Presse SVS – FSV Fernwald am 27.10.2019
torgranate
vom 23.10.2019
Die entscheidenden zehn Tage
Hessenliga: Schlusslicht gibt noch nicht auf
Wie lange gibt es noch Hessenliga-Fußball in Fernwald? Foto: Ralph Kraus
Erst vier Punkte nach
14 Spielen, aktuell zwölf Zähler Rückstand zum rettenden Ufer. Verheißungsvoll
sieht die sportliche Zukunft des FSV Fernwald in der
Hessenliga derzeit nicht aus. Doch aufgeben gilt nicht. In Mittelhessen stehen
die entscheidenden zehn Tage an.
"Wir haben jetzt
hintereinander heute Friedberg zu Gast, dann fahren wir nach Steinbach, ehe
Griesheim zu uns kommt. Eigentlich darf man in unserer Situation gar nicht mehr
sagen, aber wenn wir da Minimum sieben Punkte holen, dann sind wir wieder im
Rennen. Eigentlich brauchen wir aber alle neun", macht Günter Hühn, der
Vorstand Sport beim FSV, deutlich.
Dass es überhaupt so düster aussieht, ist in einer miserablen Vorbereitung
begründet. "Die war wirklich schlecht, auch weil unser damaliger Trainer
über drei Wochen krank war. In dieser Zeit sind die Rückstände entstanden. Ich
bin nach wie vor der Meinung, dass wir so schlecht nicht sind, wie wir stehen.
Aber meine Einschätzung ist, dass wir lange allenfalls einen Fitnesszustand von
60 Prozent hatten und das bis heute nicht aufgeholt haben", so Hühn.
Die nackten Zahlen belegen das. Wäre nämlich nach 45 Minuten Schluss, dann
hätte Fernwald bereits 16 Punkte auf dem Konto. Ein zweiter
Zahlenvergleich: Vor der Pause kassierte Fernwald
nur neun Gegentore, im zweiten Durchgang waren es dagegen 29.
"Ich darf überhaupt nicht darüber nachdenken, wie viele Punkte wir in den
letzten Minuten hergeschenkt haben. Da müssen sich besonders die vermeintlichen
Leistungsträger an die eigene Nase fassen. Mancher gibt aus meiner Sicht
einfach nicht 100 Prozent und hat den Schalter aus der Verbandsliga nicht
umgelegt", schimpft Hühn, der aber auch selbstkritisch ist: "Es war
ein Fehler, mit der Verbandsliga-Mannschaft in die Hessenliga zu gehen. Wir
hätten mehr Spieler in der höheren Liga tauschen müssen."
Ob man in der Winterpause nochmal auf dem Transfermarkt zuschlägt, hängt von
den kommenden Spielen ab. "Zum abgeschlagenen Tabellenletzten will ja
keiner. Schon gar nicht die Leute, die wir benötigen - nämlich welche, die uns
sofort weiterhelfen. Durchschnittliche Spieler benötigen wir in unserer
Situation nicht."
Sollte der Abstieg unausweichlich sein, wird es etliche personelle
Veränderungen geben, macht Hühn schon mal klar: "Wenn, dann wollen wir
solide absteigen und im nächsten Jahr in der Verbandsliga gleich wieder eine
gute Rolle spielen. Dann wird die Mannschaft aber ein anderes Gesicht haben.
Das würde ein Neuanfang werden."
osthessensport vom 23.10.2019
Hessenliga – Steinbach will den Wenn-Fall ausblenden und
abwenden
Burghaun (pf) – Der blanke Existenzkampf steckt in der Partie des SV
Steinbach gegen den FSV Fernwald, die am Sonntag (15
Uhr) im Mühlengrund steigt: Wenn der Vorletzte der Hessenliga das Schlusslicht empfängt,
ist zwar kein fußballerisches Feuerwerk zu erwarten – aber jede Menge Spannung.
