverändert bescheiden. Dennoch war Trainer
Karl-Josef Müller nach dem Derby positiv gestimmt - trotz der 2:3-Niederlage
machten die Mannen vom Mühlengrund einen großen Schritt in die richtige
Richtung.
"Ich muss
meiner Mannschaft ein Kompliment machen, Einstellung und Biss haben definitiv
gestimmt. Wir haben einen überragenden Fight abgeliefert. Darauf lässt sich
aufbauen", meinte der 54-Jährige, dessen Team nach dem Seitenwechsel ein
starkes Spiel machte. Borussia Fulda hatte kaum noch ernstzunehmende Chancen
(Müller: "Borussia hatte wenig bis gar nichts entgegen zu setzen
gehabt"), während Steinbach
neben dem frühen Ausgleichstreffer noch Pech mit dem Aluminium und einem nicht
gegebenen Elfmeter hatte.
"Das war ein zweihundertprozentiger Elfmeter. Es ist eine Frechheit, wie
man so etwas nicht sehen kann", ärgerte sich Steinbachs Übungsleiter über
die Szene im Anschluss an Julian Rohdes Lattenfreistoß, als Vedran Jerkovic
Michael Wiegand umstieß. "Da muss eigentlich schon die Dummheit bestraft
werden." Der Pfiff blieb aber aus, ein möglicher Strafstoß hätte Steinbach sogar mit 3:2 in
Führung bringen können.
Stattdessen glich der SVS zwar zweimal aus, hatte am Ende aber trotzdem keinen
Zähler auf der Habenseite. "Schade, dass sich die Mannschaft nicht belohnt
hat. Einen Punkt hätte sie sich definitiv verdient gehabt. Mit einem
3:3-Endstand wäre es ein perfekter Tag gewesen." Da auch Lohfelden und Ederbergland
verloren haben, hat sich an der Ausgangssituation im Abstiegskampf nicht viel
verändert. Dafür liegt Rot-Weiß Darmstadt nur noch fünf Punkte hinter den Mannen vom Mühlengrund. "Wir müssen einfach hoffen,
dass von oben nicht so viel runterkommt", so Müller.
Autor:
Steffen Kollmann
torgranate
3.4.17
Bahssou
selbstbewusst: "Wieso sollten
wir nicht Zweiter werden?"
Ex-Wiesbadener
machte im Derby den Unterschied
Younes Bahssou
(rechts, Nummer neun) und der SC Borussia Fulda hatten am Samstag allen Grund
zum Jubeln. Foto: Steffen Kollmann
Unauffällig,
aber in den entscheidenden Momenten zur Stelle: Younes Bahssou
hat beim 3:2 (2:1)-Derbyerfolg gegen den SV Steinbach in der Hessenliga
gezeigt, wieso ihn der SC Borussia Fulda im Sommer unbedingt verpflichten
wollte.
Zwei Chancen
bekam Younes
Bahssou am Samstagnachmittag, zweimal ließ er
Steinbach-Keeper Marco Motzkus keine Chance und brachte die Borussia jeweils in
Führung. Und auch beim 3:2-Siegtreffer von Matija Poredski
hatte der 27-jährige Angreifer seine Aktien im Spiel, war sein Schussversuch
doch die Vorlage für seinen Sturmpartner, der den Ball in der Folge nur noch
über die Linie drücken musste. "Wichtig war der Erfolg der Mannschaft,
nicht meine Treffer", gab sich Bahssou nach dem
Erfolg zurückhaltend. Für einen kurzen Schockmoment sorgte er selbst in der 79.
Minute dennoch, als er in Richtung Borussen-Bank angezeigt hatte, dass die
Begegnung für ihn vorzeitig beendet sein würde.
