Presse SVS – SV Neuhof
24.11.2019
osthessensport vom 20.11.2019
Hessenliga – Wird Neuhof wieder zum
Derby-Punktelieferanten?
Burghaun/Neuhof (pf) – Die Leistungen stimmen, die Ergebnisse nicht wirklich
– ein Schicksal, das der SV Steinbach und der SV Neuhof in der
Fußball-Hessenliga teilen. Zumindest ein Team kann aber am Sonntag einen
größeren Schritt in Richtung rettendes Ufer machen, wenn um 14.45 Uhr das Derby
im Mühlengrund steigt.
Foto: Christine Görlich
Mit Blick auf die
Bilanz der Derbys zwischen Steinbach und Neuhof steht eigentlich schon vorher
fest: Der SVS wird – wenn gespielt werden kann – zuhause nicht verlieren. Bis
auf einen unwesentlichen Testspielsieg holte Neuhof gegen die Steinbacher
nämlich fast nichts. „Diese Mannschaft liegt uns nicht. Egal ob wir gut oder
schlecht gespielt haben – wenn der Schiedsrichter abgepfiffen hat, stand
maximal ein Unentschieden“, sagt Neuhofs Coach Alexander Bär, der die
haarsträubende Bilanz fast schon mit Galgenhumor nimmt: „Ich würde auf
Steinbach tippen, wenn ich nichts mit Neuhof zu tun hätte“.
Neben der Bilanz ist
diesmal der Platz im Mühlengrund ein großes Thema: Das Spiel gegen Ginsheim vor
zwei Wochen musste abgesagt werden – und die Pausen mag Trainer Petr Paliatka
überhaupt nicht. „Der Platz ist kein Traum, aber wir versuchen alles“, meint
der Coach, der mit dem Team schon seit zwei Wochen durchgehend am B-Platz
trainiert, „nur damit wir spielen können. Es ist immer besser, wenn du nicht
aus dem Rhythmus kommst“. Das sieht auch Paliatkas
Gegenüber so, allerdings gibt Bär hinsichtlich der Negativserie gegen Steinbach
zu: „Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es ausfällt“.
Bilanz und Platz hin
oder her – die große Bedeutung ist dem Spiel nicht wegzudiskutieren, wenngleich
beiden Trainern bewusst ist, dass noch an 16 anderen Tagen bis zum Sommer
Punkte vergeben werden. „Die Saison wird nicht entschieden“, meint Bär: „Das
Ergebnis bedeutet nicht, dass der Verlierer Verbandsligist werden wird. Das
Spiel gibt dem Gewinner nur ein besseres Gefühl zur Winterpause hin“. Gute
Leistungen zumindest zeigten beide Teams in jüngerer Vergangenheit, doch die
Punkte blieben meist aus. Im Schneckenrennen im Keller setzte sich Neuhof
zuletzt einen Zähler vor den SVS. „Die Spiele gegen Neuhof sind immer wichtig“,
erinnert sich Paliatka: In der Vorsaison gab es einen 3:2-Sieg im Titelrennen
unterm Kaliberg, in dieser Runde mit dem gleichen
Ergebnis in langer Unterzahl den ersten Saisonsieg für den SVS im Derby.
Allerdings, betont der Trainer, „ist es egal, was vorher war. Du musst immer
alles abrufen“ – eben auch am Sonntag wieder, wo ein kampfbetontes Spiel auf
dem Steinbacher Rasen warten könnte: „Es war gegen Fernwald schon grenzwertig,
aber es nutzt ja nichts“, sagt Paliatka.
Langzeitausfälle gibt
es auf beiden Seiten, mehr aber noch beim SVN: Dominik Jacko und Sergio Sosa
Perez fehlen ohnehin, nun hat sich auch noch Tim van der Waart
van Gulik schwerer verletzt. „Vermutlich ein
Kreuzbandanriss“, bedauert Bär: „Wenn sich das bewahrheitet, wäre das auch eine
Tragödie. Er konnte nur ein Spiel machen“. Dazu sind Jean Carlo Yanez Cortes (Aufbautraining), Fabian Wozniak
und Ivan Mamusa (beide krank) noch höchst fraglich.
Unter anderem deshalb hat der Coach Tempo rausgenommen, unterm Kaliberg wird in dieser Woche nur drei statt vier Mal
trainiert. Den Steinbachern fehlen Dominik Hanslik
und Pascal Manß bis zur Winterpause, immerhin sind Leon Wittke und Tom Wiegand
wieder ins Training eingestiegen. Auch Sebastian Bott absolvierte wieder erste
Läufe.
Das sind die Tipps von
Dominik Rummel:
Baunatal – Bad Vilbel
2:1
Hessen Kassel – Waldgirmes 3:0
Dietkirchen – Friedberg 1:1
Griesheim – RW Walldorf
2:2
Hanau – Dreieich 1:3
Fernwald –
Stadtallendorf 1:3
SV Steinbach – SV Neuhof
3:2
Ginsheim – Barockstadt
Fulda-Lehnerz keine Angabe
Eddersheim – Hadamar
2:2
Im Spiel gegen Neuhof
ein gewohntes Bild, auch am Sonntag? Archivfoto: Bernd Vogt
Steigt das letzte Derby
des Jahres?
Seit Jahren
unbezwingbar: Steinbach mit der Serie im Rücken
Nach knapp drei Monaten
dürfen sich die osthessischen Fußballfans wieder auf ein Derby in der
Hessenliga freuen, wenn der SV Steinbach den SV Neuhof empfängt. Dabei sinnen
die Gäste aufgrund der 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel nicht nur auf Revanche,
sondern die ganze Atmosphäre lebt von einer gewissen Untergangsstimmung. Es
scheint wer verliert steigt ab, der Sieger darf sich jedoch berechtigte
Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.