Und der SVS weiß, um was es geht, doch Trainer Petr Paliatka nimmt auch etwas
Druck vom Kessel. Foto: Christine Görlich
Die zweite Hälfte in Dietkirchen dient Steinbachs Coach Petr Paliatka als
Vorlage für das, was sein Team gegen Fernwald auf den
Platz bringen muss – allerdings von der ersten Minute an, sonst dürfte es
schwer werden, gegen das Schlusslicht Zählbares zu holen. „Wir haben da gut
kombiniert und uns nach vorne viel getraut. Die Chancenverwertung ist schon
länger schlecht, aber ich hoffe, dass es wieder so klappt wie in Baunatal“,
sagt Paliatka. Das zumindest wäre gutes Timing seiner Mannschaft, ansonsten
stünden die Zeichen schon früh auf Wiederabstieg.
Eines betont der Coach
aber immer wieder: „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Natürlich willst
du das Spiel nicht verlieren, aber wir sind noch zu unerfahren. Die Spieler
sollen sich nicht damit beschäftigen, was passiert, wenn…“, stellt Paliatka klar
und will nichts davon hören, dass sein Team mit aller Macht und unbedingt
gewinnen muss.
„Wir haben schon in
vielen Spielen gezeigt, dass wir Fußball spielen können, aber Fernwald hat auch keine schlechte Mannschaft“, meint der
Coach, der sich den FSV in Neuhof angeschaut hat: „Da haben sie eine super
erste Halbzeit gespielt und hätten 3:0 führen können. Sie haben Qualität im
Kader, aber holen die Punkte nicht“, erkennt Paliatka durchaus Parallelen:
„Wenn sie besser gestartet wären, hätten sie auch mehr Punkte. Aber wir haben
auch viel Fehlpässe gespielt in den letzten Wochen, dann kommst du unter Druck
und deswegen stehst du unten drin“.
Zwar sind Dominik
Hanslik, Lukas Gemming und Kirche Ristevski
angeschlagen – teilweise gesundheitlich – doch bis zum Wochenende könnte sich
die Lage bessern. Auch Michael Wiegand könnte wieder mit an Bord sein, hat aber
aus beruflichen Gründen zwei Wochen nicht trainiert. Dagegen ist Petr Kvaca
nach Gelb-Rot in Dietkirchen gesperrt, auch Paliatka
sah beim TuS die Ampelkarte – für den Coach hat diese aber keine Konsequenzen
für die anstehende Aufgabe im Mühlengrund, er dürfte wie gewohnt mit 100
Prozent an der Seitenlinie dabei sein.
Rein was das Zahlenwerk
angeht spielt der SVS eine bedeutend bessere Saison als Fernwald
und hat beispielsweise drei Niederlagen weniger auf dem Konto, doch für beide
Teams ist es zumindest vor dem Winter das Do-or-die-Spiel
im Hinblick auf die Ausgangslage für die Restrunde, die schon etwas sonniger
aussehen würde, würde Steinbach sein Punktekonto am Sonntag auf zwölf erhöhen.
Doch Vorsicht: Der FSV hat mit Rafael Szymanski einen treffsicheren und
regionalligaerfahrenen Stürmer in seinen Reihen, auch der Rest des Kaders liest
sich eigentlich nicht wie ein Schlusslicht der Hessenliga.
In Mittelhessen läuten
allerdings schon die Alarmglocken: Friedberg am Mittwochabend, dann Steinbach
und kommende Wochen Griesheim – drei Spiele stehen binnen weniger Tage an, die
über die Zukunft des FSV entscheiden könnten.
Das sind die Tipps von
Kubilay Kücükler:
Stadtallendorf – Bad
Vilbel 3:1
Friedberg – Waldgirmes 2:0
Hadamar – Dreieich 3:1
Barockstadt
Fulda-Lehnerz – Hessen Kassel 2:1
Griesheim – Dietkirchen 2:0
SV Neuhof – Hanau 93
2:3
Ginsheim – Eddersheim
1:3
Walldorf – Baunatal 0:0
SV Steinbach – Fernwald 2:0
Für Leon Wittke
(Bildmitte) und den SV Steinbach steht am Wochenende ein Pflichtsieg auf dem
Plan, doch Trainer Petr Paliatka möchte den Druck nicht zu groß werden lassen.
Archivfoto: Bernd Vogt
"Druck von der
Mannschaft nehmen"
In Steinbach hat die
Grippewelle zugeschlagen
Für den SV Steinbach
geht es am Sonntagnachmittag (15 Uhr) in der Fußball-Hessenliga um das entweder
schwerste oder leichteste Spiel der bisherigen Saison, denn mit dem FSV Fernwald wartet das Schlusslicht der Liga. Auf der einen
Seite erwartet jeder einen Sieg gegen das abgeschlagene
Fernwald, auf der anderen Seite darf den jungen
Kickern der Druck nicht zu Kopf steigen.