"Ich bin umgeknickt und hatte Schmerzen am Knöchel, daher wollte ich
nichts riskieren. Ich gehe aber fest davon aus, dass ich in der kommenden Woche
dabei sein werde", gab Bahssou nach seiner
Auswechslung Entwarnung. Am kommenden Samstag dürfte der Angreifer mehr denn je
gebraucht werden, beginnen mit dem Heimspiel gegen Eintracht Stadtallendorf
doch die Wochen der Wahrheit, ehe die Borussia auf Rot-Weiss
Frankfurt und Hessen Dreieich treffen wird. "Wir sind bereit, es kann
keinen besseren Zeitpunkt geben", findet Bahssou.
Aus jenen drei Spielen holte die Brendel-Elf in der Hinrunde sieben Punkte.
Eine neuerliche Serie und der Borussia dürften im Rennen um den Aufstieg in die
Regionalliga alle Tore offen stehen. "Wer solche Spiele wie in Steinbach
gewinnt, der darf sich Hoffnungen im Kampf um Platz zwei machen. Wenn alles so
läuft, wie wir uns das vorstellen, dann ist der direkte Aufstieg nach dem
Verzicht von Hessen Dreieich noch möglich. Wieso sollten wir nicht noch Zweiter
werden? Die Mannschaft ist jedenfalls sehr gut drauf", freut sich der
Torjäger auf die anstehenden Spitzenspiele.
Autor: Max
Lesser
osthessensport vom 1.4.2017
Hessenliga – Bahssou führt
Borussia zum Arbeitssieg am Mühlengrund
Burghaun – Von Florian Seelig – Der SV Steinbach
lieferte im Osthessen-Derby in der Fußball-Hessenliga dem großen Favoriten
Borussia Fulda vor einer tollen Kulisse von rund 1500 Zuschauern am heimischen
Mühlengrund zwar einen tollen Kampf, stand am Ende aber doch wieder mit leeren
Händen da: Matija Poredski hielt mit seinem Treffer
zum 3:2 (2:1)-Sieg die Aufstiegsträume der Borussia weiter am Leben, Steinbach
wartet weiter auf den ersten Sieg 2017.
Foto: Christine Görlich
„Kompliment an
meine Mannschaft, wir haben ein überragendes Spiel abgeliefert, in der zweiten
Halbzeit war das ein Spiel auf ein Tor. Wir hätten uns einen Punkt verdient
gehabt“, ärgerte sich Steinbachs Trainer „Kalle“ Müller nach dem Spiel.
Borussen-Coach Thomas Brendel wiederum befand nach dem Spiel: „Ich habe schon
vorher gesagt, dass es in Steinbach immer schwer ist, hier haben schon andere
Mannschaften verloren. Am Ende war das vielleicht etwas glücklich, ein langer
Ball kann immer mal ins Tor fallen, aber das interessiert mich herzlich wenig.
Wir haben jetzt 47 Punkte, nur das zählt.“
Steinbach war
wie ausgewechselt aus der Kabine gekommen, war nun viel präsenter in den
Zweikämpfen und konnte kurz nach der Pause durch Michael Wiegand, der
Hereingabe von Petr Paliatka aus zwölf Metern in den
Winkel beförderte, zum 2:2 ausgleichen (48.). Von den Borussen, die die
Begegnung im ersten Durchgang souverän im Griff hatten und bis auf das 1:1
nichts zuließen, war nicht viel zu sehen, Julian Rohde hätte Steinbach fast in
Führung gebracht, Kenan Mujezinovic konnte seinen
Schuss aus 23 Metern aber gerade noch so zur Ecke abwehren (53.). Kurz darauf
beinahe die Führung für den SVS: Erst landete ein abgefälschter Rohde-Freistoß
auf der Latte, der Ball prallte zurück ins Spielfeld, Michael Wiegand wurde
umgestoßen, der Elfmeterpfiff des ansonsten guten Schiedsrichters Marco Unholzer (Birkenau) blieb allerdings aus. „Das war ein
klarer Elfmeter, ich bin umgestoßen worden“, haderte Wiegand mit der
Entscheidung.