Seit einigen Jahren ist der SVS in Vergleichen mit der Mannschaft aus der
Kali-Gemeinde ungeschlagen - drei Siege und zwei Unentschieden weist die Statisik auf. Geht die Geschichte ihren geregelten Gang,
dürfte die Mannschaft vom Mühlengrund also die Neuhofer
gastfreundlich am heimischen Sportplatz begrüßen, anschließend stellen dich die
Spieler für die Begegnung auf, der Schiedsrichter pfeift an und die Steinbacher
ringen den SVN zwar in einem knappen, aber niemals gefährdeten Spiel nieder.
Aus Gastgeber-Sicht wohl ein gelungener Nachmittag, den die Verantwortlichen
wohl sofort unterschreiben würden. Doch zwischen der Mannschaft von Trainer
Petr Paliatka und dem Happy-End stehen noch lange 90
Minuten, in welchen der SV Neuhof alles in die Waagschale werfen wird. Auch
Paliatka selbst glaubt nicht an derartige Fabelgeschichten: "Die Spiele
liegen in der Vergangenheit. Das ist eine ganz andere Partie, beide Mannschaften
brauchen die Punkte aber die Vergangenheit liegt hinter uns."
Der SVS-Übungsleiter spricht es an, denn für beide osthessischen Teams geht es
in der aktuellen Situation ums nackte Überleben, Neuhof im Optimalfall von nur
drei Absteigern vier Punkte hinter dem rettenden Ufer, Kontrahent Steinbach
sogar fünf. "Der ganze Ort weiß, dass man so ein Spiel nicht verlieren
darf. Das ist ähnlich wie gegen Fernwald, aber ich glaube nicht, dass der
Abstieg in diesem einen Spiel entschieden wird", so Paliatka. Trotz der
misslichen Lagen beider Vereine stimmten die Vorstellungen zuletzt, so hatte
Neuhof den Spitzenreiter Eddersheim in der Vorwoche am Rande einer Niederlage.
"Ich hab das Ergebnis zwar verfolgt, aber ich schau nicht gerne auf die
anderen Mannschaften. Zumal haben wir bis auf drei Spiele in dieser Saison
immer gute Leistungen gezeigt", entgegnet Steinbachs Linienchef auf die
starke Vorstellung der Gäste. Wenngleich sich die Osthessen auf das Derby
freuen, ist noch unklar, ob der Platz mitmacht, doch Paliatka zeigt sich von
seiner optimistischen Seite: "Ich hoffe, dass es nicht mehr regnet und wir
das Spiel durchziehen können. Besonders weil die Mannschaft nicht aus dem Tritt
kommt." Zu dieser könnten am Sonntag eventuell mit Sebastian Bott, Tom
Wiegand und Leon Wittke drei wichtige Stützen hinzustoßen. (Hendrik Erb) +++
torgranate
vom 21.11.2019
Wenn nur die Regenwürmer nicht wären
Hessenliga: Im Mühlengrund wird’s eng
Was in der Biologie grundsätzlich elementar ist, ist für
das Spiel am Sonntag in Steinbach wohl der Todesstoß. Regenwürmer graben den
Platz um. Foto: Hugo Kochanski
Hessenliga-Derby die
Vorletzte in dieser Saison: Am Sonntag (14.45 Uhr) sollen im Mühlengrund der SV
Steinbach als Gastgeber und der SV Neuhof um eminent wichtige Punkte im
Abstiegskampf streiten. Doch noch hängt das Duell in der Schwebe. Schuld sind
Regenwürmer.
Kleine Erdkügelchen
produzieren die für die Bodenbildung so bedeutsamen Tierchen und befördern
diese in großem Maße permanent über die Grasnarbe. „Die ganze Erde ist
aufgewühlt und schwammig“, berichtet Hugo Kochanski aus dem Steinbacher
Führungsteam, als er während des Telefonats über den Rasen stampft und nach nur
zehn Metern die Turnschuhe voller Erde und Gras hat. „Es wird eng“, lautet
daher seine Einschätzung und er fragt sich, „ob dieses Problem eigentlich nur
unser Rasen besitzt“. Spielen würde Kochanski allerdings gerne, weil das Team
in konditionell guter Verfassung sei und man auch nicht wisse, wie die
Konstellation im neuen Jahr wäre.
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Was Kochanski nicht verriet, ob der SVS die Punkte schon fest eingeplant habe.
Davon geht Alexander Bär aus. Der Trainer des SV Neuhof muss sich beim
Ausblick auf das Spiel permanent in schwarzen Humor flüchten. „Einmal haben wir
gegen Steinbach
gewonnen. Das war ein Testspiel am Fliedener
Kunstrasen, bei dem Mateo Duvnjak unser überragender Mann gewesen ist. Punkte
gab’s nicht, dafür hat Steinbach
Mateo anschließend verpflichtet“, sagt Bär und wird beim Blick auf die
Statistiken der letzten Jahre bestätigt. Zwei Remis holte der SVN in den
vergangenen sechs Ligaspielen, viermal gewann Steinbach. „Ich weiß
nicht, warum wir ausgerechnet gegen Steinbach immer so
schlecht aussehen. Wenn ich es wüsste, würde ich etwas ändern. Ich gehe davon
aus, dass Steinbach
nach dem Spiel schon ein Festmahl geplant hat.“ So habe es seine Mannschaft im
Hinspiel ja nicht mal fertiggebracht, aus 75 Minuten Überzahl etwas zu machen. Steinbach siegte 3:2.