Mit der Leistung seiner Mannschaft in der Vorwoche gegen den Mitaufsteiger TUS Dietkirchen war Trainer Petr Paliatka absolut nicht
zufrieden, sah sich Steinbach doch im Vorhinein der Begegnung auf Augenhöhe mit
dem Gegner, musste am Ende aber mal wieder mit nichts Zählbarem die Heimreise
antreten. "Die erste Halbzeit war sehr schlecht. Ich weiß nicht, ob bei
einigen der Kopf nicht frei war", schaut Paliatka nochmal auf das
vergangene Wochenende zurück.
Besonders mit der Punkteausbeute der laufenden Spielzeit ist der Übungsleiter
nicht zufrieden und versucht dadurch, die Brisanz vor dem Aufeinandertreffen
mit Fernwald zu relativieren. "Wir wollen
natürlich gewinnen, um dran zu bleiben, aber wir haben schon viele Spiele
gehabt, die wir hätten gewinnen können oder auch müssen. Wir hätten mindestens
sechs Punkte mehr haben können", so Steinbachs Linienchef.
Gegen Dietkirchen gerieten die Steinbacher schon wie
so oft durch individuelle Fehler in Rückstand, die Paliatka in der
Trainingswoche versuchte, anzusprechen. "Wir schlagen uns auch oft selber,
aber wir werden sehen, ob die Jungs es umsetzen können", spricht er die
Arbeit unter der Woche an. Auch der Wille spiele für den Übungsleiter in den
nächsten Wochen eine große Rolle auf dem Weg zum Erfolg, da die Plätze in
Richtung Winter immer schlechter würden.
Schließlich stehe für Paliatka im Fokus, dass die jungen Spieler vor der enorm
wichtigen Begegnung gegen Fernwald nicht zu viel
Druck verspüren, denn das ist besonders in so einer Situation kontraproduktiv.
Bei der Mission drei Punkte muss Steinbachs Linienchef derweil abwarten, ob
Lukas Gemming, Kirche Ristevski und Dominik Hanslik
nach ihren Erkältungen rechtzeitig fit für das Wochenende werden. Bei Michael
Wiegand ist unterdessen fraglich, ob dieser es arbeitstechnisch schafft.
(Hendrik Erb) +++
torgranate
vom 24.10.2019
„Friss oder stirb“
Hessenliga: Weber weiß um Bedeutung des Fernwald-Spiels
"Joe" Weber
weiß um die Wichtigkeit des kommenden Spiels. Foto: Gerd Heuser
Will der SV Steinbach
der Musik nicht weiterhin hinterherlaufen, muss am Sonntag (15 Uhr) ein
Heimsieg des Vorletzten gegen Schlusslicht Fernwald
her. Co-Trainer Joachim Weber ist sich der Bedeutung des Spiels bewusst.