So kam es wie
es kommen musste: Petr Paliatka klärte den Ball an
der eigenen Torauslinie nicht richtig und verlor den Ball an den Ex-Steinbacher Leon Pomnitz, der
Younes Bahssou bediente, dessen Schussversuch drückte
Matija Poredski zum 3:2 für die Borussen aus kurzer
Distanz über die Linie (61.). Direkt danach stellte SCB-Coach Brendel in der
Defensive auf Viererkette um und beorderte den kopfballstarken Poredski auf die „Sechs“. Steinbach probierte zwar alles,
die Borussen ließen jedoch kaum etwas zu – lange Bälle waren kein Problem für
Keeper Kenan Mujezinovic und den eingewechselten
Nikola Milankovic. Brenzlig wurde es nur einmal, als
sich beide uneins waren und Milankovic beinahe ins
eigene Tor geköpft hätte (86.). Ansonsten hatte der SVS nur zwei Freistöße
durch Rohde (69., 90.+2) – das war’s. „Wir haben in
der zweiten Halbzeit zwar ein gutes Spiel gemacht, aber die letzte
Durchschlagskraft hat gefehlt“, bemängelte Torschütze Michael Wiegand.
Überragender
Akteur auf dem Platz war Younes Bahssou: Der Torjäger
brachte die Borussen in Abwesenheit von Dominik Rummel (noch nicht fit) und
Marius Müller (beruflich verhindert) im souverän geführten ersten Durchgang
zweimal in Führung: Erst nahm der Ex-Wiesbadener einen Pass von Dennis Müller
klasse mit und blieb vor Marco Motzkus abgezockt (21.), dann antwortete er
postwendend nach dem Ausgleich nach Hereingabe von Daniel Kornagel
aus der Drehung zum 2:1 für den SCB (36.). Nur Sekunden zuvor hatte Daniel Hanslik von einem Schnitzer von Markus Gröger profitiert,
war dazwischen gespritzt und spitzelte den Ball aus der Luft an Mujezinovic vorbei (35.). Der Ausgleich war aus dem Nichts
gefallen: Bis dato war von den Gastgebern herzlich wenig zu sehen gewesen, die
Borussen standen im 3-5-2-System bombensicher, vor allem SVS-Stürmer Florian Münkel hatte einen schweren Stand. Der Treffer war die
einzige Steinbacher Chance im ersten Durchgang, die
Borussen hingegen hätten durch Dennis Müller (7.), Matija Poredski
(10.) und einen Freistoß von Leon Pomnitz, der den
Außenpfosten touchierte (23.) durchaus auch höher führen können. Negativ bei
den Gastgebern machte sich bemerkbar, dass Ex-Borusse Cino
Schwab mit einem eingeklemmten Nerv im Rücken schon nach 15 Minuten raus
musste, für ihn rückte der beste Steinbacher Michael
Wiegand in die Innenverteidigung neben Kapitän Steffen Trabert.
„Insgesamt ist
der Sieg für uns schon verdient, aber das war ein Arbeitssieg“, atmete
Borussen-Sportdirektor nach dem Spiel tief durch. Dabei hätten die Borussen
nach dem Treffer zum 3:2 die Entscheidung herbeiführen können, spielten die
zahlreichen Kontersituationen jedoch nicht clever zu Ende. So blieb es bis zum
Ende spannend. Wenn auch nicht mit dem Ergebnis, dann doch wenigstens mit der
Kulisse von rund 1500 Zuschauern zufrieden war Berthold Helmke aus dem Steinbacher Führungsteam, der befand: „Die Zuschauer haben
ein tolles Spiel gesehen.“
Steinbach:
Motzkus - T. Wiegand, Schwab (15. Rohde), Trabert, F. Wiegand - M. Wiegand, Paliatka - Kvaca, Hanslik, Dimitrijevic (80. Ludwig) - Münkel.