Bär wünscht sich dennoch, dass das Spiel stattfindet, „weil ich auch mit
Weitblick auf das restliche Jahr schauen muss. Wir spielen noch zweimal gegen
Griesheim und abschließend in Dietkirchen. Das sind
wichtige Spiele und da wollen wir vorher nicht aus dem Rhythmus geraten.“
Obwohl Neuhof und Steinbach
bereits sechs respektive sieben Punkte hinter dem rettenden Ufer liegen, will
Bär das Spiel keinesfalls mit Endspielcharakter versehen. „Vielleicht steigen
ja am Ende nur zwei Mannschaften ab, weil sich in der Regionalliga alle Hessen
halten und ein Hessenligist die weiße Fahne hisst. Fakt ist, dass wir gerade
die Hälfte der Spiele bestritten haben und es pro Sieg drei Punkte zu verteilen
gibt.“ Am Sonntag wäre Bär mit einem bereits hochzufrieden, „und werden es
drei, gibt es für meine Mannschaft ein Festmahl von mir“.
osthessensport 23.11.2019
Hessenliga – Würmer, Wintertransfers und die Rasenfrage
Osthessen (pf) – Während die SG Barockstadt am Sonntag (14.45 Uhr) in
Ginsheim auf Kunstrasen spielt, bangt der SV Steinbach noch um die Austragung
des zeitgleich angesetzten Derbys in der Fußball-Hessenliga gegen den SV
Neuhof. Der Rasen im Mühlengrund macht Sorgen, wenn es nach dem SVS geht, soll
das Spiel aber irgendwie stattfinden.
Ob Michael Wiegand
(links) und Aleksandar Anastasov am Sonntag wieder
aufeinandertreffen? Foto: Niklas Görlich
Das Problem: Die Würmer
im Untergrund produzieren Erdkügelchen und tragen sie an die Oberfläche, der
Untergrund ist dadurch umgegraben. „Wir haben den Platz nochmal mit einem
Striegel bearbeitet, damit die Aufwühlungen weggehen“, erklärt Jürgen Wiegand
aus der Führungsriege der Steinbacher, der die Lage aber knifflig einschätzt –
am Donnerstag sei der Zustand des Rasens „naja“ gewesen: „Es trocknet nicht
mehr viel und durch Nebel ist der Platz auch nass. Es ist schwer zu sagen.
Spielst du, pflügst du ihn um und spielst du nicht, hast du wieder ein
Nachholspiel mehr“. Das würde der SVS gerne vermeiden. Immerhin konnte das für
den 14. Dezember angesetzte Spiel gegen Ginsheim nun auf Ende Februar verlegt
werden. Vor zwei Jahren allerdings, als Steinbach am Ende abgestiegen ist,
musste ein „Heimspiel“ am Lehnerzer Kunstrasen im
Frühjahr gegen Waztenborn „bei gefühlten minus 15
Grad“ ausgetragen werden, daraufhin hatte der SVS noch zwei Reisen nach
Battenberg und Neu-Isenburg unter der Woche aufgebrummt bekommen.
Fakt ist also: Der SVS
würde am Sonntag gerne spielen, ist nicht in der allerschlechtesten Verfassung
und konditionell auf einem guten Stand. Und der Gast aus Neuhof nimmt es so
oder so, wie es kommt. Die personellen Vorzeichen, falls gespielt wird, sind
jedoch nicht schlecht, dass zumindest die miserable Bilanz gegen Steinbach
etwas aufpoliert werden kann: Die zuletzt kranken Ivan Mamusa
und Fabian Wozniak haben wieder trainiert. „Sie sind
zwar noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, aber könnten eine Option werden“,
sagt Trainer Alexander Bär, der möglicherweise auch wieder auf Jean Carlo Yanez Cortes bauen könnte. Bei Tim van der Waart van Gulik (Verdacht auf
Kreuzbandanriss) steht eine genaue Diagnose weiterhin aus, Keeper Dogus Albayrak wäre wieder spielberechtigt, Bär lässt sich
aber noch offen, wer das Tor hüten wird.
„Wenn das Spiel
ausfällt, wird es erst nächstes Jahr wieder angesetzt“, ist die Info, die sich
Bär bei Klassenleiter Jürgen Radeck (Ortenberg) eingeholt hat – bis dahin allerdings würde der Neuhofer Kader wohl etwas anders aussehen, wie der Coach
durchblicken lässt, denn beim SVN könnte sich im Winter personell etwas tun.
Das hat wiederum auch Steinbachs Jürgen Wiegand im Hinterkopf, der am Sonntag
mit „vielleicht 200“ Zuschauern rechnet. Und eins weiß Alexander Bär auch:
„Steinbach ist nicht der einzige Platz in der Region mit braunen Kügelchen
durch Regenwürmer“.
Zeitgleich wird in
Ginsheim ganz sicher gespielt, denn die SG Barockstadt ist dort auf Kunstrasen
zum Duell zwischen den beiden fairsten Teams der Liga (zusammen erst ein
Platzverweis, ausgerechnet im Hinspiel gegen Ginsheims
Nils Fischer) gefordert. Sieg Nummer vier in Folge wird angepeilt, der für
weitere Ruhe im Lager der SGB sorgen dürfte. Ohnehin ist die Stimmung nach dem
Erfolg gegen Griesheim wieder bestens, „aber auch für den Sieg gegen Fernwald
muss man sich nicht schämen. Danach fragt heute keiner mehr“, stellt Stürmer
Dominik Rummel klar, der zuletzt mit Yves Böttler als
Doppelspitze agierte und nicht weniger gut zurechtkam: „Ich spiele da, wo der
Trainer mich aufstellt“, sagt Rummel. Beim VfB gab es derweil in dieser Woche
Unruhe: Der Vorsitzende Thorsten Hegmann war mit
sofortiger Wirkung zurückgetreten, anhaltende Diskrepanzen mit dem Jugendleiter
des Clubs sowie Drohungen Dritter seien die Gründe gewesen. Bei der SGB haben
derweil die kränkelnden Patrick Broschke und Dominik Crljenec wieder trainiert, auch Benjamin Fuß konnte
mitmachen. Die Einheiten absolvierte Trainer Sedat Gören auf Kunstrasen zur
Vorbereitung auf das Geläuf in Ginsheim, wo nun allerdings Niklas Odenwald mit
Grippe ausfallen könnte, wie Gören sagt.
torgranate
vom 24.11.2019
Im dichten Nebel entscheidet ein Pfiff – Fotos
Hessenliga: Handelfmeter sorgt für Diskussionen
Radek Görner trifft zum 1:0 für den SV Neuhof,
Tim Wiegand kann nicht mehr eingreifen. Foto: Kevin Kremer
Bei extem
widrigen Bedingungen von unten und oben hat der SVSteinbach das für den
Hessenliga-Klassenkampf eminent wichtige Osthessenderby gegen den SV Neuhof mit
2:1 (0:1)gewonnen.