„Wenn Du nicht
gewinnst, bist Du viele, viele Wochen weg vom Schuss. Wenn Du gewinnst, nimmst
Du wieder etwas Tuchfühlung auf“, analysiert Weber sachlich die Gemengelage und
sagt frei heraus, „dass dem Spiel schon ein wenig Friss-oder-stirb-Charakter
zukommt“. Sieben Punkte hat Fernwald
gesammelt, neun der SVS. Hanau auf dem ersten Nichtabstiegsplatz hingegen schon
16. Und die Halbserie ist nur noch drei Spieltage alt.
Was Steinbach im
neuerlichen Aufsteigerduell besser lösen muss als im vergangenen in Dietkirchen (1:2-Niederlage) ist für Weber sonnenklar: „Wir
haben uns vor der Pause aus der Zentrale heraus sieben, acht gravierende
Ballverluste erlaubt, die brutal bestraft wurden. Nach dem Seitenwechsel war
das ganz anders. Das Problem ist einfach, dass wir so eine zweite Halbzeit
nicht konstant über 90 Minuten auf die Platte kriegen.“
Probleme in der Spieleröffnung sind beim SVS allerdings nicht erst in Dietkirchen aufgetreten. Oft fehlt Mut, um situativ
aufzudrehen statt den risikobefreiten Rückpass zu spielen, der allerdings
andere Mannschaftsteile wieder unter Druck setzt. „Wir befinden uns gerade in
diesem Bereich in einem Lernprozess, weil die Spielgeschwindigkeit in der
Hessenliga einfach höher ist. Da fehlt es ein wenig an Erfahrung, ein wenig an
Mut. Daran müssen wir arbeiten.“
Woran Steinbach
nicht arbeiten muss, ist die Fitness. Ein Bereich, bei dem der Gast ausgemachte
Probleme besitzt. Ergo: Der SVS muss am Sonntag Gas geben. Auch ohne Petr
Kvaca, der gerade wieder etwas fitter schien, sich in Dietkirchen
jedoch Gelb-Rot abholte. Gut für Steinbach: Alle anderen
Spieler befinden sich wieder im Training, einzig bei Dominik Hanslik könnte ein
Einsatz noch zu früh kommen.
osthessensport vom 27.10.2019
Hessenliga – Michael Wiegand erlöst Steinbach – Erster
Heimsieg
Burghaun (fs) – Grenzenloser Jubel beim SV Steinbach: Der SVS hat das
Kellerduell in der Fußball-Hessenliga gegen Mitaufsteiger FSV Fernwald mit 3:2 (1:1) gewonnen und den ersten Heimsieg im
hessischen Oberhaus seit Anfang Mai 2018 eingefahren. Matchwinner beim so
wichtigen Erfolg war Michael Wiegand, der kurz vor Schluss den Siegtreffer
erzielte (update).
Foto: Christine Görlich
„Wir hatten zuletzt ja
immer wieder Pech, diesmal war das Glück endlich mal auf unserer Seite“, atmete
Siegtorschütze Michael Wiegand nach dem umkämpften Kellerduell ganz tief durch
und betonte: „Wir sind hochzufrieden, so einen wichtigen Sieg gelandet zu
haben. Wir haben Fernwald auf Distanz gehalten und
jetzt wieder Tuchfühlung nach oben.“
Dabei sah es nach einer
Stunde beinahe so aus, als wäre der SVS – mal wieder – auf der Verliererstraße:
Nach einer Flanke von Mirco Geisler brachte Felix Erben das Schlusslicht aus Fernwald nämlich per Kopf mit 2:1 in Führung (61.).
SVS-Coach Petr Paliatka wechselte doppelt, brachte Kubilay Kücükler und Sasa
Dimitrijevic und durfte sich kurz darauf selbst für den Schachzug loben:
Dimitrijevic erzwang nämlich kurz nach seiner Einwechslung mit einem Schuss das
Eigentor von Julian Bender, der Dimitrijevic‘ Schuss unhaltbar abfälschte
(68.). Steinbach war nun wieder voll da und probierte es auf dem schwer zu bespielenden
Platz (Wiegand: „Der wurde von Minute zu Minute schlechter“) weiterhin mit
spielerischen Mitteln, Kücükler (77.) und Max Stadler (81.) verpassten es
jedoch, die Gastgeber in Führung zu bringen. Das erledigte dann kurz vor
Schluss Michael Wiegand: Fabian Koch spritzte in einen Fehlpass und steckte auf
Wiegand durch, der dann am Keeper vorbei einschob (87.). In der Nachspielzeit
hätte Dimitrijevic sogar noch erhöhen können, sein Abschluss war jedoch zu
harmlos.
Schon im ersten
Durchgang hätten die Steinbacher im so wichtigen Kellerduell in Führung gehen
können, beim Stand von 1:1 setzte Leon Wittke jedoch einen Freistoß knapp neben
den Kasten (37.), Michael Wiegand scheiterte an FSV-Keeper Marvin Göltl (39.). Zuvor hatte der SVS schon mehr vom Spiel gehabt,
Fernwald jedoch die besseren Chancen: Antonyos Celik traf aus der Distanz nur die Latte (7.) und
brachte die Gäste dann, nachdem er im Mittelfeld viel zu viel Platz hatte, mit
einem Schuss aus 16 Metern in Führung (21.). Steinbach zeigte jedoch Nehmerqualitäten
und kam nach einer Wittke-Ecke und anschließendem Pfostenkopfball von Alin Neacsu durch Stadlers Abstauber zum ganz wichtigen
1:1-Ausgleich (27.). Auch im zweiten Durchgang ließ sich der SVS vom erneuten
Rückstand nicht unterkriegen und feierte den ersten Heimsieg im hessischen
Oberhaus seit Anfang Mai 2018.