Bor. Fulda: Mujezinovic
- Fuß, Gröger, Beck - Jerkovic, Alles (58. Ernst) - Kornagel
(58. Milankovic), Pomnitz,
D. Müller - Bahssou (76. Jaksch), Poredski.
Schiedsrichter: Marco Unholzer
(Birkenau)
Tore: 0:1 Younes Bahssou
(21.), 1:1 Daniel Hanslik (35.), 1:2 Younes Bahssou (36.), 2:2 Michael Wiegand (48.), 2:3 Matija Poredski (61.)
Zuschauer: 1500.
osthessensüport vpm 3.4.17
Hessenliga
– Steinbachs erster Schritt – „Nur noch Finalspiele“
Burghaun (fs) – Seit
fünf Spielen wartet der SV Steinbach in der Fußball-Hessenliga jetzt schon auf
einen Sieg, in der Rückrunde sprang bei einem Torverhältnis von 4:20 erst ein
mickriges Pünktchen dabei heraus. Der gute Auftritt bei der knappen 2:3-Niederlage
gegen Borussia Fulda macht aber Mut für die nächsten Wochen.
Foto: Christine
Görlich
„Der einzige
Wermutstropfen war, dass wir uns für ein gutes Spiel nicht selbst belohnt
haben. In der Phase, in der wir das 2:2 machen, war mehr drin“, bedauert
Steinbachs Trainer „Kalle“ Müller nach der knappen 2:3-Niederlage gegen
Borussia Fulda. Trotz der fehlenden Punkte ist der 54-Jährige dennoch durchaus
zufrieden – auch wenn von außen nicht ganz die Derbystimmung aufkam wie
erwartet: „Es war sehr fair, aber bis zum Abpfiff offen, unterm Strich hat das
Spiel alles gehalten, was es versprochen hat. Auf der Leistung kann man
definitiv aufbauen, wir haben vorne wesentlich mehr Präsenz gezeigt als das in
den vergangenen Wochen der Fall war.“ Gerade auf die Rückkehr von Petr Kvaca in die Startformation baut Müller: „Er hat das
ordentlich gemacht und jetzt hoffentlich Fuß gefasst“, so Müller, der für Kvaca Julian Rohde vorerst auf die Bank gesetzt hatte.
Nachdem sich Innenverteidiger Cino Schwab –
eigentlich für die Bewachung des späteren Doppeltorschützen Younes Bahssou vorgesehen – allerdings einen Nerv im Rücken
einklemmte, kam Rohde ins Spiel und bildete mit Petr Paliatka
eine sehr offensive Doppelsechs. Das tat dem Steinbacher
Spiel allerdings sichtlich gut, mit Rohdes Einwechslung kam mehr Struktur ins
Spiel.
Doch gute
Leistung hin oder her: Am Ende stand der SVS wieder mit leeren Händen da und
liegt mit 25 Punkten weiterhin auf Platz 14 – allerdings noch mit fünf Zählern
Vorsprung auf RW Darmstadt auf Rang 15, dazu haben die Steinbacher
noch zwei Spiele in der Hinterhand. Abhängig von der Anzahl der Absteiger – je
nachdem, ob und wenn ja wie viele Mannschaften aus der Regionalliga nach unten
kommen – kann es aber durchaus vier oder gar fünf Absteiger geben, dann wäre
auch Steinbach betroffen. „Wir müssen jetzt zusehen, dass wir punkten, auch
wenn uns etwas das Glück gefehlt hat. Jetzt kommen nur noch Finalspiele“,
fordert Müller, der betont: „Wir müssen das Positive mitnehmen, wir haben ja
auch nicht gegen irgendjemand gespielt. Allerdings müssen wir nach oben auf Lohfelden und Ederbergland
schauen, nicht nach unten, da sind es nur drei Punkte Rückstand. Wenn uns von
unten noch jemand einholt, ist es eh vorbei.“