Entscheidend für Steinbachs Triumph: Ein
Elfmeterpfiff des Schiedsrichters Felix Berger (TSV Herleshausen)
in Minute 84. Steinbachs
Joker Lukas Gemming war durchgebrochen, seinen Schlenzer in Richtung langes Eck
wehrte Neuhofs Innenverteidiger Gyorgi Zarevski ab. Mit dem Arm. Und, wie Berger befand, auch regelwidig.
Während die Heimfraktion die Meinung vertrat, dass man ihn geben könne,
verstand der SV Neuhof
die Welt nicht mehr. So raunzte Trainer Alexander Bär „Es ist ein leidiges
Thema, wie die Handregel ausgelegt wird. Aber es ist peinlich für den Fußball,
wenn so ein Elfmeter gepfiffen wird.“ Nicht interessierte die Diskussionen Petr
Kvaca, der den Strafstoß lässig, cool in die Mitte verwandelte. Das 1:1 war zu
diesem späten Zeitpunkt verdient.
Dass es gar noch zum Lucky Punch reichen sollte, war nach dem Ausgleich
abzusehen. Einer der besten Kombinationen führte letztlich zum Siegtreffer.
Wieder war Gemming beteiligt, die weiteren Stationen hießen Kvaca und
Siegtorschütze Michael Wiegand. Wiegand platzierte seinen Schlenzer in
Seelenruhe direkt neben den Pfosten.
Gemmings Einwechslung sorgte genau wie die von Luca
Uth für jede Menge Belebung in Steinbachs Spiel. Petr Paliatkas erster Wechsel ging hingegen in die Hose: Marcel
Ludwig wurde ein- und wieder ausgewechselt. „Es war nicht der Tag von Marcel,
da muss ich im Sinne des Teams entscheiden“, sagte Paliakta,
der anfügte, „dass mir sowas natürlich auch leid für den Jungen tut“.
Bär tätigt keine
Schnellschüsse
Einig waren sich beide
Trainer, dass Neuhof zur Pause verdient führte. In einem Spiel ohne Chancen
enttäuschte Steinbach
kämpferisch und spielerisch. Neuhof nutzte die einzig gute Gelegenheit, weil er
nach David Costa Sabates Flanke zweimal nachsetzte
und einköpfte (27.). Aus der Kabine kam Neuhof allerdings etwas behäig, Steinbach war nun galligr und erspielte sich ein klares Übergewicht. Zweimal
musste der SVS dennoch die Luft anhalten, vor allem als Baris Özdemir nach
einer Ecke nur die Latte traf und damit das 2:0 liegen ließ.
Aus der Tatsache, dass die Niederlage dem SVN beim Blick auf die Tabelle
bitterlich schmerzt, machte Bär keinen Hehl, stellte aber fest, „dass heute
sicherlich noch niemand abgestiegen ist“. Was die Personalplanungen angeht,
will Bär allerdings keine Schnellschüsse tätigen. „Das hängt vor allem mit den
Ergebnissen bis zur Winterpause zusammen“, erklärte er. Neuhof muss noch
dreimal ran, Steinbach
wird nur noch einmal gefordert sein, denn ein Heimspiel in zwei Wochen gegen
Hadamar scheint beinahe ausgeschlossen, da der Platz nun sehr in
Mitleidenschaft gezogen ist.
Die Statistik:
SV Steinbach: Heinrich
– F. Wiegand, T. Wiegand, Neacsu, Ristevski
– Kücükler – Koch (16. Ludwig, 72. Gemming), M. Wiegand, Kvaca, Wittke –
Ullrich (69. Uth).
SV Neuhof: Hadzic –
Bräuer (75. Vatic), Zarevski,
Bajaric, Antoniev – Anastasov (85. Velic), Mamusa –
Özdemir (73. Wozniak), Vujica,
Costa Sabate – Görner.
Schiedsrichter: Felix Berger (TSV Herleshausen).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Radek Görner (27.), 1:1 Petr Kvaca (84., Handelfmeter), 2:1 Michael
Wiegand (89.).
Autor: Johannes Götze
torgranate vom 25.11.2919
Heinrich verliert den Durchblick
Torhüter kann Siegtor nur noch erahnen
Daniel Heinrich
(Bildmitte) konnte den Siegtreffer des SV Steinbach nur noch erahnen. Foto:
Kevin Kremer
„Zehn Jahre“,
antwortete Steinbachs Trainer Petr Paliatka nach Abpfiff auf die Frage, wie
viele Lebensjahre ihn denn die 90 Minuten zuvor gekostet hätten. Nicht
unschuldig daran: der lange pomadige Auftritt seines Teams.
„Der Platz war
sicherlich grenzwertig, aber die Mannschaft hat nach dem Abschlusstraining am
Freitag entschieden, unbedingt spielen zu wollen. Genau das habe ich in der
ersten Halbzeit nicht gesehen und auch angesprochen“, sagte Paliatka, der
gleichermaßen froh über die eklatante Leistungssteigerung war: „Die Jungs haben
sich jetzt auch endlich mal wieder belohnt. Der Sieg war aufgrund der zweiten
Halbzeit auch sicherlich nicht unverdient. Da haben wir gesehen, dass wir mit
aller Macht gewinnen wollten.“
Der Spieler, der am allermeisten auflaufen wollte, war zweifelsohne Kubilay
Kücükler: „Ich bin am Freitag zum Trainer und habe ihm versprochen, dass wir
gewinnen werden. Ich weiß nicht, ob das entscheidend war, dass wir gespielt
haben, aber es ist zum Glück gutgegangen. Der Sieg ist unfassbar wichtig für
uns.“ Kücükler wurde neben Siegtorschütze Michael Wiegand nach Abpfiff am
meisten geherzt, schließlich feierte er am Sonntag seinen 26. Geburtstag.