Steinbach: Heinrich; F. Wiegand, Neacsu, Bott (70. Gemming), Ristevski
– T. Wiegand (64. Kücükler), M. Wiegand – Koch, Uth (64. Dimitrijevic), Wittke
– Stadler.
Fernwald: Göltl; Dettki,
Simon (27. Mohr), Bender, Goncalves, Szymanski, Celik (73. Bartheld),
Erben, Fischer, Geisler, Ersentürk.
Schiedsrichter: Manuel Winkler (Landau)
Tore: 0:1 Antonyos
Celik (21.), 1:1 Max Stadler (27.), 1:2 Felix Erben (61.), 2:2 Julian Bender
(68., Eigentor), 3:2 Michael Wiegand (87.)
Zuschauer: 150.
torgranate
vom 27.10.2019
Gefressen, nicht gestorben
Hessenliga: Kellerknaller geht an Steinbach
Michael Wiegand erzielte den Steinbacher Siegtreffer. Foto:
Kevin Kremer
Das zweifelsohne in die
Kategorie „überlebenswichtig“ einzustufende Duell Vorletzter gegen Letzter hat
der SV Steinbach gegen den FSV Fernwald für sich
entschieden. In einem Kampfspiel fand der Gastgeber die richtige Mischung aus
Mentalität und Spielwitz.
„Schau doch auf den
Rasen, das sagt alles“, antwortete ein überglücklicher Michael Wiegand nach
Abpfiff auf die Frage, ob die 90 Minuten denn hart gewesen seien. Gefühlt hatte
kein Grashalm im Mühlengrund den Fight überlebt, den sich beide Teams boten.
Das von Steinbachs
Co-Trainer Joachim „Joe“ Weber ausgerufene Motto „friss oder stirb“ hatten die Steinbacher befolgt,
sich nicht von zwei Rückständen beirren lassen und zugleich die bessere
Spielanlage gegen keineswegs schwach besetzte Mittelhessen gezeigt.
Lange war jedoch das größte Problem, dass sich der SV Steinbach aus der
Überzahl im Zentrum zu wenige klare Torchancen erspielte. Und so war Fernwald
zwar nie wirklich im Spiel, doch wenn es nach vorne ging gar etwas
gefährlicher. Richtig heiß wurde die Begnung
allerdings erst nach einer Stunde. Ausgerechnet nach dem 1:2 durch Felix Erbens
Kopfballtreffer ging nochmals ein Ruck durch die Steinbacher Elf, die
auf ihr Heimtor spielend nun klar besser war. Doch
bei beiden entscheidenden Treffern half der Gegner.
Erst grätschte Julian Bender einen Distanzschuss von Sasa Dimitrijevic
unglücklich ins eigene Tor, dann half ein katastrophaler Stockfehler Fabian
Koch zur Vorlage des Siegtreffers, den Michael Wiegand eiskalt erzielte.
"Das Pech hast Du eben, wenn Du noch weiter unten als wir stehst",
sagte Wiegand, der mächtig stolz auf sein Team war, dem auch eine
Systemumstellung zum Erfolg verhalf. Im 4-1-4-1 funktionierte spielerisch eine
Menge.
Die Statistik:
SV Steinbach: Heinrich
– F. Wiegand, Bott (69. Gemming), Neacsu, Ristevski – T. Wiegand (63. Kücükler) – Koch, M. Wiegand,
Uth (63. Dimitrijevic), Wittke – Stadler.
FSV Fernwald:
Göttl – Geisler, Dettki,
Bender, Fischer (46. Burger), Simon (27. Mohr) – Goncalves, Ersentürk
– Erben, Szymanski, Celik (73. Bartheld).
Schiedsrichter: Manuel Winkler (SG Nieder-Waroldern).
Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Antonyos Celik (21.), 1:1
Max Stadler (27.), 1:2 Felix Erben (61.), 2:2 Julian Bender (68., Eigentor),
3:2 Michael Wiegand (86.).
Autor: Johannes Götze
Jubel in schwarz und
weiß: Steinbach siegte im Heimspiel gegen Fernwald.
Fotos: Bernd Vogt
SV Steinbach - FSV Fernwald 3:2 (1:1)
Wiegand lässt den
Mühlengrund jubeln
Ganz wichtiger Sieg für
den SV Steinbach: Am Sonntag siegte der Fußball-Hessenligist im Heimspiel gegen
den FSV Fernwald mit 3:2 (1:1) und verbesserte sich
in der Tabelle um einen Platz nach oben. Michael Wiegand traf kurz vor dem Ende
zum Tor des Tages und ließ die Elf von Trainer Petr Paliatka im
richtungsweisenden Spiel jubeln.
Der Tabellenvorletzte empfängt den Tabellenletzten: mehr Kellerduell geht
nicht. Sowohl die Gastgeber als auch die Gäste waren zum Siegen verdammt, wenn
nicht schon frühzeitig in der Saison alles auf einen direkten Wiederabstieg
hindeuten sollte. Für das Schlüsselspiel gegen Fernwald
änderte Steinbachs Trainer Petr Paliatka seine Startaufstellung auf drei
Positionen.
Fabian Wiegand, Michael
Wiegand und Luca Uth rückten für Sasa Dimitrijevic, Lukas Gemming und Nikola
Milenkovski, die allesamt nur einen Platz auf der Bank bekamen, in die erste
Elf. Zudem fehlte Petr Kvaca bekanntlich nach seiner Ampelkarte in Dietkirchen gesperrt. Das Schlüsselspiel im Steinbacher
Mühlengrund begann flott, Luca Uth hatte für die Hausherren den ersten
Abschluss (5.) und kurz darauf ließ Antonyos
Celik den Steinbacher Querbalken wackeln (7.). Wenig später sollte es Celik
besser machen.
Bei einem Distanzschuss machte SVS-Schlussmann Daniel Heinrich nicht die beste
Figur, Fernwald ging durch Celik in Führung (21.).
Doch die Paliatka-Elf antwortete prompt und glich nur sechs Minuten später aus.
Nach einer Ecke von Leon Wittke wurde der Kopfball von Dumitru Alin Neacsu zunächst geklärt, im zweiten Anlauf traf Max Stadler
zum Ausgleich (27.). Im zweiten Abschnitt zeigte sich ein ähnliches Bild.
Denn zunächst konnte
der Gast durch Felix Erben, der eine Flanke von Mirco Geisler in die Maschen
köpfte, erneut in Führung gehen (61.). Der eingewechselte Sasa Dimitrijevic
brachte wieder nur kurze Zeit später den neuerlichen Ausgleich auf die Wege,
als Fernwalds Julian Bender den Schuss in den eigenen Kasten ablenkte (68.). In
der Schlussphase traf Michael Wiegand nach einem schlimmen Fernwalder
Fehlpass schließlich zum 3:2-Endstand und krönte Steinbachs
Steh-Auf-Qualitäten.
"Abgesehen von der Phase nach der Halbzeit haben die Jungs das sehr gut
gemacht", sagte SVS-Trainer Petr Paliatka nach dem Spiel und sprach von
einem "aufgrund der ersten Hälfte verdienten Sieg", der durch den
späten Treffer allerdings auch glücklich gewesen sei. "Am Ende zählen nur
die drei Punkte, das wie interessiert morgen keinen mehr", freute sich
Paliatka über den ersten Heimsieg. (the)
SV Steinbach: Daniel Heinrich - Tom Wiegand (62. Kubilay Kücükler),
Fabian Wiegand, Michael Wiegand, Dumitru Alin Neacsu,
Leon Wittke, Sebastian Bott (69. Lukas Gemming), Fabian Koch, Luca Uth (62.
Sasa Dimitrijevic), Max Stadler, Kirche Ristevski.
FSV Fernwald: Marvin Göttl
- Luke Dettki, Malte Simon (25. Mohr), Julian Bender,
Louis Goncalves, Raffael Szymanski, Antonyos Celik,
Felix Erben, Danny Fischer, Mirco Geisler, Ufuk Ersentürk.