Kücükler sprach in seiner Spielanalyse mindestens fünfmal von Mentalität, die
er wieder einmal vorlebte und zeigte, wie variabel er einsetzbar ist. Zunächst
im 4-1-4-1 als einziger Sechser aufgeboten, bildete er in der Schlussphase die
Doppelspitze mit Petr Kvaca. „Mir ist es wirklich völlig egal, wo ich
aufgeboten werde. In Petersberg war das ja nicht anders, da habe ich auch mal
rechtes Mittelfeld gespielt. Ich versuche einfach den Job zu erfüllen, den mir
der Trainer aufträgt.“
Sah der Rasen im Mühlengrund bei Anpfiff von außen betrachtet noch gut aus,
wurde nach wenigen Sekunden klar, dass er extrem schwierig zu bespielen ist.
Der Untergrund war seifig und wurde von Minute zu Minute tiefer. Was die
Bedingungen für alle Beteiligten aber noch erschwerte: Die dichten
Nebelschwaden waren extrem. So erklärte SVS-Keeper Daniel Heinrich, „dass ich
das Siegtor von Petr nur noch erahnen konnte“. Nur hatte gar nicht Kvaca
sondern Wiegand getroffen.
Autor: Johannes Götze
osthessensport vom 24.11.2019
Hessenliga – Michael Wiegand wird zum Helden – SVS dreht
Derby
Burghaun – Von
Janosch Hensel – Was für ein Spiel im Steinbacher Mühlengrund: Unter
teilweise widrigsten Bedingungen hat sich der SV Steinbach im Osthessenderby in
der Fußball-Hessenliga mit 2:1 (0:1) gegen den SV Neuhof durchgesetzt.
Matchwinner war am Ende Michael Wiegand, der den Siegtreffer in der 90. Minute
erzielte.
Foto: Emily Röder
Alles sah bereits nach
einer Punkteteilung aus, Michael Wiegand hatte jedoch augenscheinlich etwas
dagegen: Über Petr Kvaca und den eingewechselten Lukas Gemming kam der Ball zu
Wiegand, der an der Strafraumgrenze alle Zeit der Welt hatte und überlegt rechts
unten ins Eck traf (90.). Dass sich im Derby zwischen dem SVS und Neuhof eine
derartig dramatische Schlussphase entwickeln sollte, damit war in Halbzeit eins
überhaupt nicht zu rechnen. Die Zuschauer sahen ein Spiel ohne jeden Aufreger, lediglich der für den verletzt ausgewechselten
Fabian Koch gekommene Marcel Ludwig versuchte es einmal aus der Distanz. Sein
Schuss aus knapp 30 Metern war für Neuhofs Schlussmann Ahmed Hadzic aber kein
Problem (19.). Dass zum Pausentee dennoch die Gäste aus der Kaligemeinde in
Führung lagen, lag vor allem an der individuellen Klasse von Radek Görner. Der
Stürmer zeigte wieder einmal, dass er seinen Torriecher auch mit 36 Jahren noch
nicht verloren hat. David Costa Sabate brachte den
Ball über die rechte Seite in die Mitte, der erste Versuch vom Neuhofer Kapitän wurde zunächst noch geblockt. Per Kopf
setzte er jedoch nach und traf zur Führung für die Mannschaft von Alexander Bär
(27.).
Im zweiten Durchgang
entwickelte sich dann ein gänzlich anderes Spiel, beide Mannschaften hatten nun
ihre Chancen. Zunächst verzog Jan Ullrich nach Vorarbeit von Michael Wiegand
(46.), dann verpasste Baris Özdemir die vermeintliche Vorentscheidung. Nach
einer Ecke von Antonio Antoniev köpfte Neuhofs Nummer
neun den Ball aus knapp drei Metern an die Unterkante der Latte (50.). Mehr
Spielanteile hatten dennoch die Gastgeber, der letzte Pass wollte bei Petr Paliatkas Team aber einfach nicht ankommen. Michael Wiegand
(53.) und Aktivposten Marcel Ludwig (69.) vergaben noch die besten
Möglichkeiten. Dass am Ende ein Elfmeter für den Ausgleich herhalten musste,
war daher bezeichnend. Nach der Meinung von Schiedsrichter Felix Berger wehrte Gyorgi Zarevski einen Schuss von
Lukas Gemming mit der Hand ab, den fälligen Strafstoß verwandelte Petr Kvaca
souverän (84.). Eine Fehlentscheidung, zumindest nach Ansicht von Alexander
Bär: „Ich stand super, fast genauso wie der Schiedsrichter. Das ist verrückt,
das ist niemals ein Elfmeter.“
Der Ausgleich gab den Steinbachern nun nochmal Auftrieb. Während Neuhof versuchte,
das Unentschieden über die Zeit zu bringen, spielte das Paliatka-Team weiter
nach vorne und belohnte sich letztendlich durch Michael Wiegand mit immens
wichtigen drei Punkten im Kampf um den Klassenerhalt. Im Tabellenkeller zieht
der SVS damit an Neuhof vorbei und ist jetzt Drittletzter.
„Ich glaube, mein Herz
wird das irgendwann nicht mehr mitmachen“, fielen Petr Paliatka nach dem
Derbysieg gleich mehrere Steine vom Herzen: „In der ersten Halbzeit war es von
beiden Mannschaften kein gutes Spiel, Neuhof hat das aber auch nicht schlecht
gemacht. Am Anfang von Durchgang zwei hatten wir dann Glück, dass der Kopfball
von Baris Özdemir nur an die Latte ging.“ Danach sei seine Mannschaft aber
besser im Spiel gewesen, so der Steinbacher Trainer, der froh war, dass seine
Elf endlich mal wieder das Glück auf ihrer Seite hatte: „Irgendwann musste der
Knoten aber auch einfach mal platzen.“
SV Steinbach: Heinrich; F. Wiegand,
T. Wiegand, Neacsu, Ristevski
– M. Wiegand, Kücükler – Koch (16. Ludwig, 71. Gemming), Kvaca, Wittke –
Ullrich (68. Uth).
SV Neuhof: Hadzic; Bräuer (74. Vatic), Zarevski, Bagaric – Costa
Sabate, Anastasov (84.
Velic), Mamusa, Özdemir (72. Wozniak)
– Görner, Vujica.
Schiedsrichter: Felix Berger (Herleshausen)
Tore: 0:1 Radek Görner (27.),
1:1 Petr Kvaca (84., Handelfmeter), 2:1 Michael Wiegand (90.)
Zuschauer: 200.
osthessensport vom 25.11.2019
Hessenliga – Paliatka lobt Youngster – „Auch mal dreckig
gewinnen“
Burghaun (pf) – Die Entscheidung, zu spielen, war die richtige, wird
der SV Steinbach im Nachhinein sagen – und das vor allem aufgrund des
Ergebnisses: Zum 2:1 bog der SVS das Derby der Fußball-Hessenliga gegen Neuhof
um – plötzlich sieht die Welt im Mühlengrund wieder einigermaßen rosig aus, der
Platz dagegen weniger. Die Wende brachten besonders zwei Joker.
Foto: Emily Röder
„Wenn die zwei nicht
reingekommen wären, hätten wir das Spiel wahrscheinlich nicht gedreht“,
vermutet Steinbachs Coach Petr Paliatka einen Tag nach dem Derbysieg und lobt
explizit Lukas Gemming und Luca Uth, die Mitte des zweiten Durchgangs von der
Bank kamen – und Schwung ins Offensivspiel brachten, wobei Gemming sogar an
beiden Treffern entscheidend beteiligt war: „Sie haben das super gemacht. Es
ist wichtig, dass du 15 Spieler hast und reagieren kannst“, freut sich der
Trainer.
Allerdings: Über weite
Strecken entsprach das Spiel gegen Neuhof dem Tabellenbild, viel brachte auch
Steinbach besonders in der ersten Halbzeit nicht zustande. „Es war sehr ausgeglichen.
Neuhof hat halt die Chance genutzt und das Tor gemacht, wir hatten keine
richtige Chance“, meint Paliatka, der vorher wusste, dass es auf dem Geläuf
schwierig werde würde. „Auf Teufel komm raus wird gespielt“ verkündete die
Facebook-Seite des SV Steinbach schon am Samstag. Und es wurde gespielt – unter
Bedingungen, die von vornherein kein mitreißendes Fußballspiel zuließen
konnten. „Wir haben viele lange Bälle gespielt“, sagt Paliatka, der hintenraus dann aber ein glückliches Händchen bewies und
auch froh sein konnte, dass Siegtorschütze Michael Wiegand nicht wie zuletzt
hinten agieren musste: „Manchmal kann man es sich nicht aussuchen, aber ich
sehe ihn auch eher in der Offensive“.
Das Handspiel Gyorgi Zarevskis, das zum
Elfmeter vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte, sahen aufgrund des Nebels
zwar nicht alle Zuschauer – und auch Paliatka konnte es nicht wirklich
erkennen, erklärt aber im Nachhinein: „Die Neuhofer
Spieler haben sich nicht so beschwert und der Ball war an der Hand. Wenn Neuhof
die 100-prozentigen Chancen vorher macht, brauchen wir darüber nicht zu reden.
Aber du musst auch mal dreckig gewinnen“, atmet der Coach auf, dessen Team
zuletzt nicht das Glück auf seiner Seite hatte.
Auch der Rasen im
Mühlengrund hat arg gelitten, durch die Würmchen, aber auch die Akteure auf dem
Platz, die selbigen am Sonntag endgültig umgegraben haben. Das Spiel Anfang
Dezember gegen Hadamar wird so wohl nicht stattfinden können, doch bis dahin
sind es noch zwei Wochen. „Wir müssen den Platz wieder abziehen und hoffen,
dass nicht so viel Regen runterkommt. Vielleicht klappt es doch“, sagt
Paliatka. Als nächstes geht es aber erst einmal auswärts zum SVH – und dann ist
der SVS wieder in der Außenseiterrolle: „Wir müssen irgendwie versuchen, Punkte
zu ergattern“. Und weil Bad Vilbel und Dietkirchen am
Wochenende leer ausgingen, beträgt der Rückstand auf die beiden Teams nur noch
zwei beziehungsweise fünf Zähler.
Geburtstagskind Kubilay Kücükler durfte am Sonntag
gleichzeitig auch einen 2:1-Derbysieg über den SV Neuhof feiern Fotos: Bernd
Vogt
SV Steinbach - SV
Neuhof 2:1 (0:1)
Nebel, Handelfmeter und
Michael Wiegand: Steinbach bezwingt Neuhof
Erleichterung beim SV
Steinbach, Enttäuschung beim SV Neuhof: mit 2:1 (0:1) konnte der SVS das
Kellerduell in der Fußball-Hessenliga für sich entscheiden. Dabei waren
zunächst die Gäste aus der Kaligemeinde auf der Siegesstraße unterwegs. Ein
Handelfmeter und der Treffer Michael Wiegands in der 89. Spielminute ließen den
SVS am Ende als Sieger vom in Nebel getauchten Spielfeld gehen.