Schiedsrichter: Manuel Winkler (Warburg).
Zuschauer: 150.
osthessensport vom 28.10.2019
Hessenliga – Neue Steinbacher Schaltzentrale funktioniert
Burghaun (pf) – Der Fußballgott war am Sonntag offensichtlich ein
Steinbacher – denn mit dem 3:2 gegen Fernwald war dem
SVS in der Fußball-Hessenliga ein überlebenswichtiger Sieg gelungen, der einen
Jubelsturm ausgelöst hat. Die Freude war allen Beteiligten anzumerken und
dieser Dreier soll nun Auftrieb für die kalten Wochen vor der Winterpause
geben.
Tom Wiegand und seine
Steinbacher durften mal wieder einen Heimsieg feiern. Foto: Christine Görlich
Dass der Sieg hart
erkämpft und nicht unverdient war, spricht für den SV Steinbach. Im Dauerregen
zeigen die Steinbacher das, was im Abstiegskampf gefragt ist, wenngleich die
Treffer bezeichnend für ein Duell zweier Teams waren, die in dieser Saison wohl
bis zum Ende um den Klassenerhalt kämpfen werden: Zunächst konnte Fernwalds Antonyos Celik 60 Meter über den Platz marschieren, ohne
angegriffen zu werden, beim 1:2 aus Steinbacher Sicht hatten sowohl
Flankengeber Mirco Geisler als auch Felix Erben, der den Kopfball versenkte,
wieder zu viel Platz.
Doch Steinbach bewies
Moral, kam zweimal zurück, wobei etwas Glück auch im Spiel war. Max Stadler
stand nach einer Ecke goldrichtig und konnte zwischenzeitlich auf 1:1 stellen,
beim 2:2 bekam Leon Wittke den Ball auf den Kopf und Sasa Dimitrijevics
Abschluss war noch leicht abgefälscht, während Fernwald
sich mit einem Ballverlust im Spielaufbau an Fabian Koch wenige Minuten vor dem
Ende den endgültigen Todesstoß versetzte.
„Es war schön, wieder
zu gewinnen“, sind Trainer Petr Paliatka einige schwere Steine vom Herzen
gefallen, der wie das gesamte Team nach Abpfiff einfach nur glücklich war und
weiß, was dieser Sieg bedeutet: Denn Fernwald kam mit
Rückenwind vom Sieg gegen Friedberg und hätte den SVS überholen können. „Die
Jungs haben sich das verdient. Was mir sehr gut gefallen hat, war dieser Wille.
Es war schon in vielen Spielen so, dass wir gut spielen, aber nicht führen.
Jetzt haben wir das Spiel gedreht, was in Dietkirchen
nicht geklappt hat“, betont Paliatka.
Letztlich war es eine
Mischung aus Komponenten wie Mentalität und Kampfbereitschaft, die dem SVS drei
ganz wichtige Punkte einbrachte – und wohl auch das gute Händchen vom Coach,
der sein Team im 4-1-4-1 aufgeboten hatte. „Ich weiß nicht, ob wir immer so
spielen werden, aber am Sonntag war das die richtige Entscheidung, strahlt
Paliatka. Tom Wiegand gab den Sechser, während Luca Uth und Michael Wiegand – Letzterer
etwas zurückgezogen – das Spiel in der Offensive lenkten. „Sie haben beide nach
vorne Qualität und haben es gut gemacht, das hat mich sehr gefreut“, lobt der
Trainer, der allerdings bedauern musste, dass es Sebastian Bott bei einem
Klärungsversuch im Oberschenkel zwickte. „Hoffentlich nur eine Zerrung“, sagt
Paliatka. Derweil ging auch Fabian Koch angeschlagen aus der Partie auf dem
nassen Rasen im Mühlengrund, der während der 90 Minuten arg gelitten hat. „Wir
haben trotzdem teilweise richtig gut gespielt und es sind immer für beide
Mannschaften die gleichen Bedingungen“, meint der Coach, der wohl weiß, dass
sich das Geläuf bis zum Winter nicht mehr viel erholen wird. Vielleicht ist das
aber auch gar kein Nachteil für den SVS, zumal noch spielstarke Teams wie Ginsheim und Hadamar nach Steinbach kommen.