Vor der Partie trennte
die beiden Mannschaften ein Punkt in der Tabelle. Der SV Steinbach lag mit
zwölf Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz, der SVN reihte sich mit 13
Zählern einen Platz darüber ein. Klar war, beide Mannschaften brauchten einen
Sieg, um nicht den Anschluss an die rettenden Plätze zu verlieren.
Zu Beginn machte der SV Neuhof das Rennen um die drei Punkte. Der in die
Startelf des SVN zurückgekehrte Ivan Mamusa schloss
das erste Mal gefährlich ab (3.), der Ball sollte sein Ziel aber dennoch
verfehlen. In der 16. Spielminute dann der erste Schock für den SVS. Steinbachs
Flügelspieler Fabian Koch musste verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam
Marcel Ludwig ins Spiel, dem auch gleich der erste Torabschluss gehörte. Sein
Schuss aus der dritten Reihe stellte sich für SVN-Keeper Ahmed Hadzic aber als
ungefährlich heraus (20.).
Verdient gingen die
Gäste schließlich in Führung. Neuhofs Kapitän Radek Görner köpfte im zweiten
Anlauf, sein erster Schuss wurde geblockt, zur Halbzeitführung (27.). „Und das
war auch verdient“, sagte Steinbachs Trainer Petr Paliatka, der von der ersten
Halbzeit seiner Mannschaft enttäuscht war: „Die Jungs wollten unbedingt spielen
und das Spiel gewinnen. Das haben sie aber in der ersten Halbzeit nicht gezeigt
und somit sind wir auch verdient mit einem Rückstand in die Halbzeitpause
gegangen.“
Doch in Durchgang zwei
bewies der SV Steinbach Moral. Gleich die erste Szene zeigte, dass die
Mannschaft von Petr Paliatka den 0:1-Rückstand nicht auf sich sitzen lassen
wollte. Marcel Ludwig setzte sich über die rechte Seite durch, Jan Ullrich
rutschte heran, traf den Ball unglücklich und verpasste somit den frühzeitigen
Ausgleich (46.). Glück für den SVN, Pech für den SVS. Aber der Spieß sollte sich
auch schnell wieder herumdrehen. Antonio Antoniev
brachte zwei gefährliche Flanken in den Strafraum. Zunächst verfehlte Görner
und eine Aktion später köpfte Baris Özdemir den Ball gegen den Pfosten (51.).
Die Schlüsselszene des
Spiels sollte sich jedoch in der 84. Spielminute ereignen. „Damit sind wir auf
die Verliererstraße geraten“, sagte Alexander Bär, Trainer des SV Neuhof
deutlich. Im Steinbacher Strafraum soll Gyorgi Zarevski die Hand zu Hilfe genommen haben, für
Schiedsrichter Felix Berger gab es hier keine Diskussion – er zeigte auf den
Punkt. „Die Worte sind hier für mich schwer zu finden, weil wir damit ins
Hintertreffen geraten sind“, monierte Bär auf der anschließenden
Pressekonferenz. Den Handelfmeter verwandelte Petr Kvaca dann gekonnt – 1:1
(84.). „Wir haben den Druck immer größer gemacht. Wir haben besser
kombiniert und das Spiel mehr belebt“, sagte Paliatka zufrieden.
Schließlich gaben der
SVS und auch der SV Neuhof noch einmal Gas. „Wir wussten, dass Steinbach mit
Leidenschaft kämpfen wird und auch die zweite Luft bekommt“, sagte Bär mit
Blick auf die spielentscheidende Situation. Petr Kvaca und Lukas Gemming legten
mustergültig für Michael Wiegand auf, der in der letzten Spielminute zum
2:1-Siegtreffer traf. Petr Paliatka sagte abschließend: „Auf Grund der zweiten Halbzeit
haben wir es verdient, zu gewinnen. Vielleicht wäre ein Unentschieden gerechter
gewesen, aber die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“
Mit nun 15 Punkten stet der SVS auf dem 16. Tabellenplatz und muss in der
nächsten Woche auswärts bei Rot-Weiss Hadamar ran.
Der SV Neuhof empfängt zu Hause den SC Viktoria Griesheim. (fvo)
SV Steinbach: Daniel Heinrich - Fabian Wiegand, Tom Wiegand, Alin Neacsu, Kirche Ristevski, Kubilay
Kücükler, Fabian Koch (16. Marcel Ludwig, 72. Lukas Gemming), Michael Wiegand,
Petr Kvaca, Leon Wittke, Jan Ullrich (68. Luca Uth).
SV Neuhof: Ahmed Hadzic - Leon Bräuer (75. Kenan Vatic),
Gyorgi Zarevski, Josip
Bagaric, Antonio Antoniev, Aleksandar Anastasov (84. Branimir Velic), Ivan Mamusa,
Baris Özdemir (74. Fabian Wozniak), Neven Vujica, David Costa Sabate, Radek
Görner.
Schiedsrichter: Felix Berger (Wehretal).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Radek Görner (27.), 1:1 Petr Kvaca (84., Handelfmeter),
2:1 Michael Wiegand (90.). +++
Das Blatt hat sich mal
wieder gewendet. Steinbach (r. Kubilay Kücükler) steht nun wieder vor Neuhof
(Radek Görner), doch der nächste Wechsel scheint schon vorprogrammiert.
Archivfoto: Bernd Vogt
"Peinliche
Entscheidung" als Schlüsselszene
Klappe die nächste im
Abstiegskrimi: SVS zieht vorbei, Neuhof mit Ass im Ärmel
Lange Zeit sah es im
Spiel der abstiegsbedrohten osthessischen Mannschaften SV Steinbach und SV
Neuhof nach einem Sieg der Kali-Kicker aus, doch eine "peinliche
Entscheidung" und ein Lucky-Punch sollten auch in dieser Woche den
Fußballgott nicht auf Gäste-Seite wissen. Im Schneckenrennen zieht der SVS
damit wieder an den Neuhofern vorbei, die allerdings
das Restprogramm noch als Ass im Ärmel haben.
Über die vorherige Woche hinweg glaubten eigentlich die wenigsten an ein
Zustandekommens des Kellerduells, doch gegen die Regel machte sich besonders
die spielende Fraktion für die Partie auf dem stark geschundenen Steinbacher
Rasenplatz stark. "Die Mannschaft hat am Freitag nach dem Training gesagt,
dass sie unbedingt spielen wollen", gibt SVS-Trainer Petr Paliatka den
doch eher unüblichen Wunsch seiner Spieler wieder.
So ist es doch allgemeiner Brauch, dass sich vor allem die Spieler zum Ende der
Hinrunde und mit Blick auf die nahende Winterpause nicht immer über das
krampfhafte Durchbringen der Begegnungen freuen. Nicht nur die wenig optimalen
Bedingungen am Spieltag selbst, sondern auch die Abendplanung tags zuvor
spielen dabei eine gewichtige Rolle. Von dem besonderen Lust-Faktor, der die
Spieler vermutlich zu dieser Entscheidung brachte, war in der ersten Halbzeit
jedoch wenig zu sehen, wodurch auch Paliatka einen verdienten Rückstand zur
Pause sah.
Auch wenn die Mannschaft vom Mühlengrund nach dem Seitenwechsel zunächst ein
anderes Gesicht zeigen sollte, hatten die Steinbacher auch das Glück auf ihrer
Seite gepachtet, da Neuhof mehrfach die Chance zum wohl entscheidenden 2:0
vergab. Den Wendepunkt des Spiels sah Gäste-Trainer Alexander Bär im
Elfmeterpfiff zum zwischenzeitlichen 1:1. "Das ist ein leidiges Thema
darüber sprechen zu müssen, aber einen solchen Elfmeter in dieser Liga zu geben
ist peinlich für den Fußball und eine peinliche Entscheidung", so der
Übungsleiter zum Handspiel.
Ganz nach dem Motto "Bäumchen wechsle dich" sind die Steinbacher nun
wieder in der Tabelle am SVN vorbeigezogen, doch Bär relativiert: "Die
Abstiegsfrage wurde nicht heute entschieden. Ich hoffe, dass der viertletzte
Platz zum Klassenerhalt reicht." Gemäß dieser Wunschvorstellung hat Steinbach
nun zwei Punkte Rückstand auf Platz 15, der SVN weiterhin vier, doch mit den
Spielen gegen Griesheim und Dietkirchen hat Neuhof
noch das Restprogramm als Joker und Ass im Ärmel für die nächste Runde im
allseits bekannten Kinderspiel. (erb) ++
osthessensport 25.11.2019
Hessenliga – Neuhofs Bär stocksauer: „Das Spiel war
irregulär“
Neuhof (fs) – Auch einen Tag nach der 1:2-Niederlage im
Osthessenderby beim SV Steinbach ist Alexander Bär stinksauer: Der Trainer des
Fußball-Hessenligisten kritisiert nicht nur den Pfiff von Schiedsrichter Felix
Berger zum Elfmeter, der zum zwischenzeitlichen 1:1 führte, sondern hält sogar
das Spiel insgesamt für irregulär. Dass der SVN zum zweiten Mal in der
Schlussminute einen entscheidenden Gegentreffer bekam, macht die Sache nicht
besser.
Foto: Emily Röder
Gerade der Ärger über
den Elfmeterpfiff zum 1:1, als Gyorgi Zarevski den Ball abblockte, ärgert SVN-Coach Alexander Bär
auch einen Tag nach dem Spiel noch maßlos: „Aus meiner Sicht war es ein
irreguläres Spiel, da in der entscheidenden Schlussphase aufgrund von dichtem
Nebel keine Sicht mehr vorhanden war. Offenbar auch für Herrn Berger, der ein
Handspiel erkannte, als Zarevski regelkonform den
Schuss abblockte. Der Ball geht weder an eine Hand noch bewegte sich eine Hand
irgendwo hin.“ Danach sei der Nebel sogar noch dichter geworden, beim zweiten
Tor habe niemand mehr etwas sehen können. „Das zweite Tor war auch ohne
korrekte Sichtverhältnisse. Das ist schade und sogar etwas peinlich für den
Fußball auf diesem Niveau, dass solche Entscheidungen ein Spiel im
Abstiegskampf entscheiden“, kritisiert Bär.
Allerdings hätten die Neuhofer auch selbst dafür sorgen können, das Spiel
frühzeitig zu entscheiden, allein Baris Özdemir hatte zweimal das 2:0 auf dem
Kopf beziehungsweise dem Fuß. „Wie gegen Eddersheim müssen wir einfach das
zweite Tor machen, dann gewinnst du beide Spiele. Dann hätten wir sechs Punkte
geholt und nicht nur einen“, weiß Martin Döppenschmidt
aus dem SVN-Funktionsteam, der zudem ausgemacht hat, dass die Spieler teilweise
zu hektisch agieren: „Jeder muss noch mehr Verantwortung übernehmen und in den
Druckphasen ruhiger bleiben. Jeder zweite Ball war immer wieder beim Gegner.“
Mittlerweile ist der SV
Neuhof Vorletzter, nach 18 Spielen stehen nur 13 Punkte zu Buche – und jetzt
stehen noch drei elementar wichtige Spiele gegen Griesheim (zwei Mal) und in Dietkirchen auf dem Programm. „Wir müssen jetzt vier Punkte
gegen Griesheim holen, sonst wird es dürr“, weiß auch Döppenschmidt,
was in den letzten drei Spielen des Jahres auf dem Spiel steht – betont aber
auch: „Natürlich hat die Niederlage die Situation nicht einfacher gemacht, es
ist aber auch noch nicht aussichtslos. Es sind noch fast 50 Punkte zu vergeben,
verloren ist also noch gar nix. Aber klar: Wir müssen natürlich jetzt unbedingt
punkten